"Verbrechen an den Kindern": Lehrerverband geht mit Quereinsteigern hart ins Gericht
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Andreas Hofbauer
Der deutsche Lehrerverband kritisiert Quereinsteiger scharf. CDU-Politiker Alexander Lorz reagiert mit Unverständnis. Symbolfoto: Caroline Seidel/dpa
Der deutsche Lehrerverband kritisiert Quereinsteiger scharf. Zu häufig hätten diese keine Ahnung von Pädagogik. Außerdem wirft er den zuständigen Bundesländern "völliges Versagen" vor.
Der deutsche Lehrerverband hat sich kritisch gegenüber den immer häufiger gewordenen Quereinsteigern in ihrem Berufsfeld positioniert. Insbesondere mit den an Grundschulen eingesetzten Fachkräften geht der Verband hart ins Gericht. Der Präsident des Verbandes, Heinz-Peter Meidinger, nannte in einem Interview mit der Welt die Beschäftigung solcher Hilfskräfte ein "Verbrechen an den Kindern". Außerdem bezeichnete er die vorherrschende Situation als ein "völliges Versagen" der Bundesländer.
Quereinsteiger im Lehrer-Beruf inkompetent?
Besonders sauer stößt Meidinger dabei die fehlende Berufsprofessionalität auf. Innerhalb von zwei Wochen würden Universitätsabgänger ohne Vorwissen im Bereich Pädagogik zur Lehrkraft ausgebildet.
Zudem würden in den allermeisten Fällen Quereinsteiger ohne vorherige qualitätssichernde Maßnahmen auf die Schüler losgelassen. Er erklärt wörtlich: "Es gibt für die Quereinsteiger keine ausreichende Zahl von Ausbildungslehrern."
Besonders kritisch betrachtet er zudem die gängige Spruchpraxis in 13 Bundesländern. So würden dort fast alle auf sogenannte "Laien-Pädagogen" zurückgreifen. Eine Ausnahme würden lediglich Bayern, das Saarland sowie Rheinland-Pfalz darstellen. Doch auch wenn er die drei Bundesländer als Positiv-Beispiele ins Feld führt, so gesteht er auch, dass die Lehrer fachfremd unterrichten müssten. Immerhin hätten die Lehrer aber eine angemessene pädagogische Ausbildung welche sie für den Lehrberuf befähige.