Starkonzert mit Lang Lang in Bamberg

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Pianist Lang Lang bei einem Konzert in Zürich im Jahr 2013 Foto: dpa
Pianist Lang Lang bei einem Konzert in Zürich im Jahr 2013 Foto: dpa
Andreas Starke
Andreas Starke
 
Michael Stoschek
Michael Stoschek
 
 

Das Bamberger Publikum erwartet mit Spannung den Auftritt des Starpianisten Lang Lang.

Dass für ein Benefizkonzert ein "breiterer Radius" des Publikumsgeschmacks und -zuspruchs angepeilt werden muss, wie der Intendant der Bamberger Symphoniker, Marcus Rudolf Axt, sagt, dürfte auf der Hand liegen. Beziehungsweise in den goldenen Händen des weltweit wohl bekanntesten Pianisten Lang Lang.

Der Chinese, Jahrgang 1982, ist unter Klasski-Kennern nicht unumstritten, was seiner Popularität keinen Abbruch tut. Seit er als Elfjähriger einen ersten Wettbewerb in Deutschland (!) gewann, seit er mit 17 unter dem Ehrendirigenten der Bamberger Symphoniker Christoph Eschenbach Tschaikowskys Erstes Klavierkonzert interpretierte, war der Aufstieg des einstigen Wunderkinds zum Super-(Medien-)Star unaufhaltsam. Und mit eben jenem Klavierkonzert wird er am Donnerstag, 31. März, in der Bamberger Brose-Arena gastieren.

Es ist kein gewöhnliches Konzert. Schon allein der Ort verrät, dass die klassische Musik ihren Elfenbeinturm wieder einmal verlassen hat. Rund 5500 Besucher werden den Bamberger Symphonikern unter ihrem Chefdirigenten Jonathan Nott lauschen, wenn die zunächst Beethovens Fünfte Symphonie anstimmen. Nach einer Pause erscheint dann der Star und spielt zusammen mit dem Orchester Tschaikowskys Erstes Klavierkonzert. Das sind nun zwei der bekanntesten Klassik-Stücke überhaupt, Pop-Klassik sozusagen, was sie nicht schlecht macht, worauf Axt hinweist. Er hat zusammen mit dem Solisten und Nott das Programm zusammengestellt.

Außergewöhnlich sind an diesem Konzert jedoch vor allem Anlass und Zweck. Michael Stoschek, Sprecher der Gesellschafterversammlung des Autozulieferers Brose, Großmäzen, Vorsitzender des Kuratoriums der Weltkulturerbestiftung Bamberg, ließ seine vielfältigen Beziehungen spielen, um Lang Lang nach Bamberg zu holen.

Bereits zum vierten Mal rangiert dieses Konzert unter dem Siegel "Weltkulturerbe", und diesmal ist der Superlativ "größtes Konzertereignis der Saison in Bamberg" (Stoschek) wohl angebracht. Von 35 bis 150 Euro reichte die Spanne der Eintrittspreise, und 200 Privilegierte dürfen für 100 Euro Aufpreis nach dem Konzert im selben Raum wie Lang Lang, Jonathan Nott und andere Prominente dinieren. Dennoch oder gerade deswegen waren die Karten schnell vergriffen, berichten Nott und Stoschek. Mehr als 300 000 Euro sollen übrigbleiben, die der Stiftung und damit der renovierungsbedürftigen St.-Michaels-Kirche zugute kommen.

Die kann es brauchen, denn Oberbürgermeister Andreas Starke veranschlagt die Sanierungskosten bis 2021, dem 1000. Jahrestag der Weihe, auf mehr als zehn Millionen Euro. Dafür stellt die Stadt die Halle zur Verfügung, die Symphoniker und Jonathan Nott spielen unentgeltlich, der Veranstaltungsservice Bamberg und Stoschek übernehmen die Organisation. Bleibt das Honorar Lang Langs, eine sechsstellige Summe, über deren genaue Höhe Stillschweigen bewahrt wird. Die Gage wird komplett von der Volkswagen AG übernommen. Man kann also sagen, dass VW für die Sanierung des Himmelsgartens an der Decke von St. Michael aufkommt. Eine schöne Geste jenseits des Geldes ist jedoch, dass rund 1000 Schüler aller Schularten aus der ganzen Region umsonst der Generalprobe von Lang Lang mit den Symphonikern am Tag des Konzertes lauschen dürfen.

Hinweise zum Konzert von Lang Lang

Termin Das Benefizkonzert mit Lang Lang und den Bamberger Symphonikern findet statt am Donnerstag, 31. März 2016, 20 Uhr, in der Brose-Arena, Forchheimer Straße 15, Bamberg. Achtung! Es wird dringend empfohlen, wegen des Andrangs rechtzeitig anzureisen! (Einlass 19 Uhr) Parkplätze gibt es an der Brose-Arena oder an den P + R-Anlagen am Heinrichsdamm und an der Kronacher Straße. Von dort wird ein kostenloser Shuttle-Service zur Halle eingerichtet. Einige Restkarten gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen, im Kartenkiosk an der Brose-Arena, beim bvd, Tel. 0951/98022-20, E-Mail info@bvd-ticket.de, in den Geschäftsstellen der Mediengruppe Oberfranken, im Internet (eventim, adticket) und unter Tel. 0951/23837. Da es bei einer solch großen Zahl von Besuchern nicht ausgeschlossen ist, dass manche nicht erscheinen, können Hoffnungsfrohe an der Abendkasse warten, aber ohne Garantie auf einen Platz! Programm Ludwig van Beethoven, 5. Symphonie c-Moll op. 67, Peter Tschaikowsky, Klavierkonzert Nr. 1 b-Moll op. 23 Technik Die Nürnberger Firma Pave wird mit dem Tonmeister, der die Open Airs der Nürnberger Symphoniker aussteuert, über 30 Mikros die Musik dezent verstärken. Über eine Videoleinwand wird man Lang Lang auf die Finger schauen können.