Nicht die reine Fallzahl an Corona-Infektionen, sondern die Auslastung der Kliniken solle für Corona-Maßnahmen entscheidend sein, findet CSU-Chef Markus Söder.
Die Sieben-Tage-Inzidenz hat nach Meinung von Markus Söder ausgedient. Der Bayerische Ministerpräsident plädiert dagegen für die Einführung eines neuen Maßstabs - der genau genommen gar nicht neu ist.
Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus plädiert Bayerns Ministerpräsident Markus Söder für eine neue Methode, mit der die aktuelle Corona-Lage besser eingeschätzt werden könne – vor allem hinsichtlich der Omikron-Variante. Denn die Sieben-Tage-Inzidenz hat nach Meinung des CSU-Chefs ausgedient.
Nicht nur die steigenden Omikron-Fälle, sondern auch die begrenzten Testmöglichkeiten zwingen laut Söder zum Umdenken: Der neue Fokus soll auf der Auslastung der Kliniken liegen. „Wir brauchen ein neues Bewertungssystem, das sich an der Belegung der Krankenhausbetten orientieren soll“, sagte Söder im Interview mit der „Welt am Sonntag“. "Nur so erfahren wir, ob das Gesundheitssystem stabil bleibt – oder ob eine Überlastung droht."
Markus Söder fordert bundesweite Rückkehr der Krankenhausampel
Es sei nun die Aufgabe des Bundes, eine solche Krankenhausampel umzusetzen. Dabei sei nicht nur zu berücksichtigen, welchen Anteil die Corona-Patienten an der Klinikbelegung haben, sondern auch, wie stark das Pflegepersonal belastet ist. Dabei unterscheidet Söder: "Wir müssen wissen, wie viele Personen ausschließlich wegen Corona ins Krankenhaus kommen - und wie viele lediglich mit Corona", erklärte er im „Welt“-Interview.
Unterstützung bekommt Söders Vorschlag von RKI-Präsident Lothar Wieler: Er hatte bereits am Freitag (28. Januar 2022) betont, dass weniger die reine Zahl an Corona-Infektionen entscheidend sei, sondern vielmehr die Belastung der Kliniken sowie der Schweregrad der einzelnen Corona-Erkrankungen.
Kritik an der Krankenhausampel kommt dagegen von Hamburgs Erstem Bürgermeister Peter Tschentscher: Anstatt auf bundesweit einheitliche Werte wolle er sich weiterhin auf die regionale Corona-Lage konzentrieren und daran Entscheidungen festmachen, so der SPD-Politiker. Stephan Weil (SPD), Regierungschef von Niedersachsen, warf Söder vor, mit seinem Vorschlag Verwirrung zu stiften, anstatt verlässliche Maßnahmen zu schaffen.
In Bayern gab es bereits zeitweise eine Krankenhausampel: Die Richtlinie galt allerdings nur von September bis November 2021 und wurde wegen zu ungenauer Daten wieder abgeschafft.
Die bayerische Sieben-Tage-Inzidenz gibt das Robert-Koch-Institut am Samstag (29. Januar 2022) mit 1301,2 an. Insgesamt wurden im Freistaat 32.519 Neuinfektionen sowie 19 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion registriert.
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Es ist natürlich ein großer Zufall, dass die Krankenhausampel als Entscheidungsgrundlage genau dann abgeschafft wurde, als sie wieder auf Grün stand. Aktueller Stand: http://krankenhausampel.bayern/ Ein erneuter Rückgang um gut 20%, Stand 29.01., morgen wird sie wieder aktualisiert. Inzwischen fordert also selbst Söder, dass die Maßnahmen, die Krankenhausüberlastungen vermeiden sollen, auf Basis der aktuellen Krankenhausbelastung getroffen werden sollen, nicht auf Basis von symptomlosen Fällen, festgestellt durch Schnelltests. Selbstverständlich fürchten die Lockdownbefürworter um ihre allerletzte Legitimationsgrundlage und argumentieren verzweifelt, dass es die Bevöklerung verwirren würde, wenn man die Auslastung an der Auslastung bemisst. Die arme Bevölkerung würde das ja nie verstehen. Sie will weggesperrt werden und dafür noch dankbar sein. Ja.
Es ist natürlich ein großer Zufall, dass die Krankenhausampel als Entscheidungsgrundlage genau dann abgeschafft wurde, als sie wieder auf Grün stand.
Aktueller Stand: http://krankenhausampel.bayern/
Ein erneuter Rückgang um gut 20%, Stand 29.01., morgen wird sie wieder aktualisiert.
Inzwischen fordert also selbst Söder, dass die Maßnahmen, die Krankenhausüberlastungen vermeiden sollen, auf Basis der aktuellen Krankenhausbelastung getroffen werden sollen, nicht auf Basis von symptomlosen Fällen, festgestellt durch Schnelltests.
Selbstverständlich fürchten die Lockdownbefürworter um ihre allerletzte Legitimationsgrundlage und argumentieren verzweifelt, dass es die Bevöklerung verwirren würde, wenn man die Auslastung an der Auslastung bemisst. Die arme Bevölkerung würde das ja nie verstehen. Sie will weggesperrt werden und dafür noch dankbar sein. Ja.