"Erhebliche Unterschiede": Wo das Tanken günstig ist - und wo man ordentlich draufzahlt

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Große regionale Unterschiede
Bei Diesel und Benzin gelten für jedes Bundesland ganz eigene Regeln.
Ende Mai warnten "Experten" vor einem Chaos an den Zapfsäulen, weil  zum 1. Juni die Spritpreise sinken sollten. Das Chaos blieb aus, kein Wunder, denn die Preise sanken ja auch nicht.
Symbolfoto: Oliver Berg/dpa
Spritpreise in Deutschland
Bei einem Blick auf die ADAC-Tabelle wird klar: Im Süden ist das Tanken besonders kostspielig.
Spritpreise in Deutschland
ADAC

Wie viel legt man in Bayern für eine Tankladung hin - und wie teuer wird es in Berlin? Der ADAC hat sich die Spritpreise in den einzelnen Bundesländern angeschaut und hat festgestellt: In Deutschland gibt es massive regionale Unterschiede. Für die Autofahrer im Süden der Bundesrepublik gibt es aber eine gute Nachricht.

Es gibt keinen einheitlichen und starren Benzinmarkt in Deutschland - das ist das Ergebnis eines Vergleichs, den der ADAC am Donnerstag vorgestellt hat. Konkret bedeutet das vor allem eins: In manchen Bundesländern ist das Tanken vergleichsweise günstig, in anderen wiederum purer Luxus

"Die regionalen Unterschiede zwischen den Kraftstoffpreisen sind nach wie vor erheblich", heißt es in dem Bericht des Auto-Clubs. Dabei kann man die Aussage jedoch nicht für allgemein nehmen. Denn während es Super in dem einen Bundesland zum Spottpreis gibt, kann Diesel dort gleichzeitig richtig teuer werden. Laut dem ADAC gibt es für jeden Kraftstoff in jedem Bundesland einen eigenen kleinen Markt, auf dem sich die Preise täglich neu bilden

Viele kleine Märkte - Massive Unterschiede in den Bundesländern beim Spritpreis

So zahlt man einen Liter Super E10 in Berlin im Schnitt 1,822 Euro pro Liter - das ist der bundesweit günstigste Preis. Die "rote Laterne" hat beim E10 wiederum ein anderer Stadtstaat, und zwar Bremen. Dort kostet der Liter im Schnitt 1,935 Euro. Das sind satte 11,3 Cent mehr als in der Hauptstadt. Bayern liegt da übrigens mit 1,884 Euro pro Liter noch im oberen Mittelfeld der Günstig-Preis-Tabelle. 

Ähnlich sieht es beim Diesel aus - der insgesamt aber immer noch teurer ist, als normales Benzin. Bei diesem Kraftstoff ist der Unterschied vom ersten zum letzten Platz immerhin 10,6 Cent. Besonders günstig wird es hier aber nicht in Berlin, sondern im Saarland. Dort kostet der Liter Diesel im Schnitt 1,995 Euro. Teuer wird es hingegen auch hier wieder in Bremen. Da knackt der Mittelpreis nach wie vor die zwei Euro Marke und liegt bei 2,101 Euro pro Liter. Bayern ist auch hier wieder im Mittelfeld mit 2,063 Euro.

Die Spritpreise haben eine turbulente Zeit hinter sich in diesem Jahr. Einerseits kam ein großer Preissprung nach Ende des Tankrabatts. Andererseits sorgte das Niedrigwasser im Rhein mit den einhergehenden Transportschwierigkeiten für Diesel sowie ein Ausfall einer wichtigen Raffinerie in Schwechat für ein fröhliches Auf und Ab an den Zapfsäulen. Laut dem ADAC hat sich das nach wie vor nicht beruhigt, auch wenn die Probleme wieder im Griff sind. 

Auf und Ab an den Zapfsäulen - Gute Nachrichten für den Süden

Eine gute Nachricht hat der Vergleich des ADAC aber vor allem für den Süden der Republik. Während die Preise in Bayern und Baden-Württemberg in den vergangenen Monaten regelmäßig Höchstwerte erreichten, finden sie sich nun in der oberen Hälfte der Tabelle der günstigsten Bundesländer

Insgesamt gibt der ADAC den Autofahrern in Deutschland einen Tipp an die Hand: Preisbewusste Fahrer sollen konsequent alle Möglichkeiten nutzen, um günstig zu tanken. Da ist die Zersplitterung des Marktes laut dem Auto-Club ein klarer Vorteil. 

Für seine Analyse hat der ADAC Daten von 14.000 Tankstellen herangezogen, die in der Markttransparenzstelle erfasst sind. Die Preise stellen eine Momentaufnahme der jeweiligen Preise am 10. November um 11 Uhr dar. 

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