30 Jahre Bühnenerfahrung bringt Jürgen von der Lippe mit. Und noch immer ist der Kabarettist, der im Oktober nach Bamberg und Bayreuth kommt, mit all seinen Sketchen zufrieden. In unserem Interview verrät er, wie viel seiner Ideen im Papierkorb landen und was er von Rauchbier hält.
Wenn Sie an Bamberg denken, was fällt Ihnen da ein?
Jürgen von der Lippe: An das Schlenkerla und an eine Diskothek, in der wir morgens landeten und uns später ein Taxi zum Hotel bestellten. Wir stiegen ins Taxi ein und baten den Fahrer, uns in unser Hotel zu fahren. Der drehte sich zu uns um und fragte nur, ob wir sie noch alle hätten.
Wieso fragte er das denn?
Weil sich herausstellte, dass die Diskothek ganze 100 Meter von unserem Hotel entfernt war.
Wenn Sie sich an Schlenkerla erinnern, haben Sie es denn auch gekostet?
Ja, aber ich mag das nicht besonders. Aber ich mag auch kein Kölsch und kein Alt und all diese Sorten. Wenn ich Bier trinke, dann ein herbes Pils.
Was können die Franken denn von Ihnen erwarten? Werden Sie einen neuen Jürgen von der Lippe sehen, oder den altbekannten?
Na, natürlich den Jürgen von der Lippe, den sie kennen. Deswegen heißt das Programm ja auch "Das Beste aus 30 Jahren". Ich habe die Sachen genommen, die zeitlos sind, die man auch im heutigen Tempo präsentieren kann, denen man also die Jahre nicht anmerkt. Ich habe sämtliche Comedy-Techniken versammelt, so dass das Programm abwechslungsreich ist. Und ich habe musikalisch noch draufgesattelt, indem ich eine Organistin, Iris Wehner, dazugeholt habe. Und durch sie und ihre Orgel ist natürlich noch ein ganz anderer Sound möglich.
Ist eines Ihrer Stücke für Sie Ihr persönliches Herzstück?
Nein, das gibt es nicht, das wäre ja auch furchtbar. Bei einer solchen Materialmasse gibt es das nicht.
Und ganz im Gegenteil: Gibt es eine Sache, bei der Sie sich heute denken: "Ach Mensch, das hättest nicht unbedingt machen müssen."?
Nein, auch das gibt es nicht. Alle Dinge, die es mal in ein Programm geschafft haben, sind gut. Alles, was in den Programmen auftauchte, ist ja schließlich ein paar Jahre gespielt worden. Wenn das nicht die Qualität gehabt hätte, wäre es ja gleich am Anfang rausgeflogen.
Das ist ja sehr schön, sagen zu können, das man mit allem zufrieden ist.
Naja, das ist ja schließlich auch mein Beruf. Und ich schreibe natürlich mehr als ich brauche, um ein Programm zu füllen. Sie kennen das sicher selbst, als jemand der auch schreibt, dass man ein Drittel von dem, was man absondert, nicht brauchen kann. Und deswegen liegt da eh' genug im Papierkorb.
Termine
Bamberg Jürgen von der Lippe tritt am 17. Oktober in der Bamberger Konzerthalle auf.
Bayreuth Am 15. Oktober steht er in Bayreuth in der Stadthalle auf der Bühne.