Und auch Management und Aktionäre müssten ihren Beitrag leisten und auf Boni und Dividenden verzichten, fordert Betriebsratschefin Daniela Cavallo. Blume bezeichnete die Vorschläge auf der Betriebsversammlung als einen "Startpunkt", der aber bei Weitem nicht ausreiche.
Warnstreiks sollen heftiger werden - IG Metall droht mit Eskalation
Von der Tarifrunde am Montag erwartet Cavallo, die für die IG Metall mit am Verhandlungstisch sitzt, nun eine Weichenstellung: "Entweder raufen wir uns zusammen und fangen an, ernsthaft Kompromisse in Angriff zu nehmen. Und zwar auf beiden Seiten", sagte sie am Mittwoch.
"Oder aber der Vorstand beharrt auf seinem Standpunkt, und es eskaliert." Werksschließungen, Massenentlassungen und Einschnitte ins monatliche Entgelt schloss sie erneut aus. Das komme für die Arbeitnehmerseite weiter nicht infrage.
Bereits mit dem Warnstreik am Verhandlungstag zieht die IG Metall die Daumenschrauben weiter an: Anders als beim ersten Ausstand am vergangenen Montag soll die Arbeit in jeder Schicht nicht nur für zwei Stunden ruhen, sondern für vier Stunden. Betroffen sind erneut neun der zehn deutschen VW-Werke und damit alle Standorte außer Osnabrück. Das dortige VW-Werk fällt nicht unter den VW-Haustarif, um den gerade gerungen wird.
Streik zeigt bisher nur geringe Auswirkungen
VW hatte nach dem ersten Warnstreik von nur geringen Produktionsausfällen gesprochen. "Die Auswirkungen hielten sich in Grenzen", sagte ein Sprecher. Zwar habe die Fertigung während der Warnstreiks überall geruht. Man habe sie anschließend aber ohne große Probleme wieder hochfahren können. Auch mit Blick auf den zweiten Warnstreik erklärte VW nun, man wolle die Auswirkungen so gering wie möglich halten und habe gezielte Maßnahmen ergriffen, die eine Notversorgung sicherstellen.
Allerdings, so warnte Branchenexperte Frank Schwope von der Fachhochschule des Mittelstands in Hannover: "Ein längerer, eskalierender Arbeitskampf würde Volkswagen durchaus schmerzen und könnte auch das Image in der Bevölkerung und in der Politik lädieren."
Beide Seiten hatte immer wieder erklärt, dass sie am liebsten noch vor Weihnachten zu einer Einigung kommen würden. Doch das Zeitfenster dafür werde immer enger, mahnte Cavallo. Auch VW hatte sich mit Blick auf eine Einigung noch in diesem Jahr zuletzt zurückhaltend gezeigt.
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