Aldi Nord eröffnete am 20.07.2022 eine neue Testfilalie, bei der es keine Kassierer*innen oder Kassensysteme gibt. Der Bezahlvorgang läuft stattdessen digital ab. Wie das Konzept funktioniert, erklären wir in diesem Artikel.
- Neue Aldi-Filiale in den Niederlanden - ohne Kassen oder Self-Checkout
- So funktioniert das neue Konzept mit künstlicher Intelligenz
- Kommt die Idee auch nach Deutschland?
Einkaufen ohne lange Warteschlangen an der Kasse? Immer wieder testen Geschäfte neue Systeme: So kündigte der Drogeriemarkt dm kürzlich an, künftig vermehrt auf Kassensysteme zu setzen, bei denen ausschließlich Kartenzahlung möglich ist. Zudem führte Kaufland hierzulande kürzlich ein neues System namens "K-Scan" ein. Nun legt Aldi Nord nach: Der Discounter öffnete am 20. Juli 2022 eine Testfiliale - gänzlich ohne Kassen oder Self-Checkout. Doch wie genau funktioniert das Konzept eigentlich?
Aldi Nord eröffnet neue Testfiliale: Einkaufen und Bezahlen ohne Kassensysteme
In dem "ALDI Shop & Go", den Kund*innen ab heute in Utrecht (Niederlande) besuchen können, soll der Einkauf mithilfe künstlicher Intelligenz bezahlt werden. "Möglich machen das Sensoren in den Regalen sowie intelligente Kameras an der Decke des Marktes, die alle Bewegungen der Produkte erfassen und dem Kunden zuordnen", erklärt Aldi Nord in einer aktuellen Pressemitteilung.
Zusätzlich benötigen Kund*innen einen QR-Code, der sich mit der "ALDI Shop & Go"-App erstellen lässt. In der Filiale müssen sich Kund*innen dann mit diesem QR-Code einscannen, anschließend "kann der komplette Einkauf direkt in mitgebrachten Taschen oder Rucksäcken verstaut werden." Beim Verlassen der Filiale muss der QR-Code erneut gescannt werden. Daraufhin läuft der Bezahlvorgang komplett "kontaktlos und automatisch" über die Kunden-App ab.
Die App bietet dem Kunden nach Ansicht von Aldi einige Vorteile: Hierüber lassen sich Einkaufshistorien verwalten und notwendige Erstattungen beantragen. Zudem ist es darüber möglich, Feedback zum Einkauf zu geben.
Datenschutz der Kund*innen offenbar nicht gefährdet
In den Monaten vor der heutigen Eröffnung haben Aldi-Mitarbeitende das Konzept bereits getestet, ab heute können sich Kund*innen in der Testfiliale selbst ein Bild davon machen. "Wir als ALDI in den Niederlanden sind sehr stolz, dass wir dieses Innovationsprojekt in Utrecht gemeinsam mit unseren Kunden testen können", freut sich Jan Oostvogels, der CEO von ALDI Holding B.V. in den Niederlanden. "Es passt zu unserer Strategie als Discounter, den Kunden ihren Einkauf so einfach wie möglich zu gestalten. Schließlich zeigt unsere Erfahrung, dass unsere Kunden schnelle und einfache Abläufe an den Kassen schätzen. Unsere Testfiliale in Utrecht passt perfekt dazu."
Über eine mögliche Verletzung des Datenschutzes müssen sich Kund*innen offenbar auch keine Gedanken machen, sämtliche Standards werden "selbstverständlich eingehalten", heißt es vonseiten Aldi. Demnach verarbeitet das System verarbeitet keinerlei biometrischen Merkmale, wie etwa Augenscans oder Fingerabdrücke. Auch Gesichtsdaten werden herausgefiltert und nicht weiter verarbeitet.