Markus Söder hat zu einem ungeschickten Zeitpunkt ein harmloses Bild von sich im Internet gepostet. Die Zeilen, die er dazu veröffentlicht hat, werfen einige Fragen in Bezug auf seine Gesinnung auf. Haben sie eine tiefergehenden Bedeutung?
Der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ist für seine rege Präsenz im Internet bekannt. Er veröffentlicht nicht nur Beiträge zu politischen Themen, sondern vermittelt Nahbarkeit, mit persönlichen Postings. Immer wieder sorgt der Ministerpräsident damit allerdings auch für reichlich Gesprächsstoff. So auch in diesem Fall.
Am Montag (12. Dezember 2022) lud Söder ein Bild von sich aus dem Jahre 2018 hoch, das ihn verkleidet als Prinzregent Luitpold von Bayern zeigte. Aufgenommen wurde es während der "Fastnacht in Franken", an der Söder gerne in aufwendigen Verkleidungen teilnahm. Zunächst wirkt der Beitrag nicht besorgniserregend, sondern wie ein harmloses Schwelgen in Erinnerungen und der Würdigung einer Person aus Bayerns Geschichte.
Die gute alte Zeit: War sie wirklich so gut?
Setzt man das Posting allerdings in den aktuellen politischen Kontext, kann es durchaus fragwürdig wirken. Söder schrieb zu dem Bild: "Erinnerung an einen großen Bayern: Bis heute vor 110 Jahren dauerte die Regentschaft von Prinzregent Luitpold. Sein Wirken für Bayern war bescheiden, volksnah und ließ das Land aufblühen. Hatte mich 2018 bei der Fastnacht in Franken als Luitpold verkleidet – als Würdigung der guten alten Zeit". Das wird teilweise "wie ne Bedrohung der Demokratie", von seinen Internet-Follower*innen aufgefasst.
Ruft man sich die jüngsten Vorkommnisse in Hinblick auf die Reichsbürger-Szene ins Gedächtnis, könnte man Söder einen Hintergedanken in die Formulierung "Würdigung der guten alten Zeit" zusprechen. Denn die radikale Gruppierung "Reichsbürger", die den Reichstag stürzen möchte und für eine Rückkehr zur Monarchie des Deutschen Reichs einsteht, glorifiziert ebenfalls die besagte "gute alte Zeit".
Aus diesem Grund wurden Söders Follower hellhörig und schreiben ihm teilweise eine undemokratische Gesinnung zu. "Also als eigentlicher Demokrat sollte man die Zeit unter der Monarchie nun wirklich nicht als gute alten Zeiten bezeichnen - besonders nicht kurz nach dieser ganzen Reichsbürger-Angelegenheit", schrieb ein kritischer Nutzer und erntete dafür viel Zustimmung. "Berücksichtigt man die jüngsten Reichsbürgernachrichten, ist das hier etwas irritierend", schrieb jemand anderes.
Söder hat auch Fürsprecher*innen
Es gab bei weitem nicht nur negative Kommentare. Der Bayerische Ministerpräsident erfuhr auch viel Zuspruch und einige seiner Follower*innen verteidigten ihn gegenüber seinen Kritiker*innen. "Man muss nicht an der Vergangenheit kleben, wenn ich mich als Prinzregent Luitpold verkleiden möchte. Er ist und bleibt unwiderruflich Teil der Geschichte Bayerns", schrieb eine Nutzerin.
Ob Söder wirklich eine tiefergehende Bedeutung in seinen Worten verstecken wollte, bleibt ein Rätsel. Allerdings liegt nahe, dass er lediglich ein harmloses Bild zu einem ungeschickten Zeitpunkt in die sozialen Netzwerke einstellte.
Aud jeden Fall. Söder sympathisiert auch mit den Grünen Ogern, Blondinen, gelben Simpsons, den bösen Friedensindern und den Punkern mit Irokesenfrisur.
Man muss kein Fan sein, aber wer bei jeder Gelegenheit mit Dreck wirft, gehört zum Mob.
So weit denkt er nicht.
Seine "Revolution" ist lediglich die nächste Landtagswahl und ein billiger Versuch beim Stimmvieh präsent zu sein!