Der Black Friday lockt mit Rabatten. Was Verbraucher beachten sollten. Wie Experten die Rabattaktion beurteilen. Und warum der Tag seinen Höhepunkt womöglich überschritten hat.
Für Schnäppchenjäger ist diese Zeit im Jahr etwas ganz Besonderes: Die Aktionstage rund um den Black Friday, der in diesem Jahr auf den 28. November fällt, versprechen gute Rabatte. Viele Menschen in Deutschland nutzen sie, um Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Warum zieht der Tag so an? Die wichtigsten Fragen und Antworten:
Was hat es mit dem Black Friday auf sich?
Zum Black Friday locken viele Händler mit Preisnachlässen. Einige werben mit Bezeichnungen wie Black Week oder Black Deals, da sich die Aktionen oft über mehrere Tage erstrecken. Der Black Friday hat seinen Ursprung in den USA. Der Tag nach Thanksgiving, dem vierten Donnerstag im November, gilt dort traditionell als Start des Weihnachtsgeschäfts.
Wie viele nutzen die Aktion?
Eine im September durchgeführte Umfrage von YouGov und dem Sinus-Institut zeigt: 13 Prozent wollen sicher, 34 Prozent wahrscheinlich auf Schnäppchenjagd gehen. Das häufigste Motiv: Sparen. Die beliebteste Produktkategorie: Kleidung, Mode und Schuhe. Für 51 Prozent der Interessierten sind Angebote aus diesem Bereich attraktiv. Beliebt sind auch PCs, Tablets, Smartphones, Software und Apps (46 Prozent) sowie Unterhaltungselektronik wie Fernseher, Audiosysteme und Spielekonsolen (41 Prozent). Jeder Vierte kauft lieber im Geschäft ein als online.
Laut einer Befragung der Unternehmensberatung PwC wollen Konsumenten, die rund um den Black Friday einkaufen möchten, im Schnitt 265 Euro ausgeben - einen Euro mehr als 2024. «Männer geben deutlich mehr aus als Frauen, was auch an der größeren Vorliebe für Elektronik und Technik liegt», sagt PwC-Handelsexperte Christian Wulff.
Wegen der Kaufzurückhaltung suchen Kunden verstärkt nach Rabatten, berichtet das Handelsforschungsinstitut IFH Köln. Immer mehr Menschen informieren sich bereits vor den Aktionstagen zu gewünschten Produkten. «Viele Menschen warten bei lang geplanten Anschaffungen gezielt auf den November - weil sie wissen, dass es dann vermutlich billiger wird», sagt Andreas Baetzgen, Experte für Werbung und Professor an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin.
Warum ist der Black Friday nicht für alle interessant?
9 Prozent schließen ihre Teilnahme laut YouGov kategorisch aus, 29 Prozent wollen wahrscheinlich nicht mitmachen. Die Gründe: kein Bedarf (58 Prozent), Ablehnung des Konsum-Hypes (39 Prozent), Misstrauen gegenüber Rabatten (38 Prozent). Für 23 Prozent sind die Preise trotz Nachlass zu hoch, 20 Prozent empfinden das Event als zu stressig und unübersichtlich. Über zwei Drittel sehen im Black Friday einen Treiber für Überkonsum und Umweltbelastung.
Was bewirkt die Aktion bei Konsumenten?
«Der Black Friday hat auch in Deutschland Kultstatus erreicht und ist fester Teil im Kalender», sagt Hans Georg Häusel, Hirnforscher und Konsumpsychologe. «Der Mensch ist ein Herdentier und orientiert sich an anderen.» Der Aktionstag sei zu einem sozialen Ereignis geworden und daher schwer zu ignorieren. «Kaufen ist eine Belohnung für den Menschen, deshalb suchen viele nach Schnäppchen.» Der Black Friday verführe zum Kauf. Häusel vergleicht den Black Friday mit einem Adventskalender. «Die Menschen sind gespannt, was für sie drin ist.»