Tschechiens Ministerpräsident fährt zum Einkaufen nach Bayern - sein Ärger ist groß

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Nach einem Supermarkteinkauf in der Oberpfalz war der Ärger bei Tschechiens Regierungschef groß. In einem Video echauffierte sich der Politiker nach seiner Erfahrung.

Der tschechische Ministerpräsident Petr Fiala ist zum Einkaufen nach Bayern gefahren. In den sozialen Medien veröffentlichte der liberalkonservative Politiker ein Video seines jüngsten Besuchs eines Supermarkts in Waldsassen in der Oberpfalz. Darin kritisierte Fiala, dass die gleichen Produkte bei einem Kontrolleinkauf in einem tschechischen Supermarkt teurer gewesen seien - oder die Packungsgröße kleiner ausgefallen sei.

Fraglich blieb, wie repräsentativ der ausgewählte Warenkorb war. Fiala stellte unter anderem Milch, Eier, Schokolade, Tomaten und einen Nuss-Nugat-Aufstrich in seinen Einkaufswagen. Unbestritten ist indes, dass die Verbraucher in Tschechien unter einer hohen Teuerung leiden. Die Preise sind nach den jüngsten Zahlen der Statistikbehörde CSU im September im Vergleich zum Vorjahresmonat um 6,9 Prozent gestiegen. Im Januar hatte die Inflation sogar den Wert von 17,5 Prozent erreicht.

Es sei gut, dass die Regierung nicht die Preise festlege, sagte Fiala in dem Video. Doch er werde die Lebensmittelhersteller, darunter internationale Konzerne, mit den Ergebnissen seines Einkaufs konfrontieren. "Ich werde von ihnen eine Erklärung hören wollen, und zwar eine öffentliche Erklärung", betonte Fiala. Seine Fünf-Parteien-Koalition kämpft Umfragen zufolge seit Monaten mit niedrigen Zustimmungswerten.

Vorschaubild: © Sebastian Kahnert/dpa