Ab Montag dürfen einige Branchen wieder ihren Beruf ausüben, denn dann treten teils deutliche Lockerungen in Bayern in Kraft. Doch nicht alle dürfen sich freuen. Den Betreiber von Sonnenstudios, Tattoostudios und Massagepraxen fehlt es an Verständnis. Der Frust steigt.
- Corona-Lockerungen in Bayern: Friseure, Kosmetiker, Nagelstudios wieder geöffnet
- Frust bei Tattoostudios, Massagepraxen und Solarien: Läden bleiben vorerst geschlossen
- Andere Bundesländer dürfen Tattoostudios und Massagepraxen wieder öffnen
Des einen Freud ist des anderen Leid. Während Friseure bereits seit rund einer Woche wieder geöffnet haben und Nagelstudios und Kosmetiker seit Montag (8. März 2021) wieder ihre Pforten öffnen dürfen, schauen Tätowierer und Masseure in die Röhre. Einen Überblick über die Corona-Lockerungen in Bayern finden Sie hier. Beim Bund-Länder-Gipfel am vergangenen Mittwoch (3. März 2021) wurde die Basis dafür gelegt, dass "körpernahe Dienstleistungen" wieder ihren Betrieb aufnehmen dürfen. Und während am Montag (8. März 2021) in anderen Bundesländern Betreiber von Tattoostudios und Massagepraxen wieder ihrem Beruf nachgehen können, geht Bayern einen Sonderweg.
Nagel- und Kosmetikstudios machen auf - Tattoostudios und andere nicht
Andere körpernahe Dienstleister, wie die Betreiber von Nagelstudios oder Kosmetikstudios, dürfen unter Einhaltung von Hygieneregeln wieder Kunden begrüßen - Masseure und Tätowierer müssen jedoch weiter warten. Das sorgt für Unverständnis und Frust in der Branche. Schließlich geht es mit der Ausübung ihres Berufes auch ums Überleben. Tattoostudios und Massagepraxen haben seit Monaten geschlossen, Einnahmen fehlen.
Der Freistaat Bayern regelt in der 12. Infektionsschutzmaßnahmenverordnung, dass Tattoostudios und Massagepraxen explizit geschlossen bleiben. Konkret heißt es dort: "Dienstleistungen, bei denen eine körperliche Nähe zum Kunden unabdingbar ist, wie zum Beispiel Massagepraxen, Tattoo-Studios oder ähnliche Betriebe sind untersagt."
Eine Ausnahme von dieser Regel bilden lediglich die Dienstleistungen der Friseure sowie "im hygienisch oder pflegerisch erforderlichen Umfang" die nichtmedizinische Fuß-, Hand-, Nagel- und Gesichtspflege.
Corona-Maßnahmen lassen Frust steigen: Betreiber bleiben im Unklaren
Warum Nagelstudios dieser Definition eher entsprechen als Massagepraxen oder warum Tattoostudios mit einem entsprechenden Hygienekonzept nicht öffnen dürfen, bleibt unbeantwortet. Ebenso unklar ist, worunter Sonnenstudios zählen. Auch Solarien werden nicht explizit in der Infektionsschutzmaßnahmenverordnung genannt. Die Betreiber wissen offenbar auch nicht, wann sie wieder öffnen dürfen.
Ein Bayreuther Sonnenstudio veröffentlichte dazu am Samstagabend (6. März 2021) einen emotionalen Post auf Facebook. Das "bixx Sun and Beauty Bayreuth" macht damit seinem Ärger Luft und beschreibt das Hin und Her des vergangenen Jahres. In dem Statement heißt es, Sonnenstudios wurden im vergangenen März noch in einem Atemzug mit Friseuren genannt, im Mai dann zusammen mit Fitness- und Massagestudios aufgezählt. Im Oktober hieß es dann offenbar, dass Sonnenstudios Dienstleister seien, bei denen der Mindestabstand von 1,5 Metern einhalten werden könnte. Zwischenzeitlich waren Solarien auf der gleichen Liste wie Spielotheken. Seit Dezember 2020 zählen die Sonnenstudios dann als Freizeit- und Vergnügungsstätte - und seitdem mussten die Betreiber ihre Sonnenstudios schließen.