Bald starten in den ersten Bundesländern die Sommerferien. Doch wer diesen Sommer verreist, muss vorsichtig sein: Nicht nur in Deutschland, auch im europäischen Ausland steigen die Corona-Zahlen wieder. Werden jetzt wieder Einreisebeschränkungen fällig?
Seit Wochen steigt die Zahl der gemeldeten Corona-Fälle in Deutschland stetig an. Die Sommer-Welle macht sich aber in ganz Europa bemerkbar. So melden Medien aus Griechenland deutliche Anstiege der Inzidenz, vor allem in beliebten Urlaubsregionen. In Heraklion auf Kreta sei die Zahl um fast 180 Prozent gestiegen, in Agios Nikolaos um fast 250 Prozent.
Ähnliche Berichte kommen derzeit aus Spanien, Italien und Frankreich. Portugal verzeichnet inzwischen laut offiziellen Daten eine Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 900 - der höchste Wert in der ganzen EU. Die Behörden der Länder ziehen nun angesichts der Urlaubs-Hochsaison Konsequenzen.
3G-Regel bei der Einreise: In diesen Ländern gelten schärfere Corona-Regeln
In den folgenden Ländern gilt für die Einreise noch immer oder schon wieder die 3G-Regel:
- Finnland: 3G ab 15 Jahren, Genesung maximal sechs Monate gültig, Ungeimpfte brauchen negativen PCR-Test
- Frankreich: 3G ab 12 Jahren, Genesung maximal sechs Monate gültig, Ungeimpfte brauchen negativen PCR-Test
- Malta: 3G ab 12 Jahren, Genesung maximal sechs Monate gültig, Ungeimpfte brauchen negativen PCR-Test oder Antigen-Test, Quarantänehotel bei Nichtbeachtung
- Monaco: 3G ab 12 Jahren, Genesung maximal sechs Monate gültig, Ungeimpfte brauchen negativen PCR-Test
- Portugal (ohne Madeira und Azoren): 3G ab 12 Jahren, Genesung maximal sechs Monate gültig, PCR-Test für Ungeimpfte
In Aufgrund der derzeitigen Infektionslage ist es durchaus möglich, dass noch weitere Länder ihre Reisebestimmungen verschärfen. Was die Corona-Maßnahmen innerhalb der Länder angeht, scheint es aber beim Lockerungskurs zu bleiben. So hat Malta zum Beispiel - abgesehen von 3G bei der Einreise - kürzlich nahezu alle Beschränkungen aufgehoben. Portugal hält ebenfalls trotz steigender Infektionen an seinen Lockerungen fest. Abgesehen von der 3G-Regel für Urlauber und Maskenpflicht in den öffentlichen Verkehrsmitteln sind keine Maßnahmen mehr in Kraft.
Finnland will sogar die 3G-Regel kippen: Ab dem 30. Juni läuft die Einreisebestimmung aus, eine Verlängerung ist nicht in Sicht. Doch auch das Auswärtige Amt weist daraufhin: "Lagen können sich schnell verändern und entwickeln." Vor dem Urlaubsbeginn sollten sich Reisende daher unbedingt nochmal über die Einreise-Regeln im jeweiligen Land informieren. Das ist zum Beispiel auf der Webseite des Auswärtigen Amtes möglich.
Für Menschen, die bereits drei Mal gegen Corona geimpft wurde, ist die 3G-Regel im Grunde unproblematisch. Die EU hat die Gültigkeit der Impfzertifikate erst kürzlich bis Ende Juli 2023 verlängert, bis dahin werden sie in den Mitgliedsstaaten im Falle der 3G-Regel auch anerkannt. Wer bislang nur eine Zweitimpfung erhalten hat, sollte sein Impfzertifikat aber nochmals überprüfen: Neun Monate nach der zweiten Impfdosis verliert es seine Gültigkeit. Die Booster-Impfung ist dagegen bislang unbegrenzt gültig. Der Genesenenstatus verfällt in den EU-Mitgliedsstaaten in der Regel bereits nach 180 Tagen, also sechs Monaten.
Welchen Sinn macht aktuell 3G noch, wenn selbst vollständig Geimpfte inkl. Booster in nicht unerheblichem Maße erkranken und infektiös sind? Eine Einschleppung der Infektionen lässt sich damit kaum eindämmen. Dann würde schon eher ein verpflichtender PCR-Test für ALLE bei der Einreise Sinn ergeben. Ganz abgesehen davon, dass die Pandemie im Land ja schon im vollen Gange ist und eine Einschleppung durch Touristen in etwa dem Auskippen eines Eimer Wassers in den Main entspricht. Aber man kann sagen, man hat ja was getan und versucht, die Pandemie aufzuhalten...