Corona-Regeln gelockert: Wo in Bayern jetzt 3G und wo 2G gilt

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Bayerns Kabinett hat sich auf weitreichende Corona-Lockerungen geeinigt. Vom Ende der Kontaktbeschränkungen bis zu Erleichterungen für Freizeit und Kultur: Diese Änderungen hat Ministerpräsident Markus Söder verkündet.

Das bayerische Kabinett hat am Dienstag (15. Februar 2022) zahlreiche Lockerungen der Corona-Maßnahmen beschlossen. "Wir sind Team Vorsicht und Team Freiheit, aber nicht Team Stur", sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach der Kabinettssitzung. Man gehe alleine nach dem "objektiven Maßstab" der Gefährlichkeit.

Der Freistaat kam damit dem Bund-Länder-Gipfel zuvor. Am Mittwoch wurde dort ein neuer Corona-Fahrplan für ganz Deutschland beschlossen - viele Änderungen daraus hatte Bayern schon längst im Alleingang festgelegt.

Corona-Regeln in Bayern: Diese Lockerungen gelten seit Donnerstag

Söder zeigte sich zufrieden mit dem Drei-Stufen-Plan, den die Länderchefs mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) besprochen haben: "Bayern hat den Trend gesetzt, unser beschlossener Fahrplan wird jetzt in ganz Deutschland angewendet." Ein paar Forderungen vonseiten des CSU-Chefs stehen aber noch immer im Raum. 

Der bundesweite Plan geht in einigen Punkten weiter als die bayerischen Beschlüsse, diese Punkte greifen jedoch erst im März. Alle Änderungen im Freistaat treten bereits ab Donnerstag (17. Februar 2022) in Kraft.

Das sind die wichtigsten Punkte für Bayern im Überblick:

  • Kontaktbeschränkungen: Geimpfte und Genesene dürfen sich in Bayern von Donnerstag an wieder in beliebig großen Runden privat treffen, nicht nur zu zehnt wie bisher. Die bislang geltenden Kontaktbeschränkungen für Geimpfte und Genesene werden komplett und ersatzlos gestrichen. Die Kontaktregeln für Ungeimpfte bleiben dagegen bis auf Weiteres unverändert: Sobald auch nur ein Ungeimpfter dabei ist, darf sich ein Haushalt nur mit maximal zwei Angehörigen eines weiteren Hausstands treffen, Kinder unter 14 nicht mitgezählt.

  • 2G statt 2G plus: Bayern lockert die Corona-Regeln für Geimpfte und Genesene: Weite Bereiche des öffentlichen Lebens, etwa Sport-, Kultur- und Freizeitveranstaltungen, sind von Donnerstag an wieder ohne zusätzlichen Test oder Booster-Impfung zugänglich. Überall dort, wo bislang noch die 2G-plus-Regel gilt, gilt also künftig nur noch 2G. Konkret betrifft dies den Bereich Sport und Kultur (etwa Theater, Opern, Kinos), öffentliche und private Veranstaltungen, Messen, Tagungen und Kongresse sowie Freizeiteinrichtungen diverser Art.

  • Mehr Zuschauer: Bayern hebt die maximale Zuschauerzahl für Kultur- und Sportveranstaltungen an: Von Donnerstag an sind, etwa auch bei Bundesliga-Spielen, wieder bis zu 25.000 Zuschauer erlaubt - bisher waren es 15.000. Die Kapazitätsgrenzen - im Sport maximal 50 Prozent Auslastung, im Kultur-Bereich 75 Prozent - bleiben aber unverändert.

  • 3G statt 2G: In Bayern haben auch Ungeimpfte von Donnerstag an wieder Zugang zu einigen weiteren Bereichen des öffentlichen Lebens - wenn sie stattdessen einen negativen Test vorweisen. 3G statt wie bisher 2G gilt dann unter anderem für Hochschulen, außerschulische Bildung, berufliche Aus-, Fort- und Weiterbildung, Musikschulen, Bibliotheken und Archive, Museen und Ausstellungen, Fitnessstudios und Solarien.'

  • Schülerinnen und Schüler: Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, die in der Schule regelmäßig auf das Corona-Virus getestet werden, sind künftig Genesenen oder Geimpften gleichgestellt. Sie haben künftig also auch ohne Corona-Impfung zu allen 2G-Bereichen Zugang.

  • Handel: Für Handels-, Dienstleistungs- und Handwerksbetriebe entfällt die Begrenzung der Kundenzahl von einem Kunden auf zehn Quadratmeter. Die FFP2-Maskenpflicht bleibt aber weiter bestehen.

  • Kapazitätsgrenzen im Freien: Besuchergrenzen, wie sie unter freiem Himmel für zoologische und botanische Gärten, Gedenkstätten, Freizeitparks, Ausflugsschiffe sowie Führungen bestanden, werden aufgehoben.

  • Kontaktdatenerfassung: Es entfällt überall die Pflicht zur Kontaktdatenerfassung sowie die Pflicht, bei größeren Sport- und Kulturveranstaltungen nur personalisierte Tickets zu verkaufen.

  • Hotspot-Regelung: Die einstige, schon seit längerem ausgesetzte Hotspot-Regelung, wonach in Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz über 1000 schärfere Regeln greifen müssten, entfällt ersatzlos.
Vorschaubild: © Sven Hoppe/dpa