Das Weihnachtsgeschäft ist für den Einzelhandel eigentlich eine lukrative Phase. Die Kauflaune vor Weihnachten steigt, so auch der Umsatz. In diesem Jahr hat der Einzelhandel davon zwar wieder profitieren können, doch kurz vor dem vierten Advent ließ die Stimmung nach. Eine Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) unter 400 Handelsunternehmen aller Branchen, Standorte und Größenklassen hat ergeben, dass nur ein Viertel der befragten Händler*innen mit dem Verlauf des Weihnachtsgeschäfts zufrieden ist.
„Das Weihnachtsgeschäft hat in der abgelaufenen Woche an Schwung verloren. Die Entwicklung der Umsätze und Kundenfrequenzen blieb hinter den Erwartungen vieler Händlerinnen und Händler zurück“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. "Höhepunkte blieben aus. Mit der anhaltenden Pandemie und den Auswirkungen der Energiekrise sind die Rahmenbedingungen extrem schwierig", so Genth weiter.
Weihnachtsflaute könnte für Verbraucher*innen vorteilhaft sein
Für das Weihnachtsgeschäft in den Monaten November und Dezember erwartet der HDE im Einzelhandel einen Gesamtumsatz von mehr als 120 Milliarden Euro. Preisbereinigt entspricht dies im Vergleich zum Vorjahr einem Minus von vier Prozent. Doch nicht nur der Präsenzhandel schwächelt, auch der Online-Handel bekommt die mangelnde Kauflust zu spüren. Nach starken Pandemie-Jahren sinken die Umsätze im Vergleich zu 2021 um etwa 4,5 Prozent, so die düsteren Prognosen.
Für Verbraucher*innen könnte dies jedoch Vorteile bedeuten: Wenn die Geschäfte vor Weihnachten ihre Waren nicht so absetzen können wie geplant, kann es gut sein, dass im Januar die großen Rabattschlachten beginnen.
Traditionell gibt es im Januar, nach Weihnachten und vor den neuen Frühlingskollektionen, sowieso Rabattaktionen und Schnäppchenangebote. Dieses Mal könnten diese noch stärker ausfallen. Laut einer Einschätzung des Focus könnten die Preise teilweise um bis zu 60 Prozent fallen.
Diese Produkte werden besonders günstig
Besonders manche Produkte werden dann günstiger. Es lohnt sich also, für manche Einkäufe noch ein wenig zu warten, wenn sie nicht wirklich notwendig sind gerade. Dabei sind es nicht nur naheliegende Dinge wie Kalender oder Weihnachtsdeko, die auch unabhängig vom Einzelhandelsergebnis günstiger werden, sondern auch andere Waren.
Gerade Winterkleidung könnte sich im Januar besonders lohnen. Schuhe, Stiefel, Mäntel, Jacken, aber auch Pullover und andere Kleidung für kalte Jahreszeiten dürften stark herabgesetzt sein im Preis. Aber auch Unterhaltungs-Elektronik dürfte im Januar im Preis fallen, also etwa Fernseher, Spielzeug, Spielkonsolen und Smartphones. Bei Geschenken sind also Gutscheine bei Händler*innen sinnvoll, denn so kann man von den Rabatten nach Weihnachten profitieren.
Es wird aber auch erwartet, dass die Preise für Wein, Schokolade und andere Süßwaren im Januar fallen werden, nachdem sie im November stark angestiegen waren. Will man sich für den Sommer rüsten, sollte man auch frühzeitig damit anfangen, denn hier steigen die Preise ab April wieder. Wer jetzt schon weiß, dass sie*r Badesachen oder andere Sommerware benötigen wird - im Januar mit auf die Liste packen!
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