Wetter-Konkurrenten entzweien Deutschland: "Heftige Wende" mit Neuschnee angekündigt
Autor: Teresa Hirschberg
Deutschland, Samstag, 19. November 2022
Während in Teilen Deutschlands ab Freitag der Wintereinbruch droht, bleibt es in anderen Regionen noch länger mild. Schuld an den Temperaturunterschieden ist eine Luftmassengrenze. Auch auf den Straßen kann es bereits gefährlich glatt und rutschig werden.
- Wettervorhersage: Erster Schnee fällt noch kurz vor dem Wochenende
- Luftmassengrenze löst Temperatur-Wirrwarr in Deutschland aus
- Vorsicht: "Schneewurst" hält noch glatte Überraschungen bereit
- Wie wird das Wetter in den kommenden Tagen? Hier geht's zur Acht-Tage-Übersicht!
So spannend wie in dieser Woche war die aktuelle Wetterlage für Meteorologen schon lange nicht mehr: Eine Luftmassengrenze spaltet Deutschland in den kommenden Tagen nämlich in zwei Teile. Fakt ist: Die ersten Schneeflocken der Saison werden vom Himmel rieseln. Aber welche Gebiete erleben den Wintereinbruch zuerst? Wetterexperte Dominik Jung liefert eine Prognose und zugleich eine Warnung an Autofahrer.
Wettervorhersage: Hoch und Tief konkurrieren miteinander
Spätestens am Freitag und in der Nacht auf Samstag (19. November 2022) soll es so weit sein: Der erste Schnee fällt. "Das ist kaum strittig. Aber wie viel da liegen bleibt, da gibt es immer noch große Unterschiede", erklärt Dominik Jung, Geschäftsführer beim Wetterdienst Q.met. Zwei Kontrahenten treffen direkt über Deutschland aufeinander: Hoch "Erik" bringt Kaltluft aus Nordosteuropa, während mit dem Tief "Regina" milde Luftmassen aus Südwesteuropa anrücken.
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Die Woche begann zwar noch mit Sonnenschein, doch die kommenden Tage sollen ungemütlicher werden: "Das ist eine heftige Wetterwende!", betont Dominik Jung. Viele Wolken, Hochnebel, Dunst, Regen und regionaler Bodenfrost stehen uns nun bevor. "Am Donnerstag kommen die ersten kühlen Luftmassen so richtig in Wallung. Da müssen wir die Heizung schon ordentlich aufdrehen."
Eine Frage ist aber immer noch offen: Wo genau liegt die "krasse Luftmassengrenze" und wo könnte sie Schnee bringen? Die bisherigen Vorhersagen der Wettermodelle waren dabei nicht besonders spezifisch. "Irgendwo quer über Deutschland", nennt Dominik Jung als Orientierungshilfe. "Die meisten Modelle setzen den Schneeschwerpunkt in die Landesmitte, die Regionen rund um die Mittelgebirge. In den Hochlagen könnte es sogar bis zu zehn Zentimeter Schnee geben, vielleicht noch mehr." Auch das Fichtelgebirge könnte etwas abbekommen.
Am Freitag reiche es im Nordosten wohl für Schneeregen und auch das Wochenende biete weiter "Schneefallpotenzial". Aber: "Liegen bleibt da nicht wirklich was." Auf der Wetterkarte sehe das Schneefallgebiet laut Jung wie "eine ganz dünne und schmale Schneewurst" aus. Die Prognosen des NOAA-Wettermodells sind da aber zurückhaltender und kündigen lediglich "ein paar nasse Flocken" an. "Es wird jedenfalls sehr spannend werden!", meint Dominik Jung.
Amazon-Tipp: Samt-Heizdecke mit Taschen für Hände und Füße"Tatsächlich kann es bei einer solchen Wetterlage zu Überraschungen kommen. Glatte Straßen und weiße Wiesen und Felder wären möglich." Vor allem in der Nacht und ab einer Höhe von 300 Metern könne es "erhebliche Straßenglätte" geben. Die unbeständige "Grenzwetterlage" bleibe uns auch am Wochenende erhalten. Aber: "Im Süden merkt man vom Wintereinbruch erstmal relativ wenig", gibt der Meteorologe Entwarnung.