Nach einer langjährigen Suche ist eine seit über 60 Jahren verschollene Tierart in Bayern wiederentdeckt worden. Bei den Untersuchungen brachte die Technik die entscheidende Wende für die Wissenschaftler.
In Bayern ist eine seit über 60 Jahren verschollene Tierart wiederentdeckt worden, die heute als eine der seltensten Säugetierarten weltweit gilt. Wie das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) bestätigt, seien gezielte Untersuchungen im Alpenraum durchgeführt worden. Analysen hätten bestätigt, dass es sich bei dem Vorkommen nahe Mittenwald um die Bayerische Kurzohrmaus (Microtus bavaricus) handelt.
Bereits kurz nach ihrer Entdeckung bei Garmisch-Partenkirchen im Jahr 1962 galt als verschollen. Bis vor kurzem war nur noch ein kleines Restvorkommen nahe des Achensees in Tirol bekannt, dessen Ausdehnung sich auf wenige Hektar erstreckte.
Bayerische Kurzohrmaus wiederentdeckt: Wildkameras brachten Wende in Untersuchungen
Um die unterirdisch lebende Wühlmaus auch hierzulande wieder aufzuspüren, würden seit 2011 intensive Nachforschungen angestellt. Im Rahmen von Workshops würden mit Claus König, dem heute 90-jährigen Entdecker der Art, Dr. Claus König, und deutschen sowie österreichischen Expertinnen und Experten wurden Nachweismethoden diskutiert und verfeinert. Die Wende bei der langjährigen Suche hätten für die Beobachtung von Kleintieren optimierte Wildkameras gebracht, die in potenziellen Lebensräumen tausende Bilder von Nagetieren speicherten, so das LfU.
"Mit einer auffallenden Häufung von Aufnahmen potenzieller Bayerischer Kurzohrmäuse aus dem Sommer 2023 bei Mittenwald schien die Sensation plötzlich greifbar", erklärte der koordinierende Biologe des LfU, Simon Ripperger. In einer anschließenden Untersuchung mit Lebendfallen, sei in 400 Nächten eine Kurzohrmaus gefangen worden. Anschließende DNA-Analysen hätten die Bestätigung gebracht, dass es sich dabei um ein Exemplar der Bayerischen Kurzohrmaus handelte.
Nun sollen in neuen Untersuchungen sollen die genaue Ausdehnung dieses Vorkommens geklärt, weitere Mäuse der Art entdeckt und mögliche Gefährdungsfaktoren abgeschätzt werden.