Außerdem müsse ein Dreibock aufgebaut und dem entsprechenden Arbeiter Gurtzeug angelegt werden, damit dieser im Notfall aus dem Gully gezogen werden kann. Sicherheitsingenieur Bernd Gruner erklärte das gegenüber BR24.
Update vom 26.07.2023, 12.50 Uhr: Trauer nach tödlichem Unfall in Kanalsystem in Weyarn
Trauer und Entsetzen herrscht in der 4000-Seelen-Gemeinde Weyarn im bayerischen Landkreis Miesbach nach dem Tod von drei jungen Arbeitern in einem Kanalschacht. Alle drei waren in der Freiwilligen Feuerwehr engagiert. "Für uns alle unfassbar", schrieben die Feuerwehr-Kollegen am Mittwoch in einem Instagram-Post. "In stillem Gedenken an unsere Kameraden." Es sei eine schwierige Zeit, sagte ein Feuerwehrmann weiter. Derzeit stehe die interne Bewältigung des Geschehens im Fokus. Aber: "Wir sind einsatzbereit."
In dem Post heißt es weiter: "Wir sind bestürzt und zutiefst traurig über dieses Unglück und über den Verlust von so fleißigen, zuverlässigen und tatkräftigen Kameraden und Freunden, wie ihr drei es für unsere gesamte Feuerwehr gewesen seid. Wir werden euch immer ein würdiges Andenken bewahren und eure guten Taten sowie euren selbstlosen Einsatz für die Gemeinschaft niemals vergessen."
Kameraden in Trauer um verstorbene Feuerwehrmänner in Gullyschlacht
Einer der drei Männer im Alter von 20, 27 und 28 Jahren hatte am Dienstag in einem wassergefüllten Gullyschacht gearbeitet. Als seine Kollegen keinen Kontakt mehr zu ihm aufnehmen konnten, stiegen laut Polizei die beiden anderen Männer in den Schacht, um zu helfen. Danach gab es kein Lebenszeichen mehr. Alle drei Arbeiter konnten nur noch tot geborgen werden. Zuvor war der Wasserstand im Kanalsystem gesenkt worden.
Die Kripo Miesbach und die Staatsanwaltschaft München II ermitteln zur Unfallursache. Auch am Mittwoch war unklar, warum die Männer an dem Gullyschacht arbeiteten. "Wir klären derzeit den Sachverhalt auf", sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München II.
Die Nachricht vom Tod der drei jungen Feuerwehrmänner habe den ganzen Ort in einen Schockzustand versetzt, sagte Weyarns Bürgermeister Leonhard Wöhr dem Münchner Merkur. Viele Weyarner kannten wie er selbst die Unfallopfer und ihre Angehörigen gut. Deshalb sei er "sehr, sehr mitgenommen". Laut dem BR ordnete er ebenfalls eine Trauerbeflaggung am Rathaus an.
Auch die Johanniter äußern sich betroffen
Beileid kam auch von den Johannitern: "Nach dem schweren Arbeitsunfall heute in #Weyarn im Landkreis #Miesbach ringen wir um Worte, ringen um Fassung. Unsere Gedanken sind bei den Familien und Freunden der drei Getöteten und der Belegschaft des Unternehmens", twitterten die Helfer.
Erstmeldung vom 26.07.2023, 8 Uhr: Drei Männer ertrinken bei Arbeiten in Gullyschacht in Bayern
Bei einem Arbeitsunfall in einer Entsorgungsfirma in Oberbayern sind drei Männer in einem Kanalsystem ertrunken. Einer der drei Arbeiter habe am Dienstag in Weyarn (Landkreis Miesbach) in einem wassergefüllten Gullyschacht gearbeitet, teilte die Polizei mit. Als seine Kollegen keinen Kontakt mehr zu ihm aufnehmen konnten, seien die beiden Männer in den Schacht gestiegen, um zu helfen. Danach habe das Trio keine Lebenszeichen mehr gesendet.
Dann seien mehrere freiwillige Feuerwehren aus der Umgebung, der Rettungsdienst, ein Rettungshubschrauber, die Wasserrettung und mehrere Polizeistreifen zu der Firma gefahren, teilte die Polizei mit. Taucher hätten nach den drei Vermissten gesucht, diese wegen des hohen Wasserstands im Kanalsystem aber zunächst nicht finden können.
Staatsanwaltschaft und Kripo ermitteln: Was ist in dem Gully passiert?
Erst nachdem Feuerwehrleute den Wasserstand im Kanalsystem gesenkt hätten, seien die drei Männer im Alter von 20, 27 und 28 Jahren tot geborgen worden. Die Kripo Miesbach und die Staatsanwaltschaft München II ermittelten am Dienstag am Ort des Unfalls zur Ursache. Weshalb die Männer an dem Gullyschacht arbeiteten, konnte ein Polizeisprecher am Dienstag zunächst nicht sagen.
Die Angehörigen der drei Männer, die Polizeiangaben zufolge alle aus Gemeinden in der Region stammen, wurden noch während des laufenden Einsatzes verständigt. Ihre Betreuung übernahmen ein Kriseninterventionsteam und geschulte Kräfte des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd.