Das Wetter in Deutschland bleibt frostig. Eisige Temperaturen und gefrierender Regen können vielerorts in Deutschland für gefährlich glatte Straße sorgen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach hat am Mittwochmorgen, 14. Dezember, eine Unwetterwarnung vor Glatteis als Vorabinformation veröffentlicht.
Laut DWD besteht seit Mitternacht vor allem von Baden-Württemberg bis zu den Alpen und im südlichen Alpenvorland erhöhte Glatteisgefahr. Laut dem Online-Wetterportal donnerwetter.de sei das Wetter am Mittwoch (14. Dezember) von einer Luftmassengrenze bestimmt, die besonders den Süden des Landes betreffen wird. Bereits am Mittwochvormittag ziehen Schneefälle durch weite Teile Baden-Württembergs und Bayern. Zwischen Karlsruhe und Freiburg müsse mit mehreren Zentimetern Neuschnee gerechnet werden, im weiteren Verlauf gehen die Niederschläge dann auch in Schnee- und Eisregen über. In Teilen Bayerns fallen 10 bis 15 Zentimeter Neuschnee, am Alpenrand möglicherweise sogar noch darüber.
Wettervorhersage für die Woche - Eisregen und Schnee bereits voll im Gange
Das Portal warnt ausdrücklich vor Glättegefahr: "Alle, die am Mittwoch in Richtung Bayern oder Baden-Württemberg unterwegs sind, müssen mit erheblichen Beeinträchtigungen im Straßen- und Bahnverkehr rechnen."
Die größte Eisregen-Gefahr am Mittwoch besteht also südlich der deutschen Mittelgebirge. Mit einem durchziehenden Randtief komme es in der südlichen Hälfte Deutschlands verbreitet zu Niederschlägen, erklärt auch DWD-Meteorologe Felix Dietzsch. Demnach fallen zwar die Niederschläge meist als Schnee - wohl vor allem zwischen Donau und Thüringen und Sachsen. Auch Teile des nordöstlichen Frankens sind davon betroffen. "Südlich davon gehen die Niederschläge in Regen über. Das könnte bei der frostigen Vorgeschichte für größere Probleme in Form von Eisregen sorgen."
Selbst unwetterartige Zustände durch Glatteis vor allem vom Allgäu bis ins südliche Oberbayern seien nicht auszuschließen, berichtete Dietzsch am Sonntag. Für genauere Angaben sei es aber noch zu früh.
Franken im festen Griff der kalten Luftmassen - droht auch hier der Eisregen?
Über dem südlichen Teil Deutschlands liegt eine Luftmassengrenze, bei der warme und kalte Luftmassen aufeinander treffen. Während in Hochlagen über 1.500 Metern Temperaturen im positiven Bereich möglich sind, wird es immer kälter, sobald man sich in Richtung Norden bewegt.
Der resultierende Eisregen betrifft also nur den Süden Bayerns. Franken bleibt in der Hand des Dauerfrosts, so wurden vor allem für das nordöstliche Franken amtliche Wetterwarnungen vor strengem Frost ausgesprochen.
An dieser Wetterlage ändert sich auch im Laufe des Mittwochs wenig, da sich die Luftmassengrenze stationär über dem südlichen Teil Baden-Württembergs und Bayern befindet. Die Wettervorhersage für Franken verspricht ungemütlich zu werden. Es ist von einem Kältehammer und einer massiven Erwärmung die Rede.
Bis zu 15 Zentimeter Neuschnee möglich - Temperaturen "eine Hausnummer"
Die Prognose von Dienstagabend (13. Dezember 2022) von Wetterexperte Dominik Jung hat sich bereits bewahrheitet. Er klärt in einem aktuellen Video auf dem Portal wetter.net über die Wetterlage auf und spricht über eine "Verkehrsbehinderungen durch Eisregen und möglichen Stromausfällen". Bereits seit den frühen Morgenstunden des Mittwochs (14. Dezember 2022) ziehen im Südwesten von Baden-Württemberg Schneefälle durchs Land. Auf den Straßen sei es sehr glatt. Der Schneefall breite sich bis Mittwochmorgen bis ins südliche Rheinland-Pfalz und nach Hessen aus, teilweise sogar bis ins Rhein-Main-Gebiet und ins Saarland. Wo welche Menge Schnee fällt, lässt sich nicht genau beziffern.
Amazon-Tipp: Samt-Heizdecke mit Taschen für Hände und FüßeWinterlich ist auch Jungs Schnee-Vorhersage: Es gebe ab Mittwoch fünf bis zehn Zentimeter Neuschnee, im Mittelgebirge sogar bis zu 15 Zentimetern. Dieser gehe am Rhein zeitweise in Eisregen über. In den betroffenen Gebieten sei regional mit starken Verkehrsbehinderungen am Mittwochmorgen zu rechnen, auf den Straßen bestehe Gefahr durch Schnee und Glatteis. Der Rat des Diplom-Meteorologen: "Bitte unbedingt mehr Zeit auf dem Weg zur Arbeit einplanen." Laut Dominik Jung ist der Dezember durchschnittlich um -1,6 Grad Celcius kälter als im Mittel der letzten 50 Jahre: Anfang der Woche sind n Oberstdorf im Allgäu seien minus 18 Grad gemessen worden, direkt über dem Erdboden waren es auf der Schwäbischen Alb sogar bis zu minus 22 Grad. "Das ist schon eine Hausnummer für die erste Dezemberhälfte. Normalerweise treten solche Temperaturen erst Mitte Januar bis Mitte Februar, im Hochwinter, auf", so die Einschätzung des Wetterexperten.
Die Kälte bleibe auch mindestens bis zum 4. Advent erhalten, blickt Jung voraus. Doch danach könnte es deutlich wärmer werden. Genau in der Woche vor Heiligabend komme nach aktuellem Stand die große Milderung nach Deutschland - das berühmte Weihnachtstauwetter scheine pünktlich zu den Festtagen einzutreffen. Dabei könne es zwischen dem 4. Advent und Heiligabend sogar zeitweise sehr windig bis stürmisch werden, immer wieder falle bis in die Hochlagen Regen.
Große Milderung zeichnet sich ab: Zeichen stehen auf "grüne Weihnachten"
Nach den aktuellen Prognosen (Stand Mittwochmorgen, 14. Dezember), "ist es wohl auch für weiße Weihnachten deutlich zu warm", erklärt Wetterexperte Jung. Vielleicht werde es aber ab Heiligabend wieder etwas kälter. Das sei immer noch im Bereich des Möglichen, allerdings recht unsicher. "Aktuell stehen die Zeichen nach den Wetterdaten auf grüne Weihnachten - und das bis in die Hochlagen der Mittelgebirge", glaubt Dominik Jung.
So wird das Wetter in den kommenden Tagen laut Dominik Jung:
- Mittwoch, 14. Dezember: minus 3 bis plus 7 Grad, höchste Werte rund um den Oberrhein, sonst kalt und im Übergang zwischen warm und kalt: Eisregen und Schneefall
- Donnerstag, 15. Dezember: minus 3 bis plus 0 Grad, über der Mitte Deutschlands noch bewölkt, sonst meist trocken, etwas Sonnenschein
- Freitag, 16. Dezember: minus 3 bis plus 1 Grad, viele Wolken, viel Hochnebel
- Samstag, 17. Dezember: minus 5 bis 0 Grad, Mix aus vielen Wolken, etwas Sonnenschein, lokalen Schneeschauern
- Sonntag, 18. Dezember (4. Advent): minus 3 bis plus 2 Grad, viele Wolken, aber auch kaum Sonnenschein, zum Abend zieht von Südwesten gefrierender Regen auf
- Montag, 19. Dezember: 4 bis 10 Grad, deutlich milder und windiger, aus Westen viele Wolken und Regen, anfangs gefrierender Regen, Wetterumstellung
- Dienstag, 20. Dezember: Stellenweise zweistellige Höchstwerte mit bis zu 14 Grad in Deutschland
- Mittwoch, 21. Dezember: mit 5 bis 12 Grad ein klein wenig kühler, aus Westen viel Regen und Wind
Warnung vor dünnem Eis
Aufgrund der niedrigen Temperaturen der vergangenen Tage hat sich auf Teichen, Seen und Bachläufen Eis gebildet. Aber Vorsicht, betreten sollte man die Eisflächen trotzdem nicht. Das rät die Wasserwacht des Roten Kreuzes, das auch eigene "Eisregeln" veröffentlicht hat (hier als PDF). Schlittschuhlaufen oder Eisstockschießen sollte man aus Sicherheitsgründen nur auf offiziell freigegebenen Gewässern.
"Eisflächen auf natürlichen Gewässern sollten besser gemieden werden. Wer dennoch Wintersport auf dem Eis treiben möchte, sollte grundsätzlich nur an bewachten Gewässern und nie allein auf das Eis gehen sowie auf die Warnungen der örtlichen Behörden, der lokalen Medien und Hinweis- und Verbotsschilder vor Ort achten", teilte Thomas Huber, Chef der Wasserwacht in München, mit.
Die Schnelleinsatzgruppen der Wasserwacht hatten demnach im vergangenen Winter in Bayern 209 Einsätze im Zusammenhang mit Eis, 91 davon waren Lebensrettungen.
Wintersport-Fans freuen sich
Wer die Kälte nicht scheut, konnte am dritten Adventswochenende die erfreulichen Seiten des Winterwetters genießen. Nicht nur in den Alpen, sondern auch in einigen Mittelgebirgen waren Wintersport-Fans unterwegs.
So wurde am Sonnenberg im Oberharz der erste von vier Liften geöffnet. "Wir waren überrascht, wie viele Leute das Angebot jetzt schon angenommen haben und sind sehr zufrieden", sagte Betreiber Oliver Schmidt. Im Thüringer Wald wurden derweil erstmals in dieser Saison Langlaufloipen gespurt. Auch Rodler, Spaziergänger und Eisbader nutzten vielerorts das winterliche Wetter.
mit Material von dpa
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