Wer Benzinpreise extrem erhöht, ohne auf der anderen Seite etwas für die Mobilität der Menschen zu tun, handelt zynisch. Foto: Oliver Berg dpa
Aktuell bekannt gewordene Forderungen des Umweltbundesamts hätten drastisch Folgen für den Verkehr und vor allem für viele Autofahrer. Notwendige Schritte oder schlicht ungerecht?
Das Umweltbundesamt hat einige drastische Forderungen gestellt, um die deutschen Klimaziele zu erreichen.
Die wichtigsten sind laut einem internen Papier folgende:
Alle Privilegien für Dienstwagen müssen wegfallen
Die Pendlerpauschale soll wegfallen
Dieselkraftstoffe dürfen nicht mehr steuerlich begünstigt werden
Benzin muss teurer werden
Die Lkw-Maut muss stark steigen
Es soll ein generelles Tempolimit von 120 km/h auf Autobahnen geben
Grund für die Maßnahmen sei die schlechte Klimabilanz des Verkehrs. Während andere Bereiche wie Industrie oder Landwirtschaft seit 1990 ihre CO2-Emissionen verringern, stagniert der Verkehr.
Teilweise sinnvoll, aber auch plump und ungerecht
Man muss die Vorschläge des Umweltbundesamts differenziert betrachten: Sicherlich sind einige Maßnahmen dabei, die nicht nur sinnvoll sind, sondern einfach notwendig und schlicht nicht zu diskutieren.
So ist es absoluter Irrsinn, dass die Lkw-Maut seit Jahren nicht steigt und die Anreize deutlich zum Transport auf der Straße gehen statt zum Transport auf der Schiene. Ebenso ist ein Tempolimit auf der Autobahn ein zwar kleiner, aber absolut überfälliger Schritt.
Was mich aber bei den Vorschlägen wirklich stört: Sie greifen zu kurz, beziehungsweise gehen nur einen Teil des Problems an. Natürlich ist der Autoverkehr ein großer Faktor, den es anzugehen gilt. Aber alles über den Preis zu regulieren, ist plump und oft einfach diskriminierend.