Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat Kanzler Scholz aufgefordert, mit der Union in eine neue Groko zu wechseln. Doch laut einer aktuellen Umfrage kommt dieser Vorschlag bei einer deutlichen Mehrheit in der Bevölkerung gar nicht gut an.
Trotz Zustimmungsgewinnen bei der Union hält die Mehrheit der Deutschen wenig von der aktuellen Forderung des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU). Dieser hatte Bundeskanzler Olaf Scholz am Freitag (20. Oktober 2023) eine neue Große Koalition aus Union und SPD angeboten - Söder betitelt diese als "Regierung der nationalen Vernunft".
Die Ampel-Parteien haben dem neuen ZDF-"Politbarometer" zufolge weiter an Zustimmung verloren. Wie aus der am Freitag veröffentlichten Befragung der Forschungsgruppe Wahlen hervorgeht, verlieren sowohl SPD (15 Prozent) als auch Grüne (14 Prozent) zwei Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat. Auch die FDP büßt demnach einen Prozentpunkt ein und wäre mit fünf Prozent noch knapp im Bundestag vertreten. Deutliche Gewinne fährt dagegen die Union ein, die auf 30 Prozent kommt (+4), AfD (21 Prozent) und Linke (5 Prozent) bleiben unverändert.
Über 60 Prozent der Deutschen glaubt nicht an bessere Regierung unter CSU-Beteiligung - Dämpfer für Söder
Die Zufriedenheit mit der Arbeit der Bundesregierung fällt laut "Politbarometer" parallel dazu auf den niedrigsten Wert seit Regierungsantritt. Nur 32 Prozent der Befragten sind demnach zufrieden, 62 Prozent sind es nicht. Dass eine von der Union geführte Bundesregierung es besser machen würde, glauben aber nur 31 Prozent der Befragten.
15 Prozent meinen, CDU und CSU würden es schlechter machen, 49 Prozent glauben, es mache keinen großen Unterschied. Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten.
Das Institut gibt eine statistische Fehlertoleranz von zwei bis drei Prozentpunkten an. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. Bei einer Israel-Kundgebung in Nürnberg wurde Söder vergangene Woche plötzlich emotional.