Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen warnt vor einer drohenden Doppel-Welle. Er appelliert zudem an Deutschlands Datenerhebung und fordert dazu auf, für den Herbst an der Transparenz der Corona-Datenlage zu arbeiten.
Janosch Dahmen, Gesundheitsexperte der Grünen ist mit Gesundheitsminister Karl Lauterbach einer Meinung: Im Herbst droht nicht nur eine Corona-Welle, sondern zeitgleich könne sich eine Grippe-Welle ereignen. Die Experten sprechen von einer Doppel-Welle.
"Gerade als Arzt bin ich sehr besorgt. Wenn wir auf die Südhalbkugel schauen, wo der Herbst ja gerade losgegangen ist, dann sehen wir beispielsweise in Australien eine wirklich dramatische Grippe-Welle, die sich da ausbreitet", sagt Dahmen im Gespräch mit ntv bei ihrem Format Frühstart. Die Grippeviren können genau wie die Coronaviren mutieren. Das könne "in Kombination einfach zu sehr vielen Atemwegserkrankungen und zu gegebenenfalls schweren Verläufen führen und damit auch unser Gesundheitswesen stark belasten".
Dahmen appelliert an Datenerhebung: Es muss transparenter werden
Zudem kritisiert der Grünen-Gesundheitsexperte die Datenerhebung in Deutschland. Er ist der Meinung, dass für eine transparente Corona-Datenlage nicht genug getan worden sei. Präzise Daten seien wichtiger denn je. Besonders wichtig für Dahmen sei eine tagesaktuelle Datenlage in Bezug auf die Krankenhausbelastung: auf Intensivstationen, sowie auf den Normalstationen. Für eine bessere Datenerhebung zu sorgen, sei auch Aufgabe der nächsten Bund-Länder-Treffen. Der zwischenzeitliche Personalabbau stelle zudem ein Problem dar und vorhandene Mitarbeiter*innen seien "ausgebrannt" - ebenfalls eine Problematik, die man nicht außer Acht lassen darf.
Insgesamt kann man sagen, dass Dahmen auf Vorsorge und Vorbereitung im Sommer setzt, "damit es gar nicht erst so schlimm wird" und um "das Pandemiemanagement auch wirklich spezifisch und angepasst steuern zu können".
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