Arrow 3 wehrt Raketen in größter Höhe ab
Arrow 3 wurde gemeinsam von Israel und den USA entwickelt. Der «Pfeil» kann feindliche Flugkörper außerhalb der Atmosphäre im beginnenden Weltraum durch einen direkten Treffer zerstören. Das System bildet damit die oberste Schicht eines Verteidigungssystems.
Das komplette System besteht aus dem Gefechtsstand, Radarsensoren, Startgeräten mit Lenkflugkörpern und weiteren Peripherie-Geräten.
Laut Hersteller ist das System darauf ausgelegt, «die neuesten Bedrohungen mit größerer Reichweite abzufangen und zu zerstören», insbesondere solche, die Massenvernichtungswaffen tragen. Schädliche Stoffe wie etwa Kampfstoffe sollen in großer Höhe möglichst gefahrlos zerstäubt werden.
Die israelischen Streitkräfte sprechen vom größten Rüstungsgeschäft in der Geschichte Israels. Die Bundeswehr investiert 3,6 Milliarden Euro in das System, das erstmals außerhalb Israels in Position gebracht wird.
«Die Sicherheitspartnerschaft auf Augenhöhe entwickelt sich gut und liegt im Interesse beider Länder», sagt der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, der Deutschen Presse-Agentur. Er weist auf Gefahren aus Iran hin, während deutsche Politiker Russland als Bedrohung benennen - wobei beide Staaten militärisch kooperieren.
«So sind zuletzt Drohnen iranischer Bauart in Polen eingeschlagen. Es ist durchaus möglich, dass künftig auch ballistische Raketen aus dem Iran auf Europa zielen. Dagegen schützt Arrow 3», sagt Prosor. «Israel ist stolz darauf, hier einen konkreten Beitrag zur Sicherheit Deutschlands leisten zu können.»
Im Schlagabtausch mit Iran eingesetzt
Das Abwehrsystem kam in Israel seit 2024 mehrfach zur Abwehr iranischer Raketen zum Einsatz. Die «Jerusalem Post» schreibt, am 13. und 14. April 2024 sei Arrow entscheidend gewesen, um die «große Mehrzahl» von 120 abgefeuerte ballistischen Raketen Irans zu zerstören.
Am 1. Oktober des Jahres habe Iran 180 Raketen auf Israel gefeuert und ein prozentual geringerer Teil sei zerstört worden. Allerdings - so die Zeitung - habe es Hinweise darauf gegeben, dass die israelischen Streitkräfte Angriffe auf bereits geräumte, eigene Militäranlagen nicht bekämpft hätten.
Im Juni dieses Jahres flog Israel folgenschwere Angriffe auf iranische Atomanlagen. In dem zwölf Tage dauernden Krieg feuerte Iran nach israelischen Angaben etwa 550 ballistische Raketen ab. Nach unterschiedlichen Angaben durchdrangen 20 bis mehr als 40 Raketen den Hightech-Schutzschirm. 28 Israelis wurden getötet und mehrere verletzt. Einen hermetischen Schutz gebe es nicht, stellt die Zeitung fest.