Oma schaut zu und fotografiert, wie Lebensgefährte ihre Enkelin (5) vergewaltigt

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pädophiler Mann
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Patrick Pleul/dpa

Eine 61-jährige Oma schaute dabei zu, wie ihr pädophiler Lebensgefährte ihre fünfjährige Enkeltochter vergewaltigt. Zudem fertigt sie Fotos des sexuellen Missbrauchs an. Jetzt wurde sie wegen Beihilfe der widerwärtigen Taten verurteilt.

"Diese Tat schreit zum Himmel", sagt Richterin Frauke Seyda. "In 20 Jahren richterlicher Tätigkeit habe ich schon viele Abgründe menschlichen Verhaltens gesehen, aber dieser ist besonders tief." So zitiert die "Bild"-Zeitung die Richterin eines Prozesses am Bochumer Landgericht.

Am Dienstag (17. Dezember 2019) wurde das Urteil gegen eine 61-jährige Frau aus Herne wegen Beihilfe zu schwerem sexuellen Missbrauch und Vergewaltigung gesprochen. Die 61-jährige Oma eines schwerbehinderten Mädchens hat offenbar nicht nur zugeschaut, als ihr zehn Jahre jüngere Lebensgefährte die fünfjährige Enkeltochter schwer missbrauchte, sondern auch noch Fotos von der schrecklichen Tat gemacht. Dafür muss sie jetzt für drei Jahre und einen Monat ins Gefängnis.

Mit dem Satz "Ich tue jetzt mal etwas Verbotenes" kündigte der Mann die Vergewaltigung an

Die Eltern des vergewaltigten Mädchens hatten ihre Tochter des Öfteren zur Großmutter und deren Partner gebracht, damit diese auf das Kind aufpassen. So auch am 28. Dezember 2018. Als der heute 51-jährige Lebensgefährte der Großmutter das Mädchen auf der Couch wickeln sollte, soll er den Missbrauch noch angekündigt haben. "Ich tue jetzt mal was Verbotenes", soll der Mann gesagt haben. Wie die "Bild" weiter berichtet, kann das kleine Mädchen wohl seit der Geburt weder sehen, sprechen noch gehen.

Die Großmutter, die um die pädophile Neigung des Mannes gewusst haben soll, schritt auf die Ankündigung der Vergewaltigung nicht ein. Das wirft auch das Gericht der Frau vor. Zudem soll die 61-Jährige Fotos des Missbrauchs angefertigt haben, um diese später dem Triebtäter zu geben.

Triebtäter bereits verurteilt

Der 51-Jährige war bereits im April dieses Jahres zu einer Haftstrafe von vier Jahren und drei Monaten verurteilt worden. Laut Bericht der DeutschenPresse-Agentur hatte der Angeklagte gestanden, sich an der fünfjährigen Tochter der Lebensgefährtin vergangen zu haben. Die Tat war aufgefallen, nachdem der damals 50 Jahre alte Deutsche wegen der Verbreitung von Kinderpornografie ins Visier von US-Ermittlern geraten war.

Anschließend wurde das Haus des Mannes durchsucht. Knapp 12.000 kinderpornografische Dateien wurden sichergestellt. Von der Vergewaltigung der fünfjährigen Enkelin seiner Partnerin fanden die Ermittler Fotos auf einem Handy. Das Mädchen ist so schwer behindert, dass es sich nicht wehren konnte. Richter Carsten Schwadrat sprach bei der Urteilsbegründung am Bochumer Landgericht im April 2019 von einer "unerträglichen Tat", wie die dpa damals berichtete.

In Franken musste eine Mutter miterleben, wie ihre Tochter sexuell missbraucht wurde. Sie erzählt davon, wie Fassungslosigkeit in Angst, Wut, Hass und Selbstzweifel umschlägt.