Glücksatlas zeigt: Menschen in Bayern sind sehr zufrieden - doch eine Region fällt negativ ab

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Wirtschaftliche Stabilität und hohe Lebensqualität - laut "Glücksatlas" geht es den Bayerinnen und Bayern besonders gut im deutschlandweiten Vergleich. Doch nicht überall im Freistaat ist die Lage rosig.

Internationale Krisen, wirtschaftliche Probleme im Inland, Unzufriedenheit mit der Ampel-Regierung: Gefühlt ist die Lage in Deutschland schwierig - und die Menschen häufig unzufrieden. Doch der "Glücksatlas" zeigt: In weiten Teilen Deutschlands ist die Zufriedenheit der Menschen gewachsen und hat nach Corona und der Phase hoher Inflation wieder das Vor-Pandemie-Niveau erreicht.

In Bayern lebt es sich dabei besonders gut - zumindest in Teilen: Der Freistaat gehört nach wie vor zu den Bundesländern mit der höchsten Lebenszufriedenheit. Dies geht aus dem "Glücksatlas" hervor, den die Universität Freiburg mit Unterstützung der Süddeutschen Klassenlotterie (SKL) erstellt hat. Zu Platz eins jedoch reichte es für die Bayerinnen und Bayern auch in diesem Jahr nicht: Hamburg belegt Platz eins - vor Bayern.

Fast auf vor Corona-Niveau - große Unterschiede zwischen Bayern und Franken

Laut Studie bewerteten die Befragten die Lebenszufriedenheit mit 7,23 Punkten, Hamburg kam auf 7,38 Punkte. Zu vergeben waren Punkte von 0 (ganz und gar nicht zufrieden) bis 10 (völlig zufrieden). Damit waren die Menschen in Bayern nahezu wieder so zufrieden mit ihrem Leben wie vor der Corona-Pandemie.

Und was macht die Bewohner nun so glücklich? Die Einkommenszufriedenheit ist laut Studie besonders hoch. "Auch in den Bereichen Familie und Arbeit zeigt Bayern überdurchschnittliche Werte", hieß es weiter. Punkten könne der Freistaat auch mit einer gut funktionierenden Vereinsstruktur, einem stabilen Arbeitsmarkt, hoher Sicherheit und einer guten Gesundheitsversorgung. 

Doch nicht alle Bürgerinnen und Bürger zwischen Hof und Garmisch-Partenkirchen fühlen sich gleichermaßen wohl: Im Süden liege das Wohlbefinden höher als im Norden. Das südliche Bayern gehöre zu den zufriedensten Regionen Deutschlands, Franken bewege sich im Bundesdurchschnitt. Schwächen gibt es in Franken demnach etwa beim öffentlichen Nahverkehr auf dem Land.

Zufriedenheit mit Lohn, hohe Lebenshaltungskosten

Deutschlandweit sei die Lebenszufriedenheit ist 2024 besonders bei jenen stark gestiegen, die während der Pandemie besonders belastet waren: Alleinlebende (+0,33 Punkte), Jugendliche und junge Erwachsene (+0,26 Punkte) sowie berufstätige Mütter (+0,16 Punkte) verzeichnen laut Atlas die größten Verbesserungen.

Zum deutlichen Anstieg der Lebenszufriedenheit trugen auch die hohen Tarifabschlüsse und der Rückgang der Inflation bei. Dadurch stieg die Zufriedenheit mit dem Einkommen um 0,17 Punkte auf 6,81 Punkte. Allerdings bleibt die Familienzufriedenheit weiterhin hinter dem Vor-Corona-Niveau zurück. Mit aktuell 7,53 Punkten ist sie noch deutlich vom Wert von 8,02 Punkten aus der Zeit vor der Pandemie entfernt. Familien kämpfen nach wie vor nicht nur mit den Folgen der Pandemie, sondern auch mit den weiterhin hohen Lebenshaltungskosten.

Vorschaubild: © Christian Charisius/dpa