Stück über Hass am E.T.A.-Hoffmann-Theater

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Pascal Riedel spielt den desorientierten Mann in "Viel gut essen". Foto: Martin Kaufhold
Pascal Riedel spielt den desorientierten Mann in "Viel gut essen".  Foto: Martin Kaufhold

In Sibylle Bergs Drama "Viel gut essen" geht es um einen Mann, der seine prekäre Lage durch Hassreden gegen Frauen, Homosexuelle und Flüchtlinge kompensiert. Demnächst ist das topaktuelle Stück im Studio des E.T.A.-Hoffmann-Theaters zu sehen.

"Hate Speech", Hassrede, ist ein topaktuelles Thema. Kommentarseiten der Medien, Facebook-Portale quellen über von ressentimentgeladenem bis rechtsradikalem Unrat. Was sind das für Leute, die vor allem online die rechte Sau rauslassen?
In "Viel gut essen", ihrem voriges Jahr in Köln uraufgeführten "Monolog für einen Mann", hat Sibylle Berg all den Trollen, den Stammtischbrüdern ("Das wird man doch noch sagen dürfen"), eine Stimme gegeben. Die Sache ist klar, oder? Dramaturg Olivier Garofalo und Gastregisseur Niklas Ritter machen es sich in ihrer Inszenierung fürs Studio des E.T.A.-Hoffmann-Theaters nicht so einfach, wollen Klischees meiden. Sie versuchen den von seiner Frau verlassenen arbeitslosen Mann, dem alles weggebrochen ist und der trotzig ein Menü für die Familie kocht, zu ergründen: Wie wird einer so, wie er ist? Was hat er in der Kindheit mitgemacht? In einer Art Familienaufstellung ergründen sie die
Psycho-Historie eines Menschen, der gegen Frauen, Homosexuelle, Flüchtlinge wettert. Wie in einer Echokammer wird er durch einen Chor gespiegelt und bestärkt. Es spielen in wechselnden Rollen Pascal Riedel, Katharina Rehn und Stefan Hartmann. Das Bühnenbild stammt von BerSchneider, die Musik von Jan Kersjes und Tilman Ritter.

Termine und Karten

Premiere Fr., 27. 11., 20 Uhr Weitere Vorstellungen 29. 11., 2., 3., 7., 11., 15., 19., 21., 29. 12. Karten Tel. 0951/873030, E-Mail kasse@theater.bamberg.de, bvd, Tel. 0951/98082-20, u. a.