Weitere Wassermassen erwartet: Ortschaften rufen Alarmstufe 4 aus - so ist die Hochwasser-Lage

29 Min

Bislang kamen in Mittel- und Osteuropa 20 Menschen aufgrund von Hochwasser ums Leben. Derzeit blickt Brandenburg sorgenvoll auf die Oder - hier steigt der Wasserpegel weiter an. Wie ist die Lage? Ein Überblick.

Update vom 19.09.2024, 10.00 Uhr: Örtlich Alarmstufe 4 ausgerufen - weitere Wassermassen erwartet

Die Elbe steigt in Sachsen weiter leicht. Die erwarteten Scheitelpunkte hat das Wasser laut Vorhersage des Landeshochwasserzentrums noch nicht erreicht. In Dresden ist die Elbe am Mittwoch (18. September 2024) über die Marke von sechs Metern gestiegen. Dort wie auch in Schöna an der Grenze zu Tschechien wird der Hochwasserscheitel am Donnerstag (19. September 2024) erwartet. 

Vorsichtige Entwarnung gibt es entlang anderer Flüsse im Osten und Süden Deutschlands. Weiter nördlich blickt dagegen Brandenburg sorgenvoll auf die Oder, die in den nächsten Tagen mehr Wasser bringen dürfte.

In Frankfurt (Oder) und weiteren Kommunen in Brandenburg wollen Hochwasser-Krisenstäbe zusammenkommen. Am Mittwoch wurde für Flussabschnitte Hochwasseralarm der Stufe 1 ausgerufen. Es sei mit einer beginnenden Überflutung von Auen und ufernahen Wiesen zu rechnen, teilte das Landesamt für Umwelt mit. Betroffen sind die Bereiche des Oder-Ortes Ratzdorf bis Eisenhüttenstadt. Nach der Prognose des Landesamtes wird bei Ratzdorf, wo die Oder brandenburgisches Gebiet erreicht, in den nächsten Tagen die höchste Alarmstufe 4 mit einem Wasserstand von um die sechs Meter erreicht. 

In den Hochwassergebieten von Polen über Tschechien bis nach Österreich haben mittlerweile die Aufräumarbeiten begonnen, doch die Lage entspannt sich nur langsam. Die Einsatzkräfte haben vielerorts noch mit den Wassermassen zu kämpfen. In Polen und Tschechien unterstützen auch Soldaten. Allerdings geben die Behörden noch keine Entwarnung. Bislang kamen in Mittel- und Osteuropa mehr als 20 Menschen ums Leben.

Im polnischen Breslau im Westen des Landes wurde die Flutwelle erst in der Nacht zum Donnerstag erwartet. Da in die Oder zwischen Olawa und Breslau noch mehrere Nebenflüsse münden, die ebenfalls viel Wasser führen, sei nicht ausgeschlossen, dass es in der niederschlesischen Metropole zu Hochwasser kommen werde, sagte ein Experte. Der Hochwasserschutz in Breslau wurde vorsorglich verstärkt. Beim Oderhochwasser 1997 wurde die Stadt mit 630.000 Einwohnern zu einem Drittel überschwemmt.

Am Nachmittag wird EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Polen erwartet. Sie will sich einen Überblick über die Lage verschaffen. Nach Angaben der EU-Kommission erfolgt die Reise auf Einladung des polnischen Regierungschefs Donald Tusk. Zu dem Treffen werden auch der tschechische Regierungschef Petr Fiala, sein slowakischer Kollege Robert Fico und der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer erwartet.

Bei den Gesprächen dürfte es auch um die Frage von Mitteln aus Brüssel für den Wiederaufbau gehen. Noch ist das Ausmaß der Schäden unklar. Länder wie Polen haben den Betroffenen bereits Unterstützung zugesagt. Österreich will die Mittel im Katastrophenfonds von 300 Millionen Euro auf 1 Milliarde Euro aufstocken. Das kündigte Kanzler Nehammer (ÖVP) an. Aus diesem Topf können Kommunen und Privatpersonen finanzielle Hilfe erhalten.

Während der Regen aus den Überschwemmungsgebieten abgezogen ist, hat Italien mit übermäßigen Niederschlägen zu kämpfen. Nach den Prognosen der Wetterdienste wird in mehreren Regionen wie der Toskana und der Emilia-Romagna im Norden zumindest bis Freitag heftiger Regen bis hin zu Wolkenbrüchen erwartet. In der Emilia-Romagna mit der Hauptstadt Bologna bleiben am Donnerstag viele Schulen sicherheitshalber geschlossen. Zudem riefen die dortigen Behörden die Bevölkerung auf, besser zu Hause zu bleiben.

Update vom 18.09.2024, 10.30 Uhr: Landshut ruft zweithöchste Warnstufe aus - Ostdeutschland erwartet Wasserwalze

Die Hochwasserlage bleibt auch in Bayern angespannt: Der Dauerregen hat zwar nachgelassen, doch an der Isar in Niederbayern steigt das Wasser noch an. In Landshut wurde der Richtwert der Warnstufe 3 überschritten, wie der Hochwassernachrichtendienst Bayern meldete. Das bedeutet, dass das Wasser einzelne bebaute Grundstücke oder Keller fluten kann und Sperrungen von Straßen möglich sind. Demnach wurde ein Pegelstand von 3,19 Metern erreicht (Stand 3.45 Uhr). Der Richtwert für die höchste Meldestufe 4 liegt dort bei 3,80 Metern. Laut Prognose sollte das Wasser aber nicht mehr so weit steigen. An anderen Flüssen sorgten die Pegelstände dagegen für ein vorsichtiges Aufatmen. So sanken die Wasserstände der Sempt im Landkreis Erding sowie der Donau in Passau unter die Richtwerte für Warnstufe 3. Die Hochwasserwarnung für Stadt und Landkreis Passau galt zunächst allerdings weiter.

Kritischer ist die Lage indes in Ostdeutschland. Unter anderem  befinden sich die Krisenstäbe in Brandenbug in Alarmbereitschaft - für die kommenden Tage wird dort eine Wasserwalze erwartet. Bürger sind im Einsatz, um ihre Häuser vor möglichen Schäden durch das drohende Hochwasser an der Oder zu bewahren. In dem ostdeutschen Bundesland wird am Sonntag ein neuer Landtag gewählt. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sagte am Dienstagabend in der Live-Sendung "rbb24 - Ihre Wahl: Der Kandidatencheck" im RBB-Fernsehen: "Wir hoffen das Beste, aber bereiten uns auf das Schlimmste vor."

Hochwasser rollt weiter durch Bayern und Ostdeutschland - Warnstufen in mehreren Städten und Kreisen auf 3

In Ratzdorf, wo die Oder Deutschland erreicht, gebe es im Gegensatz zum Hochwasser 1997 inzwischen einen Deich, sagte Woidke. Es gebe Vorkehrungen für Spundwände. 1997 erlebte Ratzdorf eine Hochwasser-Katastrophe mit schweren Schäden. AfD-Fraktionschef und Spitzenkandidat Hans-Christoph Berndt sagte auf eine Frage zum Klimawandel: "Lassen Sie uns das jetzt mit dem Klimawandel mal vergessen." In den vergangenen Jahrhunderten seien viel höhere Pegelstände erreicht worden. Die Deiche müssten in Ordnung gebracht werden. Biber, die Deiche schädigen könnten, müssten "gnadenlos weggetrieben" werden. 

Auch wenn Dresden mittlerweile die zweithöchste Hochwasser-Warnstufe rechnet der sächsische Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) nicht mit einem größeren Hochwasser. Die Pegelstände seien niedriger als zwischenzeitlich befürchtet, sagte er am Dienstag. "Das ist noch keine Entwarnung." Er verwies auf Investitionen in den Hochwasserschutz als Konsequenz aus früheren Fluten. Insgesamt droht das Hochwasser aus Tschechien über die Elbe in Sachsen abzufließen.

In Polen, Tschechien, Slowakei und Österreich stehen noch größere Gebiete unter Wasser. Es wird noch Tage dauern, bis die Behörden Entwarnung geben. Mehr als 20 Menschen kamen in den Ländern bislang in den Fluten ums Leben. In Tschechien werden mehrere Menschen vermisst. Dort unterstützte die Armee in den betroffenen Gebieten. Im Osten Österreichs herrschte aufgrund des seit Tagen andauernden Regens der Ausnahmezustand. Mehr als 1800 Gebäude wurden bisher geräumt. Zahlreiche Straßen sind wegen des Hochwassers gesperrt. Das Deutsche Rote Kreuz will an diesem Mittwoch weitere Hilfstransporte nach Polen schicken. Nach Angaben der Hilfsorganisation sollen 2.500 Betten sowie 500 Decken ins Nachbarland gebracht werden. Insbesondere im Südwesten Polens sei die Lage weiter unübersichtlich. Städte und Dörfer seien überschwemmt, Dämme und Brücken zerstört. 

Update vom 17.09.2024, 16.31 Uhr: Deutschland rüstet sich für Flut - Zahl der Toten steigt

Noch immer stehen große Landstriche in Polen, Tschechien und Österreich unter Wasser. Und langsam schwillt die Elbe bei Dresden an. Die ersten Wiesen und Straßen sind bereits überflutet. Das genaue Ausmaß ist unklar. Droht Deutschland ein schweres Hochwasser?

Die große Frage ist, wie viel Wasser aus Tschechien nach Sachsen fließt. Auch Brandenburg könnte betroffen sein, insbesondere Gebiete an der Oder. Eines ist sicher: Das Hochwasser in den Nachbarländern wird den Osten Deutschlands beeinflussen. Wie stark die Überschwemmungen ausfallen werden, ist zurzeit noch unklar. Die Lage bleibt auch am Dienstag (17. September 2024) in den Hochwassergebieten von Polen bis nach Österreich angespannt, und die Zahl der Todesopfer ist auf mindestens 19 gestiegen. Das genaue Ausmaß der Katastrophe bleibt weiterhin ungewiss.

In Brandenburg hat sich das Technische Hilfswerk (THW) vorbereitet, falls die Oder mit Hochwasser aus Polen über die Ufer treten sollte. Sebastian Gold vom THW erklärte dem Sender RBB-Inforadio: "Ab Mitte der Woche macht ein Anstieg des Wassers in der Oder die größte Sorge."

Die Situation sei noch unklar, aber man bereite sich auf alle Eventualitäten vor. Beispielsweise wird für Sonntag am Pegel Ratzdorf südlich von Frankfurt/Oder die höchste Alarmstufe 4 erwartet. Dadurch könnten auch Grundstücke überflutet werden.

Breslau erwartet Flutwelle am Donnerstag - kritische Lage an der Oder

Bisher sind die Flüsse Lausitzer Neiße, Elbe und Spree über die Ufer getreten. Am Pegel der Spree in Spremberg gilt Hochwasser-Alarmstufe 1. Bei der niedrigsten Alarmstufe 1 von insgesamt vier Stufen beginnen die Gewässer über die Ufer zu treten. Tiere und Maschinen sollen aus Überschwemmungsgebieten gebracht und Hochwasserschutzanlagen überprüft werden. Die Regionen treffen erste Vorkehrungen, Krisenstäbe tagten. In Spremberg wurden etwa Fahrrad- und Fußgängerunterführungen an einigen Stellen gesperrt, wie eine Sprecherin mitteilte.

Vorsorglich ist in der Stadt Wittenberge an der Elbe die Baustelle der neuen A14-Brücke gesichert worden. Kritischer kann die Lage an der Oder werden. Dort ist laut Landesamt für Umwelt ab Freitag die Alarmstufe 3 und später sogar 4 möglich etwa am Sonntag bei Ratzdorf südlich von Frankfurt an der Oder. Bei Stufe 3 können einzelne Grundstücke, Straßen oder Keller überflutet werden. Es muss etwa ein Wachdienst auf den Deichen im Einsatz sein und Schutzmaterial an Gefahrenstellen gebracht werden. Das geht aus der Beschreibung des Umweltministeriums zu den unterschiedlichen Kategorien hervor. Bei der höchsten Stufe 4 geht es um die Katastrophenabwehr, dazu gehört auch die Vorbereitung von Evakuierungen. Es können größere Flächen überflutet werden auch in bebauten Gebieten. 

In der polnischen Stadt Breslau wird die Flutwelle der Oder für Donnerstag oder Freitag erwartet; ursprünglich war damit am Mittwoch gerechnet worden. Polens Regierungschef Donald Tusk erklärte: "Die Prognosen der Meteorologen sind widersprüchlich." Beim Oder-Hochwasser 1997 wurde die Stadt mit 630.000 Einwohnern zu einem Drittel überflutet. Etwa 90 Kilometer südlich von Breslau haben die Einwohner von Nysa zusammen mit Soldaten und Feuerwehrleuten Schlimmeres verhindert.

"Die Bewohner selbst haben die Stadt vor Überschwemmungen bewahrt"

Dramatische Szenen spielten sich in der Nacht zum Dienstag ab. Die Wassermassen der Glatzer Neiße, eines Nebenflusses der Oder, drohten einen Deich zu durchbrechen, der die Innenstadt schützt. Hubschrauber warfen Säcke mit Füllmaterial ab - mit Erfolg.

"Soldaten haben uns geholfen, Polizisten, Feuerwehrleute", berichtete eine Rentnerin namens Wanda in Nysa der Nachrichtenagentur PAP und fügte hinzu: "In der Nacht haben sich mein Sohn und Nachbarn zusammengetan, um Sandsäcke abzulegen. Die Bewohner selbst haben die Stadt vor Überschwemmungen bewahrt." Der Bürgermeister der Stadt berichtete dem Radiosender Rmf.fm, dass sich zeitweise 2.000 Bewohner an der Aktion beteiligt hätten.

Im Südwesten Polens stehen immer noch ganze Landstriche unter Wasser. Die Regierung hat für Teile des Landes den Katastrophenzustand ausgerufen, was den Behörden erleichtert, Anweisungen durchzusetzen. 500 Polizisten und 500 Feldjäger sollen nun Plünderungen in den betroffenen Gebieten verhindern.

Versicherer in Tschechien rechnen mit enormen Schäden

Im Nachbarland Tschechien gilt für zahlreiche Pegel weiterhin die höchste Alarmstufe. Die Armee wurde in den Überschwemmungsgebieten eingesetzt, um bei der Versorgung der Bevölkerung und den Aufräumarbeiten zu helfen. Bis zu 2000 Soldaten stehen bereit. Die Versicherer in Tschechien haben eine erste Einschätzung zum Ausmaß der Zerstörung bei der aktuellen Hochwasser- und Flutkatastrophe abgegeben. Man rechne mit versicherten Schäden von umgerechnet etwa 670 Millionen Euro, sagte ein Sprecher des nationalen Versicherungsverbands nach Angaben der Agentur CTK. Davon entfalle die eine Hälfte auf Privathaushalte und die andere auf Industrie und Gewerbe. Sollte dies zutreffen, wäre es von der Schadenssumme her die zweitgrößte Naturkatastrophe in der Geschichte des Landes nach dem verheerenden Hochwasser von 2002.

Doch nicht jeder Hausbesitzer ist versichert. Hilfsorganisationen starteten Spendenaufrufe. Die staatlichen Forstbetriebe Lesy CR bezifferten in einer ersten Schätzung ihre Schäden auf umgerechnet mehr als acht Millionen Euro. Rund 260.000 Kubikmeter Holz seien in den Staatswäldern beschädigt. Die Menschen wurden aufgefordert, nicht in die Wälder zu gehen, weil Bäume selbst bei Windstille ohne Warnung umstürzen könnten.

Enorm dürften auch die Schäden an der Verkehrsinfrastruktur sein. Viele Brücken sind zerstört oder beschädigt. In Ostrava an der Oder stand zeitweilig der Hauptbahnhof unter Wasser. Wann die drittgrößte Stadt Tschechiens wieder per Bahn zu erreichen ist, ist noch unklar.

Pegelstände in Sachsen niedriger als zwischenzeitlich befürchtet - Unwetterwarnungen in Bayern aufgehoben

Sachsens Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) schätzte ein: "Sachsen kommt beim aktuellen Hochwasser mit einem blauen Auge davon, vielleicht noch nicht mal." Angesichts der dramatischen Bilder aus Ost- und Südosteuropa werde der Freistaat "vergleichsweise glimpflich davonkommen", sagte er in Dresden. Die Pegelstände seien insgesamt niedriger als zwischenzeitlich befürchtet. "Das ist noch keine Entwarnung."

Bei der Elbe werde es noch dauern, bis sie unter die Alarmstufe 1 sinkt, eventuell bis Ende September, da Tschechien die Talsperren nach und nach ablassen werde. Am frühen Dienstagnachmittag stand das Wasser am Pegel Dresden laut offiziellen Angaben bei knapp 5,90 Metern. Normal sind 1,42 Meter, und bei der Jahrhundertflut 2002 waren es 9,40 Meter.

Immerhin lässt in weiten Teilen Bayerns der Dauerregen nach, und alle Unwetterwarnungen wurden aufgehoben. Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) soll es ab Mittwoch zunehmend trocken, sonnig und herbstlich mild werden. Die Hochwassersituation im Süden und Osten Bayerns wird sich entspannen. Zunächst steigen die Wasserstände an einigen Flüssen aber noch leicht an, wie der Hochwassernachrichtendienst (HND) prognostizierte. In der Nacht gab es Berichte von überschwemmten Straßen, Fußwegen und Parkplätzen.

Österreich: Weite Landstriche nach Dauerregen überschwemmt

Deutlich dramatischer ist die Lage im benachbarten Österreich. Dort ist die Zahl der offiziell registrierten Todesopfer auf fünf gestiegen. Insgesamt sind in den Hochwassergebieten in Mittel- und Osteuropa mindestens 19 Menschen ums Leben gekommen. In Tschechien gab es mindestens acht Vermisste. In Rumänien haben die Aufräumarbeiten begonnen. Auch im Osten Österreichs werden Schlamm und Geröll beiseite geräumt. Der viertägige Dauerregen hatte weite Landstriche überschwemmt. Viele Messstationen verzeichneten binnen kurzer Zeit ein Vielfaches der sonst im September üblichen Regenmenge. In Niederösterreich ist die Gefahr von Dammbrüchen nach Angaben der Einsatzleitung weiterhin hoch. Der Regen hat jedoch aufgehört.

Welche Schäden das Wasser angerichtet hat, ist noch unklar. In Niederösterreich sind noch 271 Straßen wegen Hochwassers gesperrt. "26 Gemeinden sind nicht auf dem Landweg erreichbar", sagte Niederösterreichs Ministerpräsidentin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am Vormittag. In der Nacht seien Bewohner einiger Ortschaften in Sicherheit gebracht worden. Während des Dauerregens waren nach Angaben der Behörden rund 33.000 Einsatzkräfte im Einsatz, um Schlimmeres zu verhindern.

Privatsender und der öffentlich-rechtliche ORF senden seit Tagen fast ununterbrochen aus dem Katastrophengebiet. Bei den Zuschauern setzt sich der Eindruck fest: Das Leid, das menschliche und das finanzielle, löst meist keine Resignation aus. Das Motto nach dem ersten Schock: Anpacken! Die Solidarität und die gegenseitige Hilfe sind enorm. Arbeitgeber hätten ihren Beschäftigten freigegeben, um sich um ihr Haus oder um andere Menschen zu kümmern, lobt die Ministerpräsidentin Niederösterreichs, Johanna Mikl-Leitner. 

Wiederaufbau wird wohl Monate dauern

Das größte Rückgrat der Flutbekämpfung und der akuten Hilfe sind die oft gut ausgebildeten und ausgerüsteten freiwilligen Feuerwehren in den Gemeinden Österreichs. 33.000 Helfer, meist Mitglieder dieser ehrenamtlichen Kräfte, waren bisher im Einsatz, wie es vonseiten des Landes heißt. Auf sie setzen Bund und Land auch beim wohl monatelangen Wiederaufbau. Insgesamt sind in Österreich 350.000 Menschen Mitglied bei einer freiwilligen Feuerwehr.

Der Zeitpunkt der Flut könnte durchaus politische Folgen haben. In zehn Tagen wählt Österreich ein neues Parlament. Kanzler Nehammer hat versucht, den Kümmerer und Krisen-Manager zu geben. Für die rechte FPÖ, die bisher in Umfragen führt und den Klimawandel leugnet, könnte die Naturkatastrophe zur Unzeit gekommen sein. 

In Deutschland fordern Städte und Gemeinden mehr finanzielle Unterstützung vom Bund und den Ländern für besseren Hochwasserschutz. Extremwetterereignisse werden nach Einschätzung des Klimaforschers Hermann Lotze-Campen häufiger. "Niemand darf sich da sicher fühlen, gerade vor solchen extremen Regenereignissen", sagte er im ZDF-Morgenmagazin. "Diese Extremereignisse werden häufiger und stärker auftreten, vielleicht auch länger anhalten. Das ist ein weiterer Effekt des Klimawandels."

Update vom 17.09.2024, 7.57 Uhr: Wieder steigende Pegel in Bayern - Warnstufe 3 in Passau und Landkreis Erding 

Das Bangen in den Hochwassergebieten geht weiter: In weiten Teilen des riesigen Katastrophengebietes von Rumänien, Polen über Tschechien bis Österreich herrscht Land unter. Straßen und Felder sind überschwemmt, Keller und Häuser vollgelaufen, Dämme und Deiche teils zerstört. In Deutschland müssen sich die Menschen an Oder und Elbe auf die Wasserwalze aus Zuflüssen in angrenzenden Ländern einstellen. An diesem Dienstag wird in einigen der betroffenen Gebiete mit nachlassenden Niederschlägen gerechnet. 

Bisher kamen mindestens 18 Menschen beim verheerenden, tagelangen Regen ums Leben. In Österreich wurde am Montagabend ein weiterer Toter in den Fluten entdeckt. Ob der etwa 40- bis 50-jährige Mann auch ein Hochwasser-Opfer ist, blieb zunächst unklar. Zahlreiche weitere Menschen werden vermisst.

In der polnischen Kleinstadt Klodzko rund 100 Kilometer südlich von Breslau sah ein Teil der Fußgängerzone aus wie nach einer Bombenexplosion. In den Läden im Erdgeschoss waren Schaufenster und Türen herausgerissen. Drinnen waren Regale umgestürzt, lose Kabel hingen herum. In Klodzko war die Glatzer Neiße, ein Nebenfluss der Oder, über die Ufer getreten.

Wegen Wassermassen: Patienten aus Krankenhaus in Tschechien evakuiert

Am selben Fluss liegt die Kleinstadt Nysa, wo das Wasser in die Notaufnahmestation des örtlichen Kreiskrankenhauses eindrang, wie die Nachrichtenagentur PAP berichtete. 33 Patienten wurden mit Schlauchbooten in Sicherheit gebracht, darunter Kinder und Schwangere. Örtliche Behörden ordneten Evakuierungen in Nysa sowie in Paczkow an. In der Kleinstadt im Südwesten Polens war ein Riss in der Staumauer eines Stausees festgestellt worden. 4.900 Soldaten wurden PAP zufolge zur Unterstützung der lokalen Behörden der vom Hochwasser betroffenen Gebiete abgestellt.

Regierungschef Donald Tusk kündigte für die Hochwasseropfer im Südwesten des Landes zudem die Bereitstellung von Hilfsgeldern in Höhe von einer Milliarde Zloty (rund 240 Millionen Euro) an. In Österreich stehen nach Angaben von Kanzler Karl Nehammer aus dem Katastrophenfonds zunächst 300 Millionen Euro zur Beseitigung der Schäden zur Verfügung. Der Hilfstopf könne bei Bedarf noch aufgestockt werden, hieß es. 

In Sachsen richtet sich der bange Blick auf Tschechien und die Elbe. Wassermassen aus dem Nachbarland erreichen mit Verzögerung Deutschland. In Dresden ist der Wasserspiegel der Elbe schon mehr als viermal so hoch wie der dortige Normalstand von 1,42 Metern, im Tagesverlauf wurde mit einem Überschreiten der Sechs-Meter-Marke gerechnet. Bei der Jahrhundertflut 2002 waren es 9,40 Meter.

Warnstufe 3 in Passau und Landkreis Erding

Der ergiebige Regen im Süden und Osten von Bayern soll laut Prognose des Deutschen Wetterdienstes (DWD) bis zum Mittag nachlassen. Vorher müssen sich die Menschen aber auf erneut steigendes Wasser einstellen. In Passau überschritt der Pegelstand der Donau am frühen Morgen den Richtwert der Warnstufe 3, wie der Hochwassernachrichtendienst Bayern meldete. Mehrere Straßen, Fußwege und Parkplätze wurden gesperrt. Auch der Fluss Sempt in Oberbayern schwillt nach einem ersten Rückgang des Wassers wieder an. Am Pegel Berg nahe der Gemeinde Wörth (Landkreis Erding) wurde ebenfalls die Warnstufe 3 erreicht. 

Die Regierung in Tschechien beschloss wegen der Hochwasser- und Überschwemmungskatastrophe den Einsatz der Armee. Es sei geplant, dass bis zu 2.000 Soldaten mit entsprechender Technik die zivilen Behörden bis Ende Oktober unterstützen, wie Verteidigungsministerin Jana Cernochova auf X mitteilte. Armeehubschrauber sollen Menschen in den am stärksten betroffenen Regionen im Nordosten Tschechiens mit Trinkwasser und Lebensmitteln versorgen. Soldaten sollen zudem bei den Aufräumarbeiten nach der Flut helfen.

Nach intensivem Regen sind in Tschechien zahlreiche Flüsse und Bäche über die Ufer getreten. Bisher wurden drei Todesfälle bestätigt, mindestens sieben weitere Menschen gelten als vermisst. In Ostrava, der drittgrößten Stadt des EU-Mitgliedstaats, kam es zu Dammbrüchen am Zusammenfluss von Oder und Opava. Vielerorts sind Geschäfte und Supermärkte überflutet, Wasser- und Stromversorgung sowie die Mobilfunknetze ausgefallen. 

Österreich: Sorge vor Dammbrüchen

Im Osten Österreichs herrscht große Sorge vor weiteren Dammbrüchen. "Es besteht höchste Dammbruchgefahr", hieß es von den Behörden. Mehr als 200 Straßen in Niederösterreich waren gesperrt, 1.800 Gebäude geräumt worden. Es gab auch Stromausfälle. In Niederösterreich waren in den vergangenen Tagen regional bis zu 370 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen - ein Mehrfaches der üblichen Monatsmenge.

In Wien gibt es noch Probleme im öffentlichen Verkehr. Am Wienfluss, der sonst als Rinnsal, seit Sonntag aber als reißender Fluss mitten durch die Stadt geht, gab es leichte Entspannung. 

In Rumänien ist vor allem der Osten des Landes betroffen. Am Montag sei das siebte Opfer im ostrumänischen Dorf Grivita nahe der Stadt Galati gefunden worden, berichtete die rumänische Nachrichtenagentur Mediafax unter Berufung auf den Katastrophenschutz. Rund 6.000 Bauernhäuser wurden vom Hochwasser erfasst, viele liegen in abgelegenen Dörfern. Menschen kletterten auf Hausdächer, um nicht von den Fluten mitgerissen zu werden. Hunderte Feuerwehrleute waren im Einsatz.

Update vom 16.09.2024, 17.57 Uhr: Keine Entwarnung Hochwasser-Entwarnung für Bayern

Die Hochwasserlage in mehreren Ländern ist weiterhin kritisch - und die Anzahl der Opfer steigt: Bei den schweren Regenfällen von Polen bis nach Österreich sind mindestens 18 Menschen gestorben. Auch zu Beginn dieser Woche stehen in weiten Teilen des großflächigen Katastrophengebiets noch immer weite Landstriche unter Wasser. Straßen und Felder bleiben überschwemmt, Keller und Häuser sind vollgelaufen, und Dämme und Deiche wurden teilweise zerstört.

Nur vorübergehend gab es eine Entlastung, als der Regen mancherorts für einige Stunden nachließ: Meteorologen sagten jedoch weiteren Niederschlag voraus, und auch in Deutschland müssen sich die Menschen an der Oder und der Elbe auf die Wasserflut aus den Zuflüssen angrenzender Länder einstellen.

Dramatische Szenen spielten sich in Untergrafendorf in Niederösterreich an einem Bach ab, der zu einem reißenden Fluss geworden war. Eine Frau rettete sich vor den plötzlich ansteigenden Wassermassen in den ersten Stock ihres Hauses, aber ihr Mann schaffte es nicht. Sie habe stundenlang um Hilfe geschrien, sei aber nicht gehört worden, schilderte ein Polizeisprecher. Die Leiche ihres Mannes (70) wurde später gefunden, es war das dritte Todesopfer in Österreich. Insgesamt gab es in Rumänien, Polen, Tschechien und Österreich in den vergangenen Tagen mindestens 18 Tote zu beklagen.

Katastrophenzustand in Polen ausgerufen

In Polen sieht ein Teil der Fußgängerzone der Kleinstadt Klodzko, rund 100 Kilometer südlich von Breslau (Wroclaw), aus wie nach einer Bombenexplosion. In den Läden im Erdgeschoss sind Schaufenster und Türen herausgerissen. Im Innern sind Regale umgestürzt, lose Kabel hängen herum. Zertrümmerte Rohre liegen in einer Pfütze aus trübem Wasser. Dort war die Glatzer Neiße, ein Nebenfluss der Oder, über die Ufer getreten.

An demselben Fluss liegt die Kleinstadt Nysa, wo das Wasser, wie die Nachrichtenagentur PAP berichtete, in die Notaufnahme des örtlichen Kreiskrankenhauses eindrang. Insgesamt 33 Patienten wurden mit Schlauchbooten in Sicherheit gebracht, darunter Kinder und Schwangere. Angesichts der schweren Verwüstungen im Südwesten Polens hat die Regierung im Katastrophenzustand für die Hochwassergebiete in Niederschlesien, Schlesien und Oppeln ausgerufen.

Diese Maßnahme gibt den Behörden mehr Befugnisse, Anordnungen zu erlassen, da die bürgerlichen Freiheiten und Rechte vorübergehend eingeschränkt werden.

Breslau denkt an Oder-Hochwasser 1997

In Breslau, etwa 170 Kilometer östlich der Grenze zu Deutschland, scheint am Montag die Sonne. "Die Oder hat nur ein bisschen mehr Wasser als sonst", sagt der Reporter vom polnischen Fernsehen TVP. Doch die Stadt bereitet sich vor: Eine Flutwelle strömt bereits aus den kleineren Nebenflüssen in die Oder und wird Breslau voraussichtlich am Mittwoch erreichen. So schlimm wie beim Oder-Hochwasser 1997 wird es aber nicht werden. Damals war ein Drittel der Stadt überflutet.

In Sachsen blickt man besorgt auf Tschechien und die Elbe. Wassermassen aus dem Nachbarland erreichen Deutschland mit zeitlicher Verzögerung. In Dresden ist der Wasserspiegel der Elbe bereits mehr als viermal so hoch wie der dortige Normalstand von 1,42 Metern; im Tagesverlauf wird ein Überschreiten der Sechs-Meter-Marke erwartet. Bei der Jahrhundertflut 2002 waren es 9,40 Meter.

In Tschechien wurden inzwischen zwei weitere Tote bestätigt. Damit liegt die Zahl der bestätigten Todesfälle nun bei drei. Der tschechische Regierungschef Petr Fiala sprach schon von einem Jahrhunderthochwasser an vielen Flüssen im Osten des Landes. Das ist ein Hochwasser, wie es statistisch gesehen, nur einmal in 100 Jahren vorkommt.

Sechs Tote in Rumänien

In Ostrava, wo Oder und andere Flüsse zusammenfließen, ist die Lage kritisch: "In mehreren Stadtteilen ist es offensichtlich zu Deichbrüchen gekommen", sagte Umweltminister Petr Hladik nach einer Krisensitzung. Die Bewohner wurden teilweise mit Schlauchbooten und Hubschraubern in Sicherheit gebracht. Katastrophenhelfer versuchten, die Bruchstellen in den Deichen mit Steinen zu füllen. Die Bergbau- und Industriestadt rund 280 Kilometer östlich von Prag hat etwa 285.000 Einwohner. Ein Kraftwerk musste abgeschaltet werden. Strom- und Mobilfunknetze sowie die Trinkwasserversorgung fielen in vielen Gegenden aus.

In Litovel an der March (Morava) waren nach Einschätzung der Behörden etwa 80 Prozent des Stadtgebiets überflutet. Die Bürgermeisterin der ebenfalls stark betroffenen Stadt Jesenik, Zdenka Blistanova, sagte im Fernsehen: "Es war eine Apokalypse, überall ist Schlamm, alles ist zerstört." Seit Ende letzter Woche sind in den östlichen Sudeten bis zu 500 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. In den Bergen im Norden des Landes waren es 300 bis 400 Liter, in anderen Teilen Tschechiens bis zu 200 Liter pro Quadratmeter. Laut Behördenangaben ist das mehr als sonst in mehreren Monaten fällt.

In Rumänien war vor allem der Osten des Landes betroffen. Im Karatenland kamen am Wochenende sechs Menschen ums Leben. Rund 6000 Bauernhäuser wurden vom Hochwasser erfasst, viele davon liegen in abgelegenen Dörfern. Menschen flüchteten auf Dächer, um nicht von den Fluten mitgerissen zu werden. Hunderte Feuerwehrleute waren im Einsatz.

Lage in Österreich bleibt dramatisch

Im österreichischen Katastrophengebiet Niederösterreich regnet es nach einer nächtlichen Pause wieder stark. "Es ist nicht vorbei, es bleibt kritisch, es bleibt dramatisch", sagte die Ministerpräsidentin Niederösterreichs Johanna Mikl-Leitner.

"Es besteht höchste Dammbruchgefahr", hieß es von den Behörden. Mehr als 200 Straßen in Niederösterreich waren gesperrt, 1.800 Gebäude evakuiert worden. Es gab auch Stromausfälle. In Niederösterreich fielen in den letzten Tagen regional bis zu 370 Liter Regen pro Quadratmeter – ein Mehrfaches der üblichen Monatsmenge.

In Wien gibt es weiterhin große Probleme im öffentlichen Verkehr. Am Wienfluss, der sonst als Rinnsal fließt, jetzt aber als reißender Fluss durch die Stadt fließt, gab es leichte Entspannung.

Keine Entwarnung für Bayern

Die Hochwasserlage in Bayern bleibt in einigen Gebieten kritisch. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) prognostiziert erneut Regen. Entwarnung gibt es jedoch vorerst nicht: Der Hochwassernachrichtendienst (HND) rechnet mit einem weiteren Anstieg der Pegelstände, etwa an der Donau.

In der Drei-Flüsse-Stadt Passau, die häufig von Hochwasser betroffen ist, könnte am Dienstag (17. September 2024) an der Donau fast die Meldestufe 3 erreicht werden. Die Stadtverwaltung warnte die Bürger eindringlich davor, überflutete Straßen zu betreten.

An der Donau in Vilshofen dürften sich die Wasserstände in den nächsten Tagen zwischen Meldestufe 1 und 2 stabilisieren, was Überflutungen und überspülte Straßen zur Folge haben kann. Am Regen sei mit einer erneuten Hochwasserwelle zu rechnen, die jedoch Meldestufe 3 nicht erreichen dürfte, erklärte der HND.

Dauerregen bis Dienstag

Für die Flüsse Isar, Paar und Inn ging der HND von Meldestufe 1 und maximal Meldestufe 2 aus. Ab Mittwoch dürfte sich die Lage den Angaben zufolge allmählich entspannen. An der Rott könnte weiterer Niederschlag das Abklingen der Welle jedoch verzögern, sodass in Ruhstorf an der Rott noch etwas länger mit Meldestufe 1 gerechnet werden müsse.

Bis Dienstag rechnet der DWD von den Alpen bis ins Alpenvorland mit starkem Regen. Weitläufig sind dabei Niederschlagsmengen von 40 bis 70 Litern pro Quadratmeter möglich, in Staulagen in den Alpen und im Bayerischen Wald sogar bis zu 90 Liter - jeweils in einem 48-Stunden-Zeitraum ab Sonntag.

In höheren Lagen soll der Niederschlag weiterhin als Schnee kommen. In den Alpen oberhalb von 1.500 Metern sind bis in die Nacht zum Dienstag hinein um die 15 Zentimeter Neuschnee innerhalb von 48 Stunden zu erwarten. Oberhalb von 2.000 Metern könnten es bis zu 50 Zentimeter werden.

Lawinengefahr in Bayern steigt

Die Nullgradgrenze dürfte ab Dienstag wieder auf etwa 2.500 Meter steigen. Der Hochwassernachrichtendienst erwartet in den nächsten Tagen daher nur eine moderate Schneeschmelze aus dem Hochgebirge.

Der viele Neuschnee der letzten Tage hat in mittleren und höheren Lagen der Alpen die Lawinengefahr erhöht. Sobald die Sonne wieder erscheint, dürfte das Risiko weiter steigen. Besonders in steilen Gebieten muss mit Schneebrettauslösungen und Lawinen gerechnet werden, informierte der Lawinenlagebericht des Landesamtes für Umwelt. Wegen des Schneefalls sind die Hütten der Alpenvereins-Sektion Berchtesgaden - mit Ausnahme der Blaueishütte - vorübergehend geschlossen worden.

Bundeskanzler Olaf Scholz zeigte sich über die aktuellen Überschwemmungen in mehreren europäischen Ländern betroffen. "Die Hochwasser, die wir sehen, sind bedrückend", sagte der SPD-Politiker während seines Besuchs in Kasachstan. Er habe den Bürgern in den betroffenen Nachbarstaaten bereits Unterstützung zugesagt. "Wir werden helfen, soweit wir können."

Update vom 16.09.2024, 11.06 Uhr: Neuer Regen und Anstieg der Pegelstände in Bayern erwartet

Die Hochwasserlage in Bayern bleibt an einigen Orten angespannt - und neuer Regen ist auch wieder angesagt. In der Nacht habe sich die Situation in den betroffenen Gebieten nicht groß verändert, teilten die Polizeipräsidien mit. Eine Entwarnung gibt es vorerst aber nicht: Der Hochwassernachrichtendienst (HND) erwartete mit dem regnerischen Start in die Woche erneute Anstiege der Wasserstände.

Ein Hochwasser wie im Juni in Bayern sei aber nicht zu befürchten. Unter anderem erwartet der HND, dass die Pegelstände der Donau bei Passau, der Vils bei Vilshofen und der Isar bei München erneut ansteigen. Von Mittwoch an dürfte sich die Lage den Angaben zufolge dann allmählich entspannen. Bis Dienstag rechnet der Deutsche Wetterdienst (DWD) von den Alpen bis in das Vorland mit Dauerregen. Verbreitet sind dabei Niederschlagsmengen von 40 bis 70 Litern pro Quadratmeter möglich, in Staulagen sogar bis zu 90.

Hochwasser in Tschechien: Ein Toter und viele Vermisste

Beim Hochwasser in Tschechien hat es den ersten bestätigten Todesfall gegeben. Die Behörden sprachen zudem von mindestens sieben Vermissten. Ein Mensch sei in dem kleinen Fluss Krasovka im Bezirk Bruntal im östlichen Landesteil Mährisch-Schlesien ertrunken, sagte Polizeipräsident Martin Vondrasek im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. 

Lage in Österreich "kritisch"

Trotz einer kurzen nächtlichen Regenpause bleibt die Hochwasser-Situation auch im Osten Österreichs sehr angespannt. "Es ist nicht vorbei, es bleibt kritisch, es bleibt dramatisch", sagte die Ministerpräsidentin Niederösterreichs Johanna Mikl-Leitner. Am Montag würden regional erneut bis zu 80 Liter Regen pro Quadratmeter erwartet. Ein großes Problem seien inzwischen die Dämme. 

"Es besteht höchste Dammbruchgefahr", hieß es vonseiten der Behörden. Das öffentliche Leben ruhe weitgehend. Mehr als 200 Straßen in Niederösterreich seien gesperrt, 1.800 Gebäude geräumt, viele Schüler und Kinder seien zu Hause geblieben, sagte Mikl-Leitner. Rund 3.500 Haushalte seien aktuell ohne Strom. Die Höhe der Schäden sei momentan nicht abzuschätzen. "Den Hochwasser-Opfern wird auf alle Fälle geholfen", sagte die Landeschefin weiter. 

In Niederösterreich waren in den vergangenen Tagen regional bis zu 370 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen - ein Mehrfaches der üblichen Monatsmenge. Ein Feuerwehrmann war beim Auspumpen eines Kellers ums Leben gekommen. Die Lage könnte sich ab Dienstag etwas entspannen. Dann wird ein Ende des Dauerregens erwartet. 

Polen: Kabinett berät über Ausrufung von Katastrophenzustand

Angesichts der schweren Verwüstungen bei Überschwemmungen im Südwesten Polens hat Regierungschef Donald Tusk sein Kabinett zu einer Krisensitzung am Montagvormittag einberufen. Er habe ein Dekret zur Ausrufung des Katastrophenzustands vorbereitet, teilte Tusk mit. Die Entscheidung darüber muss aber vom Kabinett abgesegnet werden.

Überschwemmungen in Rumänien - Lage bleibt angespannt

In Rumänien bleibt die Hochwasserlage ebenfalls weiter angespannt. Bei Starkregen und schweren Überschwemmungen sind im Karpatenland mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen. Betroffen waren vor allem die Regionen Galati, Vaslui und Iasi im Osten des Landes. Etwa 300 Menschen mussten dort in Sicherheit gebracht werden, rund 6.000 Bauernhäuser wurden vom Hochwasser erfasst. 

Unter den Opfern sind hauptsächlich ältere Menschen, unter ihnen zwei Frauen im Alter von 96 und 86 Jahren. Die höchste Hochwasser-Warnstufe gilt zunächst noch bis zum Mittag.

Von den Wassermassen sind meist abgelegene Dörfer betroffen. Menschen kletterten auf Hausdächer, um nicht von den Fluten mitgerissen zu werden. Hunderte Feuerwehrleute waren im Einsatz. 

Update vom 15.09.2024, 12.40 Uhr: Pegel in Bayern nach Dauerregen hoch: Neugieriger Rollstuhlfahrer von Wasser mitgerissen

Lebensbedrohliche Situation: Er wollte sich das Hochwasser genauer ansehen und geriet in die Isar: Die Feuerwehr hat in München einen Rollstuhlfahrer gerettet. Der Mann wollte nach seiner Aussage am Samstagabend (14. September 2024) das Hochwasser in der Nähe der St.-Emmeram-Brücke beobachten, wie die Feuerwehr mitteilte. Warum er vom Wasser erfasst und in den Fluss gezogen wurde, war zunächst unklar. Strömungsretter holten den 19-Jährigen demnach aus dem Wasser.

Der Mann blieb unverletzt. Die Feuerwehr ging laut einem Sprecher von einem Unfall aus. In dem Zusammenhang weist die Feuerwehr noch mal auf die Gefahren bei Hochwasser hin. Die Ufer sollten möglichst nicht betreten werden. Auch Fahrräder und E-Scooter sollten nicht in der Nähe der Flüsse abgestellt werden. Am Samstag mussten die Einsatzkräfte mehrmals ausrücken, um sie abzusichern.

Rollstuhlfahrer will in München Flut beobachten - von Wasser erfasst

Insgesamt scheint Bayern bisher glimpflich davongekommen zu sein. Der meiste Regen des Wochenendes ist wohl schon gefallen, aber die Hochwasserlage bleibt angespannt: Schlimmer als jetzt wird es wohl nicht mehr, prognostiziert der Hochwassernachrichtendienst (HND) Bayern. Dennoch gibt es zunächst keine Entwarnung. Bis zum Dienstag regnet es teils andauernd, vor allem im Süden und Südosten Bayerns. Die Wasserstände der Flüsse und Bäche könnten wieder steigen - Überschwemmungen von bebauten Gebieten sind aber wohl flächendeckend nicht in Sicht. Eine Hochwasserflut wie im Juni sei nicht zu befürchten. 

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet bis Dienstag von den Alpen über das Vorland bis zum Bayerischen Wald verbreitet mit 40 Litern Regen pro Quadratmeter, in Staulagen könnten es bis zu 90 Liter sein. In den Alpen könnten oberhalb von 1.500 Meter verbreitet bis 10 Zentimeter Schnee hinzukommen, weiter höher auch mehr. Im Laufe der Woche soll es dann trockener und wärmer werden. 

Anders ist die Lage in anderen Ländern Mitteleuropas: Aufgrund des verheerenden Unwetters spitzt sich die Lage in Deutschlands östlichen Nachbarländern Österreich, Tschechien und Polen weiterhin zu. In Deutschland sind im Südosten Bayerns einige Straßen überschwemmt worden, aber die Folgen des Unwetters halten sich laut Polizei noch in Grenzen. Man habe die Lage weiterhin im Blick. 

Tschechien, Polen und Österreich im Ausnahmezustand - erste Todesopfer

In Tschechien hielten Hochwasser und Überschwemmungen die Einsatzkräfte in Atem. Mindestens vier Menschen galten weiter als vermisst. In Opava und anderen Städten im Grenzgebiet zu Polen mussten Tausende Menschen aus ihren Wohnungen in Sicherheit gebracht werden. Ganze Siedlungen standen unter Wasser. Eine Schlammlawine schnitt den Gebirgsort Mala Upa von der Außenwelt ab. Die Talsperre Husinec im Böhmerwaldvorland lief über und der Bahnverkehr ist massiv gestört.

In Polen hat es ein erstes Todesopfer gegeben. "Wir haben den ersten bestätigten Tod durch Ertrinken hier, im Bezirk Klodzko", sagte Regierungschef Donald Tusk, der dort an einer Sitzung des Einsatzstabs teilnahm. Nach Angaben eines Sprechers der örtlichen Polizei handelt es sich bei dem Toten um einen Mann, der in dem Dorf Krosnovice unweit von Klodzko ums Leben gekommen ist. Die Polizei könne ihn nicht bergen, da der Ort überflutet sei. Tusk wiederholte seinen Appell an die Bevölkerung, die Evakuierungsaufrufe der Behörden ernst zu nehmen und sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. "Die Situation ist an vielen Orten dramatisch."

Auch in Österreich steigen die Pegel mehrerer Flüsse weiterhin dramatisch an. Zahlreiche Bäche sind im anhaltenden Dauerregen bereits über die Ufer getreten. Das ganze Bundesland Niederösterreich um Wien wurde zum Katastrophengebiet erklärt. "Die Lage spitzt sich aufgrund der massiven Regenfälle im gesamten Land weiter zu", sagte der stellvertretende Landeshauptmann (Ministerpräsident) von Niederösterreich, Stephan Pernkopf, der Nachrichtenagentur APA. Er warnte vor "massiven Überflutungen". Es drohten mancherorts Hangrutschungen, weil die Böden völlig nass sind. Straßen sind überflutet.

Update vom 14.09.2024, 11.20 Uhr: Hochwasserlage in Europa - auch in Bayern steigen die Pegel

Auch wenn in Bayern der meiste Regen des Wochenendes wohl schon gefallen ist - an den Flüssen machen sich die Niederschläge erst Stunden oder Tage später bemerkbar. In Passau, wo sich drei Flüsse treffen, sollte mit ersten Sperrungen in der Altstadt in den Abendstunden gerechnet werden, teilte die Stadt mit. Die Einsatzkräfte treffen derzeit dafür die entsprechenden Vorkehrungen und haben bereits mit dem Sandsackverbau begonnen.

In Passau kommen die drei Flüsse Donau, Inn und Ilz zusammen. Der Pegel Passau der Donau betrug am Vormittag um 9 Uhr laut Hochwassernachrichtendienst Bayern 6,35 Meter. Am Donnerstagabend waren es noch knapp unter 5 Meter. Der Pegel Marienbrücke des Flusses Inn zeigte am Vormittag 4,30 Meter an. Donnerstagabend waren es noch um die 2,50 Meter. 

Der Scheitel für die Pegel wird am Sonntag gegen 7 Uhr erwartet - mit den Mittelwerten 7,89 Meter für den Pegel Passau an der Donau und 5,48 Meter für den Pegel Marienbrücke am Inn. Das würde einer knappen Überschreitung der Meldestufe 3 entsprechen - sprich: Überschwemmungen für bebaute Grundstücke oder überflutete Keller sind möglich.

Dauerregen auch im Süden Bayerns - Städte und Kreise ergreifen erste Maßnahmen

Auch im Chiemgau ist die Lage nach dem Dauerregen teils angespannt. In der Gemeinde Aschau befüllten Einsatzkräfte Sandsäcke, weil das Grund- und Oberflächenwasser anstieg. Bürgerinnen und Bürger, die Sandsäcke benötigen, könnten diese am Bauhof Aschau und Sachrang abholen, teilte die Gemeinde im Landkreis Rosenheim mit. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Freitag angekündigt, dass Dauerregen und Schnee am Wochenende vor allem im Südosten Bayerns niedergehen. Am stärksten sollten der Chiemgau, das Mangfallgebirge und das Berchtesgadener Land betroffen sein. Für den Samstag erwartete der DWD vor allem im Südosten zum Teil unwetterartigen Dauerregen, in höheren Lagen der Alpen viel Neuschnee. In der Osthälfte Bayerns sollte es windig sein, in den Bergen auch stürmisch.

Seit Donnerstag registrierte der DWD von den Alpen, über das Vorland bis zum Bayerischen Wald verbreitet 40 bis 80 Millimeter Niederschlag. Am Alpenrand waren es teils bis zu einem Meter, in Berchtesgaden lokal bis 1,40 Meter Wasser. In den Alpen könnte es bis in die Nacht zum Sonntag oberhalb von etwa 1500 Meter verbreitet 15 bis 30 Zentimeter Schnee geben. In den Hochlagen der Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen sind bis zu 100 Zentimeter Neuschnee möglich. 

Ursprungsmeldung: Hochwasserlage in Europa verschärft sich dramatisch - auch Deutschland wartet auf die Flut

Die Pegel steigen und steigen: In Deutschlands östlichen Nachbarländern Polen und Tschechien ist es nach Dauerregen in der Nacht zu Überschwemmungen gekommen. Bereits am Freitag hatten sich Einsatzkräfte in den beiden Ländern sowie in Österreich und der Slowakei auf Unwetter vorbereitet. Die heftigen Niederschläge östlich von Elbe und Spree lassen voraussichtlich auch die Wasserstände der Elbe in Sachsen anschwellen. 

Womöglich am Samstagabend wird am Pegel Schöna die Alarmstufe 1 erreicht, für Dresden wird damit am frühen Sonntagmorgen gerechnet, wie das sächsische Landeshochwasserzentrum in einer Warnmeldung informierte. Die höchsten Wasserstände an den sächsischen Elbepegeln werden derzeit ab Mittwoch und Donnerstag kommender Woche erwartet. 

Starke Regenfälle in Tschechien und Polen - Dresden bangt nach Brückeneinsturz

Deswegen drängt die Zeit bei den Abrissarbeiten am eingestürzten Teil der Dresdner Carolabrücke. "Die Zeit rennt uns weg", sagte Feuerwehrsprecher Michael Klahre am Freitagabend. Eine Spezialfirma arbeite rund um die Uhr, um die Trümmerteile zu beseitigen. Geplant ist, mit Ausnahme des am frühen Mittwochmorgen in den Fluss gestürzten Abschnitts den gesamten Bereich des Brückenzuges C zu beräumen. So sollen Folgeschäden beim drohenden Hochwasser vermieden werden. Die Arbeiten sollen nach bisherigen Angaben bis Sonntagabend erledigt sein.

Für Sachsen meldete der Deutsche Wetterdienst (DWD) am frühen Samstagmorgen, dass der Dauerregen bis zum Samstagmittag voraussichtlich abklingt. Die Nacht zum Sonntag soll demnach weitgehend niederschlagsfrei bleiben. Am Sonntag setzt der Prognose zufolge dann wieder Regen ein.

Ursache für das Anschwellen der Elbe sind den Angaben nach heftige Regenfälle im Einzugsgebiet von Elbe und Moldau in Tschechien. In Deutschlands Nachbarland wurde an rund 20 Flüssen und Bächen die dritte Hochwasser-Alarmstufe "Gefährdung" ausgerufen, wie die Nachrichtenagentur ČTK meldete.

Ortschaften in Tschechien überschwemmt - Zwei Dörfer in Polen geräumt 

Andernorts kam es durch plötzlichen Starkregen zu Überschwemmungen. Das tschechische Fernsehen veröffentlichte auf X Aufnahmen aus dem Dorf Mikulovice nahe der Grenze zu Polen. Dort ist zu sehen, wie am frühen Morgen die Wassermassen Häuser, Garagen und Straßen überfluten. "Das Wasser floss von den umliegenden Feldern ins Dorf herab", hieß es. Die Feuerwehr habe den Bewohnern angeboten, sich in der örtlichen Turnhalle in Sicherheit zu bringen. Bislang habe dies aber niemand genutzt. 

Im südböhmischen Budweis (České Budějovice) errichteten Feuerwehrleute seit Freitagabend Hochwasserschutzwände. Sie luden Sandsäcke am Fluss Maltsch und errichteten am Moldauufer eine vorgefertigte Barriere. Meteorologen zufolge werden die Pegelstände der Flüsse in Tschechien am Wochenende weiter ansteigen. Mancherorts hat es seit Freitag bereits 50 bis 110 Liter pro Quadratmeter geregnet. Auch in der Hauptstadt Prag verschärft sich die Lage - unter anderem musste eine U-Bahn-Station im Stadtzentrum geschlossen werden, nachdem 

Auch im Südwesten Polens ist die Lage ernst. In der Region Oppeln trat der Fluss Biala Glucholaska über die Ufer. Aus dem Dorf Głuchołazy nahe der Grenze zu Tschechien mussten 400 Bewohner in Sicherheit gebracht werden. Innenminister Tomasz Simoniak war vor Ort und postete auf X Bilder von der Arbeit der Rettungskräfte. Hundert Feuerwehrleute und 60 Polizisten seien in dem Dorf im Einsatz, schrieb Simoniak. Auch aus dem Dorf Morów musste ein Teil der Bewohner evakuiert werden, weil hier der Fluss Mora über die Ufer getreten war. Insgesamt fuhr die Feuerwehr in der Region 400 Einsätze.  Das Meteorologische Institut rechnet weiter mit anhaltenden Regenfällen. An 35 Wassermessstationen sei der Alarmpegel bereits überschritten, teilte das Institut auf X mit. 

"Schon etwas ungewöhnlich" - In den Alpen fällt der erste Schnee

Für Deutschland sagte der Deutsche Wetterdienst ergiebigen Dauerregen an den Alpen und in den östlichen Mittelgebirgen vorher. In den Alpen oberhalb von 1200 Metern komme der Niederschlag als Schnee herunter. In den Hochlagen über 2000 Metern sei rund ein Meter Neuschnee möglich. Das sei für diese Zeit des Jahres "schon etwas ungewöhnlich", sagte ein DWD-Sprecher. Nachts könnte die Schneefallgrenze auf etwa 1000 Meter Höhe sinken. Die Tatsache, dass es in höheren Lagen Schnee statt Regen geben soll, wirkt sich aus Sicht des Hochwassernachrichtendienstes "Hochwasser dämpfend" aus. Dennoch seien im Südosten Bayerns - vom Isareinzugsgebiet bis ins Berchtesgadener Land und zum Bayerischen Wald - erhöhte Wasserstände zu erwarten. 

In Österreich erwarten Wetter-Fachleute in den kommenden Tagen massive Regenmengen mit Überschwemmungen und Erdrutschen. In Teilen Niederösterreichs und Oberösterreichs könnten laut staatlichem Meteorologie-Institut Geosphere Austria bis Dienstag mehr als 300 Liter Regen pro Quadratmeter fallen.  Einsatzkräfte bereiten sich entlang der Donau in Österreich auf ein Hochwasser vor, wie es etwa alle 10 bis 15 Jahre vorkommt. Unter anderem wurden mobile Hochwasserschutzanlagen aufgebaut und Sandsäcke gefüllt. 

Wie wir künstliche Intelligenz einsetzen 
Vorschaubild: © Attila Husejnow/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa