Hamas: Unterhändler für weitere Gespräche in Kairo
Am Abend teilte die Hamas dann mit, ihre Unterhändler seien zu weiteren Gesprächen in Ägypten eingetroffen. Die Delegation unter Leitung des Auslandschefs der Organisation, Chalil al-Haja, solle mit den Vermittlern und palästinensischen Gruppen über die weitere Umsetzung der Waffenruhe sprechen, schrieb die Organisation auf ihrer Internetseite.
Bisher waren in dem Konflikt neben den USA vor allem auch Ägypten, Katar und die Türkei als Vermittler tätig. Diese Woche werden auch US-Vizepräsident JD Vance sowie die US-Unterhändler Steve Witkoff und Jared Kushner in Israel erwartet. Ob sie auch nach Ägypten reisen werden, war zunächst unbekannt.
Die seit 10. Oktober geltende Waffenruhe ist Teil eines Friedensplans von US-Präsident Donald Trump. Israel und die Hamas hatten sich dabei auch auf den Austausch von Geiseln und Gefangenen und einen teilweisen Rückzug der israelischen Truppen im Gazastreifen geeinigt.
Leichen von zwei weiteren Hamas-Geiseln identifiziert
Die Hamas hatte am Samstagabend in Übereinstimmung mit der Vereinbarung die Leichen von zwei weiteren Geiseln übergeben. Das Forum der Geiselfamilien teilte mit, es handele sich um den israelischen Fotografen Ronen Engel aus dem Kibbuz Nir Oz sowie um einen Landwirtschaftsarbeiter aus Thailand, der acht Jahre lang in Israel gearbeitet habe.
Engel, ein 54-jähriger Vater von drei Kindern, war während des Hamas-Massakers im israelischen Grenzgebiet am 7. Oktober 2023 getötet worden. Seine Leiche wurde in den Gazastreifen verschleppt. Seine Frau und zwei seiner Kinder waren ebenfalls entführt worden, aber während einer Waffenruhe im Gegenzug für palästinensische Häftlinge wieder freigelassen worden. Der Thailänder wurde den Angaben zufolge ebenfalls am Tag des Massakers getötet und aus dem Kibbuz Beeri verschleppt.
Damit verbleiben noch 16 getötete Geiseln im Gazastreifen. Israel wirft der Hamas absichtliche Verzögerung vor. Die Terrororganisation beruft sich dagegen darauf, dass es für sie schwierig sei, die Leichen zu finden, weil sie unter den Trümmern bombardierter Gebäude und Tunnel verschüttet seien. Vor knapp einer Woche waren 20 Geiseln freigelassen worden, die zwei Jahre in der Gewalt der Hamas überlebt hatten.
Die Kassam-Brigaden teilten mit, es sei die Leiche einer weiteren Geisel gefunden worden. Sie warnten, neue Angriffe Israels könnten die Bemühungen um die Bergung weiterer sterblicher Überreste gefährden.
Auslöser des Gaza-Kriegs war das Massaker der Hamas und anderer Terroristen in Israel, bei dem am 7. Oktober 2023 wurden etwa 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 verschleppt wurden. Bei massiven israelischen Angriffen im Gazastreifen wurden seither nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 67.000 Menschen getötet.