Als die bekannte US-Late-Night-Show auf unbestimmte Zeit aus dem Programm genommen wurde, gab es heftige Kritik. Jetzt gibt es für Jimmy-Kimmel-Fans gute Nachrichten.
Die Zwangspause war kürzer, als seine Fans befürchtet hatten: Der Late-Night-Talker Jimmy Kimmel kommt ins US-Fernsehen zurück. Weil sich der Moderator in einer Ausgabe Kommentare zum tödlichen Angriff auf den rechten Aktivisten Charlie Kirk erlaubt hatte, war seine Sendung in der vergangenen Woche auf unbestimmte Zeit auf Eis gelegt worden.
Disney: Einige Kommentare waren unangebracht
Die Walt Disney Company, die den TV-Sender ABC mit der Sendung «Jimmy Kimmel Live!» im Portfolio hat, teilte nun mit: An diesem Dienstag (Ortszeit, Mittwoch 5.35 Uhr MESZ) geht es weiter.
Die Produktion der Show war demnach ausgesetzt worden, um eine angespannte Situation im Land nicht weiter anzuheizen. Man sei der Meinung, dass einige der Kommentare Kimmels unangebracht gewesen seien. Man habe die vergangenen Tage damit verbracht, intensive Gespräche mit ihm zu führen. Das habe nun zur Entscheidung geführt, die Show wieder aufzunehmen. Ob Kimmels Rückkehr an bestimmte Bedingungen geknüpft ist, blieb unklar.
Kimmel hatte vergangene Woche in seiner Sendung in Bezug auf den tödlichen Angriff auf Kirk gesagt, dass die «Gang» Make America Great Again - also die Bewegung, die hinter US-Präsident Donald Trump steht - verzweifelt versuche, den Tatverdächtigen in krassen Gegensatz zu ihnen zu stellen, und alles dafür tue, politisches Kapital daraus schlagen zu wollen. Trump und sein Umfeld machen die Rhetorik der «radikalen Linken» für das Attentat verantwortlich.
Kirk war vor fast zwei Wochen erschossen worden. Am Wochenende gab es eine große Gedenkfeier für den Trump-Anhänger. Dem mutmaßlichen Mörder - einem 22-Jährigen - droht die Todesstrafe. Nach ersten Erkenntnissen handelte er allein. Über sein Motiv herrscht bislang keine abschließende Klarheit. Ermittler erklärten unter Berufung auf Angehörige und sichergestellte Textnachrichten, der junge Mann - der aus einem konservativen Elternhaus stammen soll - habe zuletzt eine linke politische Haltung eingenommen.
Trump hatte Kimmels Absetzung gefeiert
Die Absetzung der Late-Night-Show hatte in den USA eine Debatte über Meinungs- und Pressefreiheit befeuert. Kritiker befürchteten, dass diese Stück für Stück von der Regierung eingeschränkt werden und Kimmel ein weiteres Beispiel dafür sei. Es war unklar gewesen, ob die Sendung überhaupt noch weitergeführt wird.
Trump hatte die Absetzung der Sendung auf der Plattform Truth Social als «gute Nachrichten für Amerika» gefeiert und Kimmel das Talent abgesprochen. Der Moderator nimmt - wie andere Late-Talker auch - in pointierter Weise regelmäßig die Politik des US-Präsidenten auseinander. Trump hatte weitere Sender aufgefordert, ebenso Talks aus dem Programm zu nehmen. In Deutschland ist das undenkbar, dass sich ein Bundeskanzler mit solch massiven Ansagen in die Personalpolitik eines TV-Senders einmischt. Außerdem hatte Trump einigen Sendern erneut Voreingenommenheit vorgeworfen und ihre Sende-Lizenzen infrage gestellt.