Einer der bekanntesten Cold Cases Deutschlands: Wieso der Mordfall Maria Bögerl jetzt offiziell auf Eis liegt

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Einer der bekanntesten Cold Cases Deutschlands: Wieso der Mordfall Maria Bögerl jetzt offiziell auf Eis liegt
2010 wurde die Bankiersfrau Maria Bögerl entführt und ermordet. Nun hat die Polizei die Ermittlungen eingestellt.
Einer der bekanntesten Cold Cases Deutschlands: Wieso der Mordfall Maria Bögerl jetzt offiziell auf Eis liegt
picture alliance/dpa; Stefan Puchner/dpa; Collage: inFranken.de

Maria Bögerl, Frau eines Sparkassen-Chefs, wurde 2010 aus ihrem Zuhause entführt. Wenig später wird ihre Leiche gefunden. Nach 13 Jahren und einigen Skandalen werden die Ermittlungen eingestellt.

Die Ermittlungen im Fall der entführten und ermordeten Bankiersfrau Maria Bögerl aus Heidenheim in Baden-Württemberg sind eingestellt worden. Nach 13 Jahren "intensivster gemeinsamer Ermittlungsarbeit von Polizei und Staatsanwaltschaft und der Auswertung von über 10 000 Spuren" habe kein Täter ermittelt werden könnten, teilten Polizeipräsidium Ulm und Staatsanwaltschaft Ellwangen am Montag (14. August 2023) mit.

Maria Bögerl, die Ehefrau des damaligen Heidenheimer Sparkassenchefs, war am 12. Mai 2010 aus ihrem Wohnhaus in Heidenheim entführt worden. Am selben Tag habe ihr Mann einen Anruf eines Unbekannten erhalten, der 300 000 Euro Lösegeld forderte - die Übergabe scheiterte jedoch, das Geld wurde nicht abgeholt und der Kontakt zum Entführer brach ab.

Mord an Frau von Sparkassen-Chef bleibt ungelöst: Ermittlungen nach 13 Jahren eingestellt

Anfang Juni 2010 entdeckt ein Spaziergänger die Leiche von Maria Bögerl an einem Waldrand wenige Kilometer vom Haus der Bögerls entfernt. Bögerls Mann nahm sich später das Leben. Wenige Tage nach seinem Tod kritisieren Bögerls Kinder öffentlich die Polizei.

Ein Jahr später, im Jahr 2012, wendet sich die Polizei über die Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" erneut an die Bevölkerung und tritt damit einen Skandal los: Ein Mann führt die Ermittler über Monate mit falschen Hinweisen in die Irre und kassiert dafür sogar mehrere Tausend Euro Belohnung. Als der Betrug ans Licht kommt, wird er zu zwei Jahren Bewährungsstrafe verurteilt.

Die Polizei ging auch in den folgenden Jahren noch tausenden neuen Spuren nach. Da aktuell aber keine weiteren Ermittlungsansätze vorlägen, werde das Ermittlungsverfahren nun eingestellt. Der Fall werde jedoch weiter beim Polizeipräsidium Ulm geführt, um alle notwendigen Detailkenntnisse zum Sachverhalt in erfahrener Hand zu belassen.

Da der Vorwurf des Mordes nicht verjährt, kann das Verfahren bei neuen Ermittlungsansätzen jederzeit wieder aufgenommen werden. Den Ermittlungsbehörden liegt weiterhin eine eindeutig einem männlichen Täter zuzuordnende DNA-Spur vor.