Vergewaltigung in Österreich: Spur führt nach Deutschland - Pannen bei der Polizei

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E-Mails, Videos, ein Verdächtiger in Deutschland: Wie ein Prozess in Österreich mit einem mutmaßlichen Missbrauchsfall in Niedersachsen verknüpft ist – und welche Pannen die Polizei einräumt.

Wegen Betäubung und Vergewaltigung seiner Partnerin ist ein Mann in Österreich zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden. Laut der Nachrichtenagentur APA hatte der Mann engen Kontakt zu einem Mann in Niedersachsen, der unter einem ähnlichen Verdacht stand.

Der Prozess fand am Landgericht Korneuburg nahe Wien statt. Das Urteil gegen den 42-jährigen Angeklagten ist noch nicht rechtskräftig.

Verdächtiger in Niedersachsen ist tot

Der Staatsanwaltschaft zufolge hatte er sich zunächst per E-Mail mit dem Deutschen ausgetauscht, der in Niedersachsen über Jahre hinweg seine Ehefrau immer wieder betäubt und vergewaltigt haben soll. Dieser habe unter anderem Videos und Fotos seiner Taten gesendet und den Mann in Österreich "zur Nachahmung angeregt", wie die APA aus der Anklageschrift zitierte.

Der Beschuldigte in Niedersachsen ist laut der Staatsanwaltschaft Verden gestorben. Daher werde gegen Unbekannt ermittelt, teilte die Behörde im Mai mit.

Bereits 2023 hatte das Online-Reportageformat "STRG_F" nach eigenen Angaben dem Bundeskriminalamt in Wiesbaden Informationen zu dem Mann in Niedersachsen übermittelt. Die Hinweise wurden dann an die Hamburger Polizei weitergeleitet. Ermittlungen seien dort jedoch erst nach mehr als einem Jahr eingeleitet worden.

Polizei spricht von Fehler wegen Verzögerung

Die Hamburger Polizei gestand im Mai aufgrund der Verzögerung Fehler ein. Sie nahm nach eigenen Angaben interne Verwaltungsermittlungen auf.

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