Endspurt der Klimakonferenz nach Feuer auf Gelände

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Weltklimakonferenz COP30
Menschen verlassen das Gelände der Weltklimakonferenz COP 30 wegen eines Feuers.
Weltklimakonferenz COP30
Fernando Llano/AP/dpa
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Die Feuerwehr kommt zu dem Einsatzort.
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Joshua A. Bickel/AP/dpa
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Sicherheitskräfte leiten Fahrzeuge nach einem Brand auf dem Gelände der Weltklimakonferenz.
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Fernando Llano/AP/dpa

Auf der Klimakonferenz in Belém bricht am Donnerstag ein Feuer aus. Die Verhandlungen werden mehrere Stunden unterbrochen. Eigentlich steht der Gipfel unmittelbar vor dem Abschluss.

Nach dem Ausbruch eines Feuers auf dem Gelände der Weltklimakonferenz in Brasilien sollen die Verhandlungen heute fortgesetzt werden. «Es liegt noch viel Arbeit vor uns, und wir hoffen, dass alle Vertragsparteien sich dieser Arbeit im Geiste der Solidarität und Entschlossenheit anschließen werden, um ein erfolgreiches Ergebnis der Konferenz zu erzielen», hieß es am Vorabend von den Vereinten Nationen. 

Eigentlich soll der Gipfel am Abend (18.00 Uhr Ortszeit; 22.00 Uhr MEZ) enden. In den vergangenen Jahren gingen die Treffen jedoch fast immer in die Verlängerung. Die Verhandlungen stecken aktuell in einer kritischen Phase. 

Im Fokus steht besonders die Frage, ob sich die Weltgemeinschaft - ohne die USA - darauf einigen kann, einen Plan für den Ausstieg aus der klimaschädlichen Verbrennung von Kohle, Öl und Gas zu erarbeiten. Deutschland, die EU und Dutzende weitere Staaten pochen auf Fortschritte, andere Staaten blockieren. Nötig ist eine einstimmige Entscheidung. 

Dramatische Bilder von Feuer auf dem Gelände

Am frühen Donnerstagnachmittag (Ortszeit) war in einem Teil des weitläufigen Geländes ein Feuer ausgebrochen. Auf einem BBC-Video des Vorfalls war ein Reporter des Senders vor einem lichterloh brennenden Stand im Bereich der Länder-Pavillons zu sehen, die Flammen schlugen sich durch die Decke des Zeltes. Dpa-Reporter sahen Rauch über den Zeltdächern aufsteigen. Die Ursache des Brandes war zunächst unklar.

Alle Teilnehmenden mussten die Zeltstadt verlassen, in der die zweiwöchige Konferenz mit Zehntausenden Delegierten stattfindet. Nach mehreren Stunden Sperrung wurde das vorübergehend evakuierte Gelände am späteren Abend dann wieder für alle Delegierten geöffnet. 

Aufgrund des Feuers verloren die verhandelnden Staaten mehrere Stunden - was eine Verlängerung des Gipfels nochmals wahrscheinlicher erscheinen lässt.

Über 20 Menschen medizinisch versorgt

Die Organisatoren gaben an, dass insgesamt 21 Menschen infolge des Feuers medizinisch versorgt wurden – 19, weil sie Rauch eingeatmet hatten, und zwei Personen wegen Angstzuständen. Ihr Zustand werde überwacht. Es sei ein «begrenzter Schaden» entstanden, hieß es. Das Feuer wurde demnach innerhalb von etwa sechs Minuten unter Kontrolle gebracht. Der von dem Vorfall betroffene Bereich bleibt bis zum Ende der Konferenz abgesperrt.

Nach Angaben der deutschen Delegation sollten die Verhandlungen ab dem Morgen im Normalbetrieb weitergehen. Am Donnerstagabend (Ortszeit) habe die brasilianische Präsidentschaft der Konferenz bereits die Beratungen mit den Ländergruppen wieder aufgenommen. In der Endphase von Klimakonferenzen gehen die Gespräche oft bis tief in die Nacht. 

Der Brand war nicht der erste unerwartete Zwischenfall bei der diesjährigen Weltklimakonferenz. In der ersten Woche hatten indigene Aktivisten an einem Abend Barrieren durchbrochen und das Gelände gestürmt. Einige Tage später blockierten indigene Gruppen den Haupteingang, bis der brasilianische Konferenzgastgeber nach draußen kam und das Gespräch mit ihnen suchte.