Ein einziger Hotspot? So will Bayern auf die explodierenden Infektionszahlen reagieren

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Lockerungen oder Corona-Hotspot? Was macht Bayern nach dem 19. März?
Dieses Wochenende laufen die meisten Corona-Maßnahmen aus. Doch in Bayern gibt es Überlegungen, auch nach dieser Zeit einige Regelungen beizubehalten, um die rasant ansteigenden Infektionszahlen ...
Lockerungen oder Corona-Hotspot? Was macht Bayern nach dem 19. März?
Daniel Karmann / dpa (Archivbild)

Die aktuelle Infektionswelle nimmt weiter Fahrt auf. Trotzdem sollen die meisten Corona-Maßnahmen dieses Wochenende auslaufen. Oder doch nicht? Bayern überlegt, von einer Übergangsregelung Gebrauch zu machen. Wird ganz Bayern am Ende Corona-Hotspot?

Wird ganz Bayern zum Hotspot? Zumindest hat die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern einen neuen Rekordwert erreicht: Das RKI gab den Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche am Dienstagmorgen mit 2027,0 an. Am Vortag hatte der Wert bei 1990,7 gelegen, vor einer Woche noch bei 1560,4. Trotzdem sollen die meisten Corona-Maßnahmen nach dem 20. März auslaufen - oder doch nicht?

Das bayerische Kabinett berät am heutigen Dienstag unter anderem über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie. In einer Regierungserklärung will Ministerpräsident Markus Söder dann auch dazu Stellung beziehen, ob und wenn ja, wie bestimmte Corona-Maßnahmen auch nach dem 19. März beibehalten werden könnten.

Corona-Maßnahmen trotz weitgehenden Lockerungen? So will Bayern reagieren

Im Gespräch ist zum einen, ob Bayern von einer Übergangsfrist bis zum 2. April Gebrauch macht. Dann könnten zunächst einige Maßnahmen weiterlaufen - etwa die Maskenpflicht an Schulen und im Handel. Auch andere Bundesländer erwägen, diese Übergangsfrist auszunutzen.

Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hatte gegenüber der Süddeutschen Zeitung zudem eine weitere Möglichkeit skizziert, wie Bayern auch über den 19. März hinaus an einigen Corona-Regeln festhalten könnte. Demnach könnte sich ganz Bayern zum "Corona-Hotspot" erklären. 

Ob dies wirklich geschieht, ist aber noch unklar. Denn auch wenn die Inzidenz neue Rekordwerte erreichte:  Die Zahl der hospitalisierten Fälle der letzte sieben Tage stieg zwar auf 899 und die Zahl der belegten Intensivbetten binnen Wochenfrist auf 419 - beide Werte liegen allerdings noch deutlich unter denen vom Höhepunkt der Delta-Welle im November und Dezember. 

Streit um Schulen und Handel - kommt die Hotspot-Regelung?

Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen im Schulalter schossen die Zahlen nach dem Ende der Faschingsferien aber wieder nach oben. Das LGL hatte am Montag für alle drei Gruppen im Altersbereich zwischen sechs und 19 Jahren Anstiege um mehr als 1000 binnen einer Woche gemeldet. Die höchste Inzidenz gibt es derzeit bei den 16- bis 19-Jährigen mit über 4000. Doch auch in den besonders gefährdeten älteren Bevölkerungsgruppen steigen die Inzidenzen.

In den kommenden Tagen muss in Berlin und München entschieden werden, wie es mit den Corona-Regeln weitergeht. Nach den bisherigen Plänen der Bundesregierung sollen am Wochenende, und zwar bundesweit, alle tiefgreifenden Corona-Maßnahmen auslaufen. Lediglich ein Basisschutz soll erhalten bleiben: Der Gesetzentwurf sieht noch Maskenpflichten in Pflegeheimen, Kliniken und im Nahverkehr vor, sowie Testpflichten in Heimen und Schulen.

Bundesweit bleiben soll auch die Maskenpflicht in Fernzügen und Flugzeugen. Insbesondere das geplante Ende der Maskenpflicht an Schulen und im Handel sorgt jedoch noch für Streit, genauso wie die Details der zukünftigen Hotspot-Regelung, die Holetschek auch für Bayern als gangbaren Weg bezeichnete. Am Donnerstag wollen - nach dem Bundestag am Mittwoch - die Länder zusammen mit dem Bund über die künftigen Corona-Regeln beraten.