Klitschko wirft Trump Zögerlichkeit vor
Der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, Vitali Klitschko, wirft Trump wegen der Fristsetzung gegen Russland allerdings Zögerlichkeit vor. Einerseits freue er sich über die Welle der Unterstützung aus den USA, andererseits aber verstehe er nicht den Grund, Putin 50 Tage Zeit zu geben, sagte Klitschko in der ARD-Talkshow «Maischberger».
In 50 Tagen könnten noch viel mehr Menschen in der Hauptstadt und in der ganzen Ukraine umgebracht werden, es könnten noch viel mehr Gebäude beschädigt werden, sagte Klitschko: «Deswegen: Wieso solche Verzögerung?» Er denke, dass Trump noch hoffe, Putin werde den Krieg stoppen, versuchte Klitschko seine Frage zu beantworten. Er selbst gehe aber nicht davon aus, weil Putin nur Stärke verstehe.
Pistorius appelliert an Nato-Verbündete
Verteidigungsminister Boris Pistorius appellierte an die europäischen Nato-Verbündeten, sich am Kauf von US-Waffen für die Ukraine zu beteiligen. «Klar ist, und das ist ein Appell an alle anderen europäischen Mitgliedstaaten der Nato: Hier müssen alle gewissermaßen ihre Portemonnaies öffnen», sagte Pistorius vor dem Heimflug von einem Besuch in Washington den ARD-«Tagesthemen».
Mit Blick auf Trumps Ankündigung sagte Pistorius: «Ob es wirklich eine Kehrtwende ist, das wird sich zeigen. Entscheidend ist, dass sich hier die Tonlage verändert hat.» Das sei ein «wichtiges Signal für die Ukraine, aber auch für Europa insgesamt» und ein «bedeutender Fortschritt». Es sei wichtig, dass die USA dabei seien. «Mir ist lieber, die Vereinigten Staaten sind drinnen als draußen. Weil sie einfach Produktionskapazitäten haben und Systeme liefern können, die wir nicht haben.»
Lieferung von Patriot-Systemen wird vorbereitet
Deutschland und die USA bereiten gemeinsam die Lieferung von zwei weiteren Patriot-Luftverteidigungssystemen im Wert von etwa zwei Milliarden Euro in die Ukraine vor. Finanziert werden soll die Lieferung von Deutschland. Letzte technische, logistische und finanzielle Details müssten aber noch geklärt werden, sagte Pistorius nach einem Treffen mit seinem US-Kollegen Pete Hegseth in Washington. Sie würden aber «für uns beide lösbar erscheinen, deswegen werden wir uns schnell an die Arbeit machen».
Die Ukraine brauche dringend zusätzliche Luftverteidigungssysteme, sagte Pistorius. Vor einigen Wochen habe er Hegseth deswegen in einem Telefonat bereits den Vorschlag gemacht, den USA zwei Patriot-Systeme abzukaufen, um sie in die Ukraine zu liefern. Es gibt nun zwei Möglichkeiten: Entweder Deutschland kauft zwei sofort verfügbare Systeme aus US-Beständen, die dann von dort direkt in die Ukraine geliefert werden. Oder die Bundeswehr stellt der Ukraine zunächst zwei ihrer Systeme zur Verfügung und bekommt später Ersatz aus den USA.
Merz würdigt Trumps Ankündigung
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) würdigte die Ankündigung von Trump, der Ukraine Waffen zu liefern, als «wichtige Initiative». «Hierüber haben Präsident Trump und ich in den letzten Tagen mehrfach beraten. Ich habe ihm zugesichert: Deutschland wird sich entschieden einbringen», teilte Merz auf der Plattform X mit.