Die Zahl der Coronavirus-Infizierten steigt weiter an. Ein Impfstoff ist wohl erst 2021 zu erwarten. "RKI"-Präsident Lothar Wieler betont, dass Deutschland erst am Anfang einer Epidemie stehe. Nun hat "Bosch" einen Schnelltest entwickelt.
Bereits ab April 2020 soll er zur Verfügung stehen: "Bosch" hat einen Schnelltest für das Coronavirus "Covid-19" offiziell vorgestellt. Innerhalb von zweieinhalb Stunden, soll damit erkennbar sein, ob ein Patient mit dem Virus infiziert ist oder nicht.
"Bosch" wolle so einen Beitrag "zur möglichst raschen Eindämmung der Corona-Pandemie leisten", teilt Volkmar Denner, Vorsitzender der Geschäftsführung, mit. Bisher müssen Patienten ein bis zwei Tage warten, bis sie ihre Testergebnisse erfahren. Der Schnelltest von "Bosch" soll laut Angaben des Unternehmens innerhalb weniger Stunden für Klarheit sorgen. Indes werden in Deutschland nicht alle Menschen getestet, die glauben Corona-Symptome aufzuweisen. Angaben des "Robert-Koch-Institutes (RKI)" zufolge werden lediglich Patienten getestet, die neben passenden Symptomen auch Kontakt zu einem bestätigten Coronavirus-Infizierten innerhalb der letzten 14 Tage hatten. Prinzipiell sollen nur Menschen mit Symptomen getestet werden, sagt "RKI"-Präsident Lothar Wieler.
Coronavirus-Schnelltest: Genauigkeit über 95 Prozent
Dem neu entwickelten "Bosch"-Schnelltest könnte Abhilfe leisten. Der Test ist vollautomatisiert und soll schon bald in zahlreichen Krankenhäusern, Laboren und Arztpraxen in Deutschland eingesetzt werden. "Infizierte Patienten können damit schneller identifiziert und isoliert werden", sagt Denner.
Der Faktor Zeit könnte dabei entscheidend sein: Nachdem es in Deutschland bereits über 200 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gibt, können einige Stunden, bis das Ergebnis eindeutig ist, möglicherweise Leben retten. Da der "Bosch"-Schnelltest unmittelbar vor Ort verwendet und ausgewertet werden kann, entfallen Transportwege. So kann Zeit gespart werden: "Im Kampf gegen das Coronavirus ist Zeit einer der entscheidenden Faktoren", erklärt der "Bosch"-Vorsitzende.
In Kombination mit einem Analysegerät sind laut Angaben des Unternehmens zehn Tests innerhalb von 24 Stunden durchführbar.
Bosch-Schnelltest: Auch Influenza erkennbar
Hinzu kommt, dass der Schnelltest wohl auch andere Krankheiten erkennen kann. Neun weitere Atemwegserkrankungen kann der Schnelltest demnach identifizieren, darunter "Influenza A" oder "Influenza B": "Durch die Differenzialdiagnostik ersparen sich die Ärzte zusätzlich die Zeit für weitere Tests, erhalten rasch eine fundierte Diagnose und können daraus schneller eine geeignete Therapie einleiten", erklärt Marc Meier, Geschäftsführer des Tochterunternehmens "Bosch Healthcare Solutions".
Der Schnelltest wurde in Zusammenarbeit mit "Randox Laboratories" aus Nordirland entwickelt.