An ihrem ersten Arbeitstag findet die neue Kriminalinspektorin Maria Eisler (Anna Werner Friedmann) eine tote Frau am Ufer des Bodensees: Die Leiche wurde unter dem regional bekannten Wunschbaum abgelegt. Für Eisler, Oberländer (Matthias Koeberlin) und Komlatschek (Hary Prinz) beginnen abermals Ermittlungen mit einer mystischen Note.
Die Krimireihe "Die Toten vom Bodensee" ist seit ihrem Start im Jahr 2014 bekannt für ihre Auseinandersetzung mit lokalen Mythen und Legenden: In der Vergangenheit spielten Flüche und sagenumwobene Gestalten wie "Der Nachtalb" (2023) oder "Die Medusa" (2025) zentrale Rollen. "Der Wunschbaum" heißt der nun erstausgestrahlten 23. Film unter Regie von Michael Schneider (Buch: Jeanet Pfitzer, Frank Koopmann, Roland Heep).
Der vergleichsweise hoffnungsvolle Titel passt zur Ausgangssituation des zur Abwechslung auch mal bei Sonnenschein gedrehten Krimis, schließlich bekommen der chronisch überarbeitete Kriminalhauptkommissar Micha Oberländer (Matthias Koeberlin) und sein Kollege Kriminalchefinspektor Thomas Komlatschek (Hary Prinz) nach dem Wegzug von Luisa Hoffmann (Alina Fritsch) endlich eine neue Kollegin: Kriminalinspektorin Maria Eisler (Anna Werner Friedmann) wird noch vor ihrem offiziellen Dienstantritt mit einem Mordfall konfrontiert. Beim Joggen entdeckt sie eine Frauenleiche unter dem regional bekannten Wunschbaum, der laut einer Sage Menschen ihre auf Zetteln hinterlassenen Wünsche erfüllt.
Im Mund der zunächst unbekannten Toten findet Rechtsmediziner Dr. Thomas Eggert (Stefan Pohl) eine Blüte Blauen Eisenhut: "Das ist eine der giftigsten Pflanzen weltweit und die giftigste Europas", erklärt er: "Wurde früher gerne verwendet, um unliebsame Nebenbuhler aus dem Weg zu räumen." Allerdings starb die junge Frau nicht durch die orale Einnahme des Gifts, sondern sie wurde mit einer Injektion davon getötet.
So emotionslos ist die neue Kommissarin
Währenddessen versucht sich Oberländer seiner neuen Kollegin zu nähern. Doch Mara Eisler erweist sich als kaltschnäuziger als gedacht: Ein Junkie, so erklärt sie fast nebenbei, habe ihr bei einem Einsatz in den Kopf geschossen. Nach der Reha sei sie nun zwar wieder arbeitsfähig, sie hat aber offensichtlich ein Problem, menschliche Emotionen zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren.
Das zeigt sich nicht zuletzt beim Verhör des Lebensgefährten der Toten: Anton Jauer (Philip Birnstiel) hatte seine Freundin Rebecca Lienhardt am Vorabend vermisst gemeldet. Für Eisler zählt der sichtlich verzweifelte Mann sofort zu den Hauptverdächtigen, denn: "Alle fünf Minuten stirbt eine Frau durch ihren derzeitigen oder vergangenen Partner."
Wie ihr Lebensgefährte hatte auch Rebecca Lienhardt vor ihrem Tod in der Firma von Stefan Prixner (Julian Looman) gearbeitet. Den Traumjob hatte ihr Prixners Schwester Saskia (Miriam Stein) vermittelt, die wie Rebecca an die Macht des Wunschbaums glaubte. Als auch Saskia kurz nach dem Besuch der Polizei an einer Eisenhut-Vergiftung stirbt, spitzt sich die Lage zu ...
Schauspielerin bekannt aus Kinderserie
Es sei vor allem die Unberechenbarkeit von Mara Eisler, sagt Anna Werner Friedmann, was sie als Schauspielerin an ihrer neuen Rolle gereizt habe: "Mara Eisler überrascht mich immer wieder. Ich lerne sie kennen, indem sie passiert, und das erlaubt mir, sie von Szene zu Szene, von Film zu Film neu zu entdecken. Dieser unkonventionelle Zugang der Figurenentwicklung ergab sich durch die Vorgeschichte Eislers und macht sie für mich ungeheuer aufregend."