15.000 Volt: 16-Jähriger stürzt nach Stromschlag von Güterwagon

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Mertingen: 16-Jähriger stürzt nach 15.000 Volt-Stromschlag von Güterwagon
Immer wieder klettern insbesondere junge Menschen auf Bahnwaggons. Doch es ist ein Spiel mit dem eigenen Leben, wie ein Vorfall in Mertingen zeigt.
Mertingen: 16-Jähriger stürzt nach 15.000 Volt-Stromschlag von Güterwagon
Roland Weihrauch/dpa

Wie gefährlich Hochspannungsleitungen an Bahnstrecken sind, davor warnt die Polizei und andere Behörden immer wieder. Doch immer wieder ignorieren Menschen die Warnungen. Ein 16-Jähriger hat seinen Leichtsinn in Mertingen beinahe mit dem Leben bezahlt.

Zu einem folgenreichen Unfall ist es am Sonntag, dem 26.01.2025, in Mertingen im Landkreis Donau-Ries gekommen. Dabei habe ein Teenager "seinen Leichtsinn beinahe mit dem Leben bezahlt", wie es die zuständige Bundespolizeiinspektion Nürnberg in ihrer Mitteilung ausdrückt.

Demnach sei der 16-Jährige in Mertingen auf einen abgestellten Güterwaggon geklettert und habe dann einen Stromschlag aus der Oberleitung erhalten. Zu dem Stromunfall sei es "trotz regelmäßiger Warnungen der Bundespolizei, sich von Bahnstrom Oberleitungen fernzuhalten" gekommen, zeigen sich die Beamten einigermaßen frustriert.

15.000 Volt-Schlag: 16-Jähriger fällt von Güterwaggon

Zu dem Unfall kam es am Sonntagabend. Drei Jugendlich im Alter von 16 und 17 Jahren waren zu diesem Zeitpunkt auf dem Heimweg von einer Faschingsveranstaltung am Bahnhof Mertingen. Ohne erkennbaren Grund kletterte einer der 16-Jährigen auf einen der Güterwaggons und richtete sich mit vollem Oberkörper auf. Dabei kam es zu einem Stromüberschlag der 15.000 Volt führenden Oberleitung.

Der Junge fiel vom Waggon und erlitt eine stark blutende Kopfverletzung. Seine beiden Begleiter alarmierten sofort den Notruf und leisteten Erste Hilfe. Durch den Stromschlag erlitt der Teenager eine Verbrennung an der Hand und wurde durch den Rettungsdienst in ein Krankenhaus zur weiteren medizinischen Versorgung verbracht. Glücklicherweise bestand keine akute Lebensgefahr.

"Die Bundespolizei warnt regelmäßig davor, auf Züge zu klettern. Bei einer Unterschreitung des Mindestabstands von 1,5 Metern zu der 15.000 Volt führenden Oberleitung kann es zu einem Spannungsübersprung kommen", schreibt die Bundespolizei in ihrer Mitteilung. "Solche durch Leichtsinn und Unachtsamkeit selbst verursachten Unfälle enden häufig tödlich. Überlebende können meist erst nach monatelangen Klinikaufenthalten entlassen werden. Sie leiden oft ein Leben lang an körperlichen Folgen und gesundheitlichen Schäden", versuchen die Beamten die Gefährlichkeit solcher Aktionen hervorzuheben. 

Die Bundespolizei richtet deshalb auch einen Appell an Eltern und Gruppen, auf Kinder und Freunde einzuwirken und "immer wieder auf die Gefahren, welche von Bahnanlagen ausgehen, eindringlich hinzuweisen".