Update vom 10.11.2023: Keine Chips-Charge ist sicher - Landesamt reagiert
Das bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit nimmt nach Informationen der "Augsburger Allgemeinen" die extrem scharfen "Hot Chips" aus den Regalen der Läden. Das Amt reagiert damit auf gefährliche Zwischenfälle in der Vergangenheit.
Es sei aufgrund der bisherigen Untersuchungsbefunde davon auszugehen, dass keine Charge als sicher eingestuft werden könne, teilte ein Sprecher des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) auf Anfrage der Augsburger Allgemeinen mit.
Die für den Vollzug zuständigen Kreisverwaltungsbehörden "wurden bereits darüber informiert und gebeten, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen und das Produkt chargenunabhängig aus dem Verkehr zu nehmen", zitiert die Zeitung den Sprecher.
Zuvor hatten bereits zwei Importfirmen einzelne Chargen des Produkts wegen schwankender und teilweise extrem hoher Gehalte des Chilibestandteils Capsaicin zurückgerufen. Unter Jugendlichen gilt das Essen der Tortilla-Chips als Mutprobe, etwa bei Internet-Challenges. Einige Kinder und Jugendliche mussten deshalb im Krankenhaus behandelt werden.
In Baden-Württemberg dürfen die "Hot Chips" bereits nicht mehr verkauft werden. Ende vergangener Woche sprach auch das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit zunächst eine Warnung vor dem Verzehr aus.
Originalartikel vom 04.11.2023: Trend-Chips werden zurückgerufen
Die Plattform lebensmittelwarnung.de weist seit Freitag (3. November 2023) auf gesundheitliche Gefahren durch das Produkt "Hot Chip Challenge" hin. Die extrem scharfen Tortilla-Chips liegen momentan im Trend und sind beispielsweise an Automaten oder im Internet erhältlich. Vor allem Jugendliche konsumieren sie im Rahmen von Internet-Challenges. Mitte Oktober mussten zwei Mädchen nach der "Hot Chip Challenge" ins Krankenhaus.
"Mittlerweile liegen den Lebensmittelüberwachungsbehörden zahlreiche amtliche Gutachten zu verschiedenen Chargen beziehungsweise Mindesthaltbarkeitsdaten des Produktes vor", teilt das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit unter lebensmittelwarnung.de mit. Die Ergebnisse sind ernstzunehmend, wie deutlich wird.
Unternehmen rufen "Hot Chip Challenge" zurück - "auf jeglichen Verzehr verzichten"
"Die in den einzelnen Chips enthaltene Menge des für die Schärfe verantwortlichen Capsaicin schwankt in den Proben erheblich und erreicht teilweise extrem hohe Werte. Ein sehr hoher Schärfegrad kann gesundheitliche Folgen haben", heißt es. Dazu zählten Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Bluthochdruck, brennende Augen und gereizte Schleimhäute. Konkret sind die Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdaten 30.06.2024, 28.07.2024, 13.07.2024, 08.12.2024,10.12.2024, 31.12.2024, 28.07.2024, 05.01.2025, 06.01.2025, 02.02.2025, 04.02.2025 und 06.02.2025 aufgeführt. Jedoch sei folgender Hinweis zu beachten:
Da es sich nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen wahrscheinlich um eine chargenübergreifende Problematik handele, gelte die dringende Empfehlung, "auf jeglichen Verzehr des Produktes zu verzichten. Reden Sie bitte auch mit Kindern und Jugendlichen in Ihrer Umgebung und weisen Sie sie auf die Gefahren hin", so der Appell.
Insgesamt haben zwei Firmen mit Sitz in Frankfurt und Gießen das Produkt zurückgerufen. Es wurde in einen Großteil der Bundesländer geliefert: Betroffen sind neben Hessen auch Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein, Berlin, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, informiert die Deutsche Presseagentur.
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