Bereits zu im Juli warnte der ADAC vor einem Chaos auf deutschen Autobahnen. Jetzt droht ein neues Stauwochenende, denn in vielen Bundesländern enden bald die Sommerferien. Viele Reisende müssen deshalb mit langen Wartezeiten rechnen.
Obwohl in Bayern die Schüler noch bis in den September hinein freihaben, müssen Reisende am Wochenende auf vielen deutschen Autobahnen mit Staus rechnen. Denn nicht nur in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland neigen sich die Sommerferien in dieser oder der nächsten Woche dem Ende zu, sondern auch im Norden der Niederlande.
Da die Spitzenzeiten auf den Autobahnen am Freitagnachmittag, Samstagvormittag und Sonntagnachmittag erwartet werden, sollten zeitlich flexible Autofahrer deshalb auf leere Alternativrouten oder andere Reisetage ausweisen. Laut ADAC sind dafür besonders die Tage Dienstag und Mittwoch geeignet. Etwas Erleichterung verspricht sich der Automobilclub außerdem das zusätzliche Lkw-Ferienfahrverbot. Zum letzten Mal in diesem Jahr gilt das Verbot am Samstag (26. August 2023) von 7 Uhr bis 20 Uhr.
Ferienende in vielen Bundesländern - Auf diesen Routen drohen lange Wartezeiten
Aber auch Urlaube in den Nachbarländern sind wieder sehr gefragt. Das bedeutet: Vor allem auf den Routen in die Berge oder an die Küsten und Seen ist Geduld gefragt. So dürften beispielsweise auf der Tauern-, Fernpass-, Arlberg-, Rheintal-, Brenner-, Karawanken- und Gotthard-Route und auf den Fernstraßen an und zu den italienischen, französischen und kroatischen Küsten der Verkehr abschnittsweise immer wieder zum Erliegen kommen.
ADAC erwartet schlimmstes Stauwochenende - Das sind die Alternativen
Entlang der österreichischen Inntalautobahn A12 sind an allen Wochenenden bis Mitte September in den Bereichen Kufstein und Innsbruck die Stau-Ausweichrouten für den Durchgangsverkehr gesperrt. Urlauber, die nach Italien oder zurückreisen, müssen deshalb auch bei Stau auf der Autobahn bleiben. Darüber hinaus ist der Arlbergtunnel in Österreich bis Anfang Oktober gesperrt. Autofahrer müssen deshalb über den Arlbergpass ausweichen.
Folgende Routen dürften nach Einschätzung des ADAC am stärksten belastet sein (in beide Richtungen):
In den Niederlanden ist von August bis Anfang September der Heinenoordtunnel südlich von Rotterdam auf der A29 gesperrt. Die Ausweichroute über die A16/A17 kann deshalb überlastet sein.
Neben Sperrungen und überfüllten Autobahnen kann es aber auch an der Grenzen einiger Nachbarländer zu Wartezeiten von bis zu 60 Minuten kommen, im Balkantransit sogar noch mehr. An den deutschen Grenzen drohen vor allem an den Autobahngrenzübergängen Suben (A3 Linz – Passau), Walserberg (A8 Salzburg – München) und Kiefersfelden (A93 Kufstein – Rosenheim) Staus.
An diesen Tagen werden die meisten Staus und die längsten Wartezeiten erwartet
Aber auch bei Reisen nach Dänemark kann es zu Wartezeiten kommen. Obwohl das skandinavische Land die Grenzkontrollen bei der Einreise gelockert hat, allerdings Reisende stichprobenartig an den Grenzübergängen Ellund und Krusau kontrolliert. Deshalb kann es nach Einschätzung des ADAC auch dort zu Staus kommen.
Diese Autobahnen sind kurzfristig gesperrt:
A57 Krefeld Richtung Köln zwischen Dreieck Neuss-Süd und Köln-Worringen von Freitag, 25. August, 22 Uhr, bis Montag, 28. August, 5 Uhr
A73 Nürnberg Richtung Feucht zwischen Südwesttangente und Nürnberg-Hafen-Süd von Samstag, 26. August, 21 Uhr, bis Sonntag, 27, August, 22 Uhr
A73 Feucht Richtung Nürnberg zwischen Nürnberg-Hafen-Ost und Kreuz Nürnberg-Hafen von Samstag, 26. August, 21 Uhr, bis Sonntag, 27, August, 22 Uhr
A111 Charlottenburg – Dreieck Oranienburg in beiden Richtungen zwischen Schulzendorfer Straße und Stolpe von Sonntag, 27. August, 8 Uhr, bis Montag, 28. August, 5 Uhr
A565 Meckenheim Richtung Bonn zwischen Bonn-Poppelsdorf und Kreuz Bonn-Nord von Freitag, 25. August, 22 Uhr, bis Montag, 28. August, 5 Uhr
A565 Meckenheim Richtung Bonn zwischen Bonn-Hardtberg und Bonn-Poppelsdorf von Freitag, 25. August, 22 Uhr, bis Montag, 28. August, 5 Uhr
Aber nicht nur durch Grenzkontrollen kann es zu Einschränkungen kommen. Auch die 1521 Baustellen auf deutschen Autobahnen können für Verzögerungen sorgen. Vor allem bei starkem Verkehr kann es rund um die betroffenen Streckenabschnitte teilweise deutlich länger dauern. Einige Baustellen machen sogar Vollsperrungen erforderlich.
Aufatmen können hingegen Autofahrer im Rhein-Main-Gebiet: Nach jahrelangen Bauarbeiten wurde am 14. August 2023, die Schiersteiner Brücke auf der A643 zwischen Wiesbaden und Mainz komplett für den Verkehr freigegeben. Damit stehen nun in beiden Richtungen zwischen der Anschlussstelle Mainz-Mombach und dem Autobahnkreuz Wiesbaden-Schierstein jeweils drei Fahrstreifen zur Verfügung.
Baustellen auf Autobahnen - Kurzfristige Änderungen und Sperrungen nicht ausgeschlossen