Vergangenes Jahr sorgte die sogenannte "Hot-Chip-Challenge" für Furore. Aufgrund eines extrem scharfen Tortilla-Chips landeten mehrere Jugendliche im Krankenhaus. Nun hat der Trend mit der "Salt-Chip-Challenge" einen Nachfolger gefunden.
Er ist giftgrün und die dicke Salzkruste ist klar erkennbar - derzeit macht die "Salt-Chip-Challenge" auf Plattformen wie TikTok die Runde. Jugendliche essen den extrem salzigen Tortilla-Chip und filmen sich dabei. Doch nun warnt die hessische Verbraucherzentrale - die Mutprobe kann unter Umständen gefährlich sein.
Der "Salt-Chip" kommt in einem blauen Papp-Sarg und ein Smiley ist darauf zu sehen, der sich gerade übergibt. Das Design ist sicher kein Zufall und soll an die "Hot-Chip-Challenge" erinnern, die im vergangenen Jahr wegen ihrer extremen Schärfe für Aufregung und auch ernsthafte Verletzungen bei mehreren Jugendlichen sorgte. In den USA sollen Teilnehmer der Mutprobe an der Capsaicin-Bombe sogar gestorben sein. Der Hersteller nahm den "Hot-Chip" schließlich aus dem Verkauf. Genauso wie bei der Schärfe-Mutprobe sollen sich Social-Media-User auch beim "Genuss" des Salz-Chips filmen, das Video unter einem bestimmten Hashtag posten und schließlich weitere Freunde zur Mutprobe nominieren. Billig ist der Spaß aber nicht - bis zu 17,99 Euro werden für die Extrem-Knabberei fällig.
Neue Extrem-Mutprobe - das steckt hinter der "Salt-Chip-Challenge"
Die Verbraucherzentrale Hessen ist auf die neue Mutprobe aufmerksam geworden und hat den salzigen Chip näher unter die Lupe genommen. Fünf Gramm wiegt er und besteht aus zwei Gramm purem Salz - das ist ein Salzgehalt von 40 Prozent. Der Verzehr kann laut den Experten der Verbraucherzentrale "eventuell zu Brechreiz und Kopfschmerzen, ganz sicher zu großem Durst" führen, wie auf der Webseite der Verbraucherschützer zu lesen ist.
Für Erwachsene ist dies erst einmal nicht gefährlich. Zwei Gramm Salz seien ungefähr ein halber Teelöffel und ein Drittel der empfohlenen Tageszufuhr an Kochsalz pro Tag. Lebensgefährlich sei für Erwachsene und Kinder erst ein halbes bis ein Gramm pro Körpergewicht, so die Experten der Verbraucherzentrale. Doch auch bei Erwachsenen besteht die Warnung "Bei dauerhaft erhöhtem Salzkonsum steigt das Risiko für Bluthochdruck und in Folge das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis hin zu Schlaganfall und Herzinfarkt".
Für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren ist die Mutprobe den Verbraucherschützern zufolge deutlich bedrohlicher. "Die Chips sollten nicht in die Hände von Kleinkindern gelangen. Bei einem zwei- bis dreijährigen Kind mit 12 Kilogramm Körpergewicht könnten schon sechs Gramm Salz am Tag lebensbedrohlich sein, das wären drei Chips", warnt Stella Glogowski, Leiterin der Fachgruppe Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Hessen. Aus diesem Grund sind einige der "Salt-Chips" auch mit dem Warnhinweis "Verzehr ab 16 Jahren" versehen.
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