Kurioser Vorfall an einem Bahnhof in Bayern: Eine Regionalbahn fährt ein, doch aussteigen können die Reisenden nicht. Die Bahn wird auf ein anderes Gleis geleitet, doch auch dort war ein Ausstieg unmöglich.
Nach einer Irrfahrt eines Zuges sind 63 Reisende in Oberbayern am Samstagabend (9. August 2025) von der Feuerwehr befreit worden. Die Regionalbahn sei bei der Ankunft am Geltendorfer Bahnhof (Landkreis Landsberg am Lech) auf ein Gleis ohne Bahnsteig geleitet worden, teilte die Bundespolizei mit. Aussteigen war also nicht möglich. Kurzerhand wurde die Bahn zu einem anderen Gleis geleitet. Doch auch da war demnach ein Ausstieg unmöglich.
In der offiziellen Mitteilung der Bundespolizei hieß es, dass die von "zwei Fehlleitungen" betroffene Regionalbahn RB72 planmäßig in Richtung München unterwegs war, bevor sie gegen 19.30 Uhr am Bahnhof Geltendorf ankam.
Bahn zweimal auf falsches Gleis geleitet - Zug in Oberbayern muss evakuiert werden
Nach ersten Erkenntnissen sei der aus Kaufering (ebenfalls Kreis Landsberg) kommende Zug dort auf Gleis 6 geleitet worden, wo jedoch kein Bahnsteig zum Ausstieg Reisender vorhanden ist. Daraufhin habe der Fahrdienstleiter entschieden, in einer sogenannten "Rangierfahrt" den Zug über eine Weiche zurückzuführen. Der Versuch, die Bahn auf Gleis 4 einfahren zu lassen, sei allerdings aufgrund einer Baustelle gescheitert, da dort ein temporärer Schutz in der Oberleitung errichtet worden war, der den dahinterliegenden Abschnitt stromlos schaltete.
Ein Fahrleitungssignal soll bereits auf diesen Umstand hingewiesen haben, wurde jedoch von der Triebfahrzeugführerin vermutlich übersehen oder ignoriert. "Der Stromabnehmer des Zuges verhakte sich in dem eingebauten Schutz der Oberleitung", bestätigte die Polizei.
Dadurch war die Weiterfahrt der Regionalbahn nicht mehr möglich. Die 63 betroffenen Fahrgäste mussten mithilfe der Feuerwehr evakuiert werden und konnten schließlich ihre Reise mit einem Schienenersatzverkehr fortsetzen.
Bundespolizei ermittelt
Ob dem Fahrdienstleiter oder der Triebfahrzeugführerin ein Fehlverhalten vorgeworfen werden kann, wird derzeit im Rahmen der polizeilichen Ermittlungen untersucht. Die Bundespolizei ermittelt wegen eines möglichen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr.