Sturmtief "Telse" fegt über Deutschland: Orkanböen und starker Schneefall erwartet

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Das aktuelle Wettergeschehen in Deutschland steht unter dem Einfluss eines Sturmtiefs, das in mehreren Regionen für teils heftige Winde sorgt. Auch nach dem Sturm bleibt es spannend.

Ein ausgeprägtes Sturmtief zieht über Deutschland hinweg. Am Mittwoch sorgt es für einen "eher unentspannten Tag", wie Meteorologe Felix Dietzsch vom Deutschen Wetterdienst (DWD) berichtet. In der Nacht zum Donnerstag nimmt der Wind dann erheblich an Stärke zu, bis hin zu extremen Orkanböen. "Aber nicht nur Wind spielt eine Rolle. Es fällt auch eine ganze Menge Niederschlag", betonte der Meteorologe.

An der Nordsee, in Schleswig-Holstein sowie in Mecklenburg könnte lokal ein Niederschlag von 25 bis 30 Litern pro Quadratmeter innerhalb von zwölf Stunden auftreten. Verursacht wird dies durch Tief "Telse", das sich im Ärmelkanal gebildet hat und nach Deutschland zieht.

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Laut DWD soll es erst am Donnerstagmittag Richtung Polen weiterziehen. "Dabei ist aber aus Sicht des Wettergeschehens gar nicht so sehr entscheidend, wo sich der Kern des Sturmtiefs befindet, sondern was sich an dessen Flanken abspielt", erläuterte Dietzsch. "Die höchsten Windgeschwindigkeiten treten an der Süd- und Westflanke des Tiefs auf." Zunächst trifft der Sturm besonders Niedersachsen und den Norden Nordrhein-Westfalens. Schon am Mittwochabend sind dort teils heftige Sturmböen der Windstärke neun bis zehn zu erwarten, mit Windgeschwindigkeiten von 75 bis 90 Kilometern pro Stunde.

An der ostfriesischen Küste soll der Wind laut Prognosen Stärke zehn erreichen, auf den Inseln gelegentlich auch Stärke elf, was orkanartigen Böen mit Geschwindigkeiten von 100 bis 110 Kilometern pro Stunde entspricht. Ab der zweiten Hälfte der Nacht zieht das Sturmfeld weiter in den Osten. "Aufpassen sollten ganz besonders Ausflügler auf dem Brocken", warnte Dietzsch: "Der Gipfel liegt so exponiert, dass hier vorübergehend extreme Orkanböen mit über 140 Kilometern pro Stunde zu erwarten sind." Auch an der Ostseeküste erreicht der Wind Sturmstärke.

"Erst im Laufe des Donnerstagnachmittags und -abends lässt der Wind schließlich nach", erklärte der Meteorologe. Nach dem Abzug des Tiefs strömt kältere Polarluft nach Deutschland, die in den Mittelgebirgen die Schneefallgrenzen deutlich sinken lässt. Im Erzgebirge zum Beispiel könnten in höheren Lagen fünf bis zehn Zentimeter Neuschnee fallen. Auch an den Alpen, besonders im Allgäu, wird starker Schneefall erwartet. Eine Prognose beschäftigt sich bereits mit Weihnachten. Zwei fränkische Städte haben erhöhte Chancen auf Schnee. "In der Nacht zum Freitag hat der ganze Trubel ein Ende", sagte der Meteorologe. Ein Hochdruckgebiet sorgt dann für eine vorübergehende Wetterberuhigung, allerdings könnte es anschließend kalt werden und bei nächtlichen Tiefstwerten von bis zu minus vier Grad auch zu Glätte führen.

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