Die Spritpreise haben sich gerade erst wieder entspannt und bald startet der Tankrabatt - doch das geplante Öl-Embargo gegen Russland wird nicht spurlos an den Tankstellen vorbeigehen. Experten warnen vor erneuten Preissprüngen und möglichen Lieferengpässen.
Der Ukraine-Krieg hat die Kosten für Kraftstoffe in Deutschland in die Höhe schnellen lassen. Zwar sind die Preise inzwischen wieder weitestgehend unter zwei Euro gefallen, von Entspannung kann aus Sicht der Tankstellen-Betreiber noch keine Rede sein. Grund dafür ist zum einen das geplante Öl-Embargo gegen Russland, zum anderen der Tankrabatt - eine Maßnahme, die Autofahrer eigentlich entlasten sollte.
Fällt das Öl aus Russland weg, wäre das nicht ohne Folgen, erklärt der Vorsitzende des Bundesverbands Freier Tankstellen, Duraid El Obeid, der "Wirtschaftswoche". "Wir machen uns große Sorgen", so Obeid, der gleichzeitig eine Tankstellen-Kette mit 140 Standorten im Großraum Berlin betreibt. Diese beziehen den Großteil ihre Mineralöle aus Raffinerien in Schwedt oder Leuna, wo ausschließlich russisches Öl genutzt wird. Kommt es tatsächliche zu einem Öl-Embargo, wie die EU bis Ende 2022 plant, würden die Raffinerien "zumindest zeitweise definitiv weniger Mineralöl liefern können", sagt Obeid. "Das träfe auch uns".
Öl-Embargo und Tankrabatt: Tankstellen rechnen mit steigenden Spritpreisen
Auch der Ölkonzern Shell rechnet damit, dass ihre Raffinerie heruntergefahren werden müsste, falls es zu einem Lieferausfall von Rohöl kommt. Dies liege an unzureichenden sonstigen Versorgungswegen für die Anlage sowie an dem speziellen russischen Öl, auf dessen Verarbeitung Schwedt spezialisiert sei, erklärt Shell-Chef Ben van Beurden. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will eine drohende Benzin-Knappheit ebenso nicht ausschließen, wie er kürzlich in der Sendung "RTL Direkt" sagte. Es könne passieren, dass "für eine begrenzte Zeit zu wenig Öl und damit zu wenig Benzin verfügbar ist", so der Politiker.
Doch nun haben die Tankstellen-Betreiber noch Zeit, sich vorzubereiten. Obeid zum Beispiel will mit ausreichend Transportkapazitäten - etwa per Binnenschiffen oder Kesselwagen - sicherstellen, dass seine Tankstellen dauerhaft Diesel und Benzin verkaufen können. Problematisch könnte es aber werden, wenn Russland die Öl-Lieferungen einfach einstellt. "Ich bin mir sicher, dass wir die Mengen sehr wahrscheinlich woanders einkaufen können. Der Markt ist sehr beweglich", so Obeid. Das Problem werde dagegen sein, die Schiffs- und Zugladungen zu löschen. "Auf einen Ansturm von Zügen, Schiffen und Tankwagen ist das Lager gar nicht vorbereitet. Vor allem der 1. Juni könnte richtig dramatisch werden."
Denn dann startet der Tankrabatt der Bundesregierung. Ab Juni wird die Energiesteuer für drei Monate gesenkt. Bei Benzin reduziert sich der Steuersatz laut Finanzministerium um 29,55 Cent pro Liter, bei Diesel um 14,04 Cent. Obeid rechnet damit, dass die Leute eher darauf verzichten werden, ihre Autos Ende Mai vollzutanken, "sie kommen dann am 1. Juni". Alle Tankstellen bräuchten dann noch mehr Kraftstoff. "Der Run auf die Tankstellen wird historisch", sagt Obeid.
Tankrabatt ab Juni - wirklich eine Entlastung?
Vor allem für Kleinunternehmer könnte es dann schwierig werden. Ohne Einkaufsmacht bei den großen Händlern und Konzernen seien sie darauf angewiesen, was sie am Markt bekommen können. "Es wird in nächster Zeit sicher einige Tankstellen geben, die vorübergehend entweder nicht ausreichend oder nicht rechtzeitig Mineralöl auf dem Markt werden einkaufen können", so Obeid.
Ob die Zapfsäulen dann leer bleiben, wisse man noch nicht. "Sie würden dann sicher die Preise anheben. Leerstände werden aber meines Erachtens nicht nur freie Tankstellen treffen."
Und als neueste Schikane, wird anscheinend das Bezahlen an der Tankstelle mit EC- Karte abgeschafft.
Jetzt brauchts, zum Volltanken, einen grösseren Bargeldvorrat in der Brieftasche.
Gehts noch?
Weiß langsam nicht mehr, wo Wahrheit liegt, oder einfach nur Panikmache vorgeschoben wird. Ob sich jetzt die Tankstellen nochmal extra einen schönen Bonus einheimsen wollen, die Leute nochmal verunsichern wollen, weil die Tankstellen dann unter Umständen selber weniger verdienen.
Kommt morgen die Pille raus, wo Wasser in Diesel oder Benzin verwandelt, wird garantiert erzählt, dass das schädlich für den Motor ist.
Ende Februar 2022 hab ich Diesel für 2,26 getankt, gestern kostete er 1,92.
Bitte, bitte, sagt uns, wo der Benzinpreis sich entspannt hat!