Lidl hat sich etwas gegen Falschparker ausgedacht: Wer zu lange auf einem Discounter-Parkplatz steht, muss zukünftig zahlen. Nach 60 Minuten droht eine Strafe. Über Sensoren will Lidl parkende Autos elektronisch erfassen. Auch andere Supermärkte ziehen nach.
Mit Elektronik gegen Parksünder: Immer mehr Supermärkte begrenzen die Parkzeit auf ihren Kundenparkplätzen. Mithilfe von Sensoren überwachen Discounter wie Lidl und Netto seit kurzem sekundengenau, ob Autofahrer das vorgegebene Zeitlimit überschreiten.
Dauerparker sorgen für Ärger - nicht nur bei Supermarktbetreibern
Das Problem kennen viele: Gerade zum Feierabend hin gestaltet sich die Parkplatzsuche vor Supermärkten bisweilen schwierig. Oft gibt es nur wenige Parkplätze. Wenn diese dann auch noch dauerhaft belegt sind, ist das ein echtes Ärgernis - nicht zuletzt für den Supermarktbetreiber.
Um gegen Dauerparker vorzugehen, gestatten viele Märkte ihren Kunden, ihre Parkplätze nur noch für eine bestimmte Dauer - in der Regel ein bis zwei Stunden - zu benutzen. Überschreiten Autofahrer die erlaubte Frist, droht ihnen ein Strafzettel. Zur Überprüfung der Ankunftszeit dient gewöhnlich die von den Kunden hinterlegte traditionelle Parkscheibe.
Bis zu 30 Euro Strafgebühr für Zeitüberschreitung
Präziser ermitteln lässt sich die Parkdauer durch den Einsatz digitaler Technik: Immer mehr Supermärkte greifen im Kampf gegen Falschparker auf Elektronik zurück. In der jeweiligen Parkbucht misst ein Sensor im Boden, wie lange ein Fahrzeug dort steht. Eine Parkscheibe müssen die Kunden nicht mehr auslegen.
Der Discounter Lidl hat jetzt an ausgewählten Standorten ein System eingeführt, mit dem Kunden maximal 60 Minuten parken dürfen. Dies berichtet die Rheinische Post am 6. September 2019 auf ihrer Webseite. Lidl arbeitet mit dem Düsseldorfer Unternehmen Safe Place zusammen, das die Parkplätze mit der neuen Technik ausgerüstet hat. Wird die gestattete Parkzeit überschritten, wird Safe Place umgehend per App benachrichtigt.
Parkplatzüberwachung jetzt bundesweit
Laut chip.de wird der Discounter die Parkplatz-Überwachung jetzt bundesweit ausrollen. Gegenüber dem Technik-Magazin sagte die Lidl-Pressestelle: "Erfahrungsgemäß benötigen unsere Kunden deutlich weniger als eine Stunde, sodass die kostenlose Parkdauer ausreichend Zeit zum Einkaufen bietet." Kunden müssten ab sofort eine Parkuhr reinlegen.
Daraufhin begibt sich ein Mitarbeiter des Unternehmens zum entsprechenden Auto und stellt ein Parkticket aus. Die Gebühren belaufen sich je nach Standort auf bis zu 30 Euro. Eine Strafe ist auch dann fällig, wenn die erlaubte Parkdauer nur um wenige Minuten überschritten worden ist.