Die größte Party Süddeutschlands ist vorbei. 55.200 Besucher haben auf Rock im Park gefeiert. Und so was von "absolut ruhig" - das lobt sogar die Polizei. Weniger Alkohol, weniger Schlägereien, weniger schwere Verletzungen.
Einsatzleiter Dietmar Neugebauer von der Nürnberger Polizei hat nur einen Wertmutstropfen: professionelle Diebesbanden klauen Geldbeutel und schlitzen Zelte auf. Fünf Personen wurden verhaftet. Die Party-Kleinstadt mitten in Nürnberg wird heute Nacht abgebaut.
2000 Menschen arbeiteten rund um die Uhr, um die Festival-Stadt mit ihren mehr als 50.000 vorübergehenden Bewohnern am Laufen zu halten. Köche, Aufpasser, Techniker, Verwalter, Leute vom Service.
Einer davon ist Peter Priemer von der Wäscherei. Der 44-jährige aus Ludwigshafen hat schon so manches Edel T-Shirt irgend eines Stars reingewaschen. Sein Arbeitgeber, ein Wasch- und Rockfan, Hans-Jürgen Topf, hat sich mit seiner Reinigung auf Star-Wäsche spezialisiert. Ob Rock im Park oder Rock am Ring, ob U2 in Amerika oder Herbert Grönemeyer - was die dreckig machen, das waschen die Topfs.
Hinter Peter drehen zwei mobile Waschmaschinen durch.
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Geschleudert werden die Handtücher, mit denen sich die Musiker auf den Bühnen den Schweiß abtrocknen. Kann schon sein, dass vor Peter mal einer wie Phil Collins steht - und schnell was gewaschen haben will. Oder der Sänger von der Bands Hurts mit seinem Armani-Teilchen. Ansonsten wird in der Geschwindigkeit gewaschen, wie die Stars auftauchen und wieder verschwinden.
Ankunft, Auftritt - und weg. Selten schlafen sie da, wo sie auftreten. Coldplay wurde am Samstag sogar ausgeflogen nach London. Die wollten sich ausruhen, weil sie am Sonntag bei Rock am Ring einen Auftritt hatten. Mit sauberen Klamotten. Dank Peter.
Und nächstes Jahr muss er die Hosen waschen von: den Toten Hosen.
Die feiert bei Rock im Park Jubiläum. 30 Jahre auf der Bühne.
Mit Peter wird das nicht in die Hose gehen.