Seit Beginn des Schuljahrs gibt es in bayerischen Klassenzimmern wieder eine Maskenpflicht, künftig wird diese jedoch wieder entfallen. Kultusminster Piazolo gab bereits ein konkretes Datum an und begründete den Schritt.
Schülerinnen und Schüler in Bayern sollen von nächster Woche an im Unterricht keine Masken mehr tragen müssen. Dies kündigte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Mittwoch in einer Sitzung der CSU-Landtagsfraktion in München an. Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) zufolge endet die Maskenpflicht am 4. Oktober auch im Sportunterricht. Förmlich beschlossen werden soll dies vom Kabinett am Donnerstag (30. September 2021).
"Wie von mir vorgesehen wird die Maskenpflicht im Unterricht am Platz ab dem 4. Oktober aufgehoben", sagte Piazolo. "Für mich war immer klar: Die Maskenpflicht am Platz fällt, wenn es die Zahlen und Umstände zulassen." In den ersten Unterrichtswochen sei Ziel gewesen, Infektionen durch Reiserückkehrer zu verhindern. "Dieses Ziel haben wir erreicht." Inzwischen habe man insbesondere mit den regelmäßigen Corona-Tests ein sehr enges Sicherheitsnetz. Außerhalb des Klassenzimmers muss im Schulhaus aber weiter Maske getragen werden.
Die Maskenpflicht im Klassenzimmer soll abgeschafft werden
Die Freien Wähler als kleinerer Koalitionspartner hatten vehement auf eine Abschaffung gedrängt. Parteichef Hubert Aiwanger hatte bereits vor einigen Tagen ein Ende der Maskenpflicht angekündigt: FDP-Landeschef Daniel Först twitterte kürzlich: "Mein siebenjähriger Sohn sitzt wegen der Freien Wähler stundenlang mit Maske im Unterricht, obwohl Kinder NIE Pandemietreiber waren". Ein Tweet Aiwangers ließ nicht lange auf sich warten: "Ihr Sohn wird wegen der Freien Wähler ab Oktober nicht mehr mit Maske im Unterricht sitzen."
Auch am vergangenen Wochenende hatte Aiwanger sein Vorhaben noch einmal bekräftigt: "Die aktuell erfreulich niedrigen Fälle von positiv Getesteten an den Schulen rechtfertigen die Maskenpflicht nicht mehr." Die Freien Wähler würden jedenfalls einer Verlängerung der jetzigen Masken-Regelung nicht mehr zustimmen. Das regelmäßige Testen gebe schon einen hohen Sicherheitsstandard.
Wie viele Corona-Infektionen es zuletzt an Bayerns Schulen gab, konnte das Kultusministerium auf Anfrage zuletzt nicht sagen: Das Ministerium erhebe keine infektionsmedizinisch belastbaren Daten. Allerdings gebe es das Ergebnis einer Stichtagsabfrage zur Zahl der positiven Selbsttestergebnisse an den weiterführenden Schulen vom 22. September: Von insgesamt 638 852 gemeldeten Selbsttests an diesem Tag waren demnach 189 positiv - das sei ein Anteil von 0,03 Prozent. Zudem könne man den vom Robert Koch-Institut veröffentlichten Daten entnehmen, dass die Sieben-Tage-Inzidenz in den einschlägigen Altersgruppen im Vergleich zur ersten Schulwoche rückläufig sei.
Corona-Tests an den Schulen bleiben
Seit dem Beginn des Schuljahrs mussten Schülerinnen und Schüler auch am Platz wieder Mund- und Nasenschutz tragen - an weiterführenden Schulen eine medizinische Maske, an Grundschulen sind auch Mund-Nasen-Bedeckungen aus Stoff erlaubt. Regelmäßige Corona-Tests sind für alle Schülerinnen und Schüler in Bayern Pflicht - entweder mit Selbsttests dreimal pro Woche oder an Grundschulen mit neuartigen PCR-Pool-Tests. Diese sollen bis Ende der Woche möglichst überall eingeführt sein.
Informationen zur aktuellen Corona-Lage in Deutschland gibt es hier.
dpa/sd