Pädagogisch qualifiziertes Personal ist die Basis für eine gute frühkindliche Bildung. Die Fachkraftquote sinkt laut Studie aber in fast allen Bundesländern und variiert auch je nach Wohnort deutlich.
Der Anteil der Kitas, in denen viele pädagogisch qualifizierte Fachkräfte arbeiten, ist einer Studie zufolge in den meisten Bundesländern gesunken. Bei der Fachkraftquote – ein wesentlicher Faktor für die Qualität von Kitas – sind die Unterschiede unter den Bundesländern erheblich, wie aus dem «Ländermonitor Frühkindliche Bildungssysteme» der Bertelsmann Stiftung hervorgeht. Und auch innerhalb der einzelnen Länder variiert demnach die Fachkraftquote je nach Wohnort in Städten und Kreisen deutlich.
Analyse sieht Trend zu sinkendem Qualifikationsniveau
Weil Fachpersonal fehle und Kommunen unter Kostendruck seien, setzte sich der Trend sinkender Fachkraftquoten fort – denn immer mehr Personen aus anderen Berufsgruppen dürften pädagogische Aufgaben übernehmen.
In fünf Bundesländern gab es zum Stichtag 1. März 2024 laut Analyse aber einen leichten Anstieg von Kitas mit hohem Fachkraftanteil, das größte Plus verzeichnete dabei in Sachsen.
In allen Bundesländern werden inzwischen in unterschiedlichem Ausmaß auch Personen ohne fachliche einschlägige Qualifikation als Fachkräfte bezeichnet, wie die Stiftung kritisiert. Der Fachkraft-Begriff dürfe nicht aufgeweicht werden. Es zeichne sich eine Tendenz zur «De-Professionalisierung» ab und damit zu einer «strukturellen Absenkung des Qualifikationsniveaus».
Ostdeutsche Länder vorn und Bayern hinten
Schaut man sich die Fachkraftquote an, so fällt der durchschnittliche Anteil von Fachkräften an allen pädagogisch Tätigen pro Kita besonders niedrig in Bayern aus – dort beträgt er lediglich 54,5 Prozent. Das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen gehört mit 74,1 Prozent zum Mittelfeld.
Besonders gut schneidet Thüringen ab – mit einem Fachkraftanteil von durchschnittlich 94,3 Prozent pro Kita-Team. In den ostdeutschen Ländern sieht es bei der Fachkraftquote mit 87 Prozent deutlich besser aus als im Westen mit einem Niveau von 69 Prozent.
Genauer Blick mit Hilfe von vier Kategorien
Aussagestark ist es nach Angaben der Studienautorinnen, wenn man in vier Kategorien unterteilt, angefangen mit einer schwachen Fachkraftquote von unter 50 Prozent. Die höchste Kategorie beträgt danach 82,5 Prozent und mehr pro Kita – das bedeutet also, dass unter allen pädagogisch Tätigen in einer Kita rechnerisch mindestens 82,5 Prozent einschlägig qualifizierte Fachkräfte sind.