Bundesweit bekannt machte sie in den 80er-Jahren der neue maschinenlesbare Personalausweis, der den Deutschen mit ihrem Schwarzweiß-Bild präsentiert wurde. Das Gesicht auf dem Ausweis gehörte einer realen Mitarbeiterin der Bundesdruckerei. Im Laufe der Jahre standen verschiedene Frauen für das Musterfoto Modell.
Wie viel Geld und welche Papiere werden in der Bundesdruckerei hergestellt?
Die wohl sicherste Druckerei Deutschlands fertigt nicht nur das Geld der Deutschen, sondern auch hochoffizielle Ausweispapiere wie Personalausweise, Reisepässe oder Führerscheine. Pro Jahr werden nach Angaben des Bundesministeriums für Finanzen etwa 693 Millionen Banknoten, 3,7 Millionen Reisepässe und rund 2,6 Millionen Karten-Führerscheine hergestellt.
2024 gab es einen Bestellboom bei Reisepässen - mit monatlichen Bestellungen von über 700.000 Stück. Technisch könnte die Bundesdruckerei aber sogar etwa 50.000 Personalausweise pro Tag herstellen. Gearbeitet wird vorwiegend an deutschem Geld und Papieren. Allerdings ist die Bundesdruckerei auch schon vereinzelt für ausländische Kunden tätig gewesen.
Sind aus der Bundesdruckerei jemals Geld oder Ausweispapiere verschwunden?
Es gibt keine seriöse Quelle, die von einem Verlust von Banknoten oder geprägtem Geld spricht. Allerdings ist bekannt, dass Blanko-Ausweisdokumente, also noch nicht personifizierte Ausweise oder vorläufige Ausweise, die von der Bundesdruckerei an Behörden geliefert werden, in kriminellen Kreisen "viel Geld wert" wären. Es gibt keine Berichte, nach denen frische Geldnoten der Bundesdruckerei verschwunden sind.
In Berlin wurden 2022 laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung 77 Reisepässe, die per UPS-Kurier von der Bundesdruckerei zu einem Bürgeramt transportiert wurden, als "verschollen" gemeldet. Außerdem meldete die D-Trust GmbH, eine Tochter der Bundesdruckerei-Gruppe, am 13. Januar 2025 einen Angriff auf ein Antragsportal. Dabei könnten personenbezogene Daten von Antragstellern entwendet worden sein. Dies sei zwar kein "physischer Diebstahl von Ausweisen", aber ein relevanter Sicherheitsvorfall, meldete das Unternehmen.
Wie geht es beim Berliner "Tatort" weiter?
Mit der nächsten Folge "Tatort: Gefahrengebiet", geplant fürs Frühjahr 2026, nimmt Corinna Harfouch als Susanne Bonard schon wieder ihren Abschied. Kurz vor ihrer Pensionierung wird sie in einen letzten Fall verwickelt, der sie vom Berliner Teufelsberg mitten in die Wildnis führt, während ihr Kollege Robert Karow in die dystopische Welt der Prepper und Bunker eintaucht.
Drehbuch und Regie übernahm Mira Thiel, die schon die Episode "Tatort: Am Tag der wandernden Seelen" über die Vietnamesen-Szene Berlins fürs Duo Karow & Bonard geschrieben und inszeniert hatte. Es war der bislang vielleicht beste Fall der beiden. Insofern stehen die Chancen für einen würdigen Abschied der großen Corinna Harfouch von ihrer Tatort-Karriere (nur fünf Fälle in sechs Filmen durch den Zweiteiler zu Beginn) recht gut.
Eine "ausgedachte" Bundesdruckerei
Die beste Idee am Drehbuch von Dagmar Gabler ("Tatort: Der Fall Reinhardt"), die zuletzt den Münchener Fall "Tatort: Charlie" erdachte, ist der Handlungsort. Er ist ähnlich mysteriös wie das berühmte Fort Knox in Kentucky, wo schwer bewacht die Goldreserven der USA lagern.
Wie man sich denken kann, durfte der RBB seinen "Tatort" nicht in den Räumlichkeiten der Bundesdruckerei drehen, sondern musste dessen "Innenleben" nachbauen. Tatsächlich konnte das Filmteam vor der Druckerei Bilder schießen, mehr ging nicht. Produzent Martin Lehwald erzählt über den Produktionsprozess seines Films, der nach Gesprächen und Vorgaben durch die Bundesdruckerei beginnen konnte: "Unser Szenenbild-Department konnte sich sehr gezielt an die große Aufgabe heranmachen, die Innenräume der Bundesdruckerei fiktional nachzuempfinden, die möglichst realistisch aussehen sollten, denn natürlich durften wir keine aktuellen Sicherheitstechniken sehen oder verwenden."
Leider verliert sich die erste Magie des Plots im Laufe der 90 Minuten immer mehr zwischen einer gewissen Konstruiertheit, aber auch Erwartbarkeit der Erzählstränge, sodass der Spannungspegel des Krimis unter der Regie von Torsten C. Fischer überschaubar bleibt. Und das, ob wohl oder gerade weil hier ziemlich viele Ideen, die normalerweise für mehrere Krimis reichen würden, wild zusammengemixt werden. Eines jener Elemente ist die Figur des in Diensten der Polizei arbeitenden Computer-Genies Carsten Goth (Ben Hartmann), der für Bonard und Karow komplexe Technik- und Datenrätsel lösen muss.
Corinna Harfouchs Abschied naht
Nicht nur, dass in der Figur (O-Ton Karow: "Das weiß nur Gott") sämtliche Computer-Nerd Klischees zusammenkommen, der Super-Nerd muss auch noch Sprüche wie "Darauf verwette ich meinen Datensatz" raushauen. Mal sehen, ob man Gott/Goth in einer der nächsten Berliner Folgen wiedersieht.
Nach mittlerweile vier Fällen, die Robert Karow nach dem Filmtod seiner von Meret Becker gespielten Langzeitpartnerin an der Seite von Corinna Harfouch spielte, muss man ein durchwachsenes Fazit ziehen. Die Drehbücher für die beiden Berliner "Tatort"-Kommissare von unbestrittener schauspielerischer Klasse waren zuletzt schwächer als in den letzten starken Jahren mit Meret Becker: Der dystopische Deep State-Zweiteiler "Nichts als die Wahrheit" war eine unglaubwürdige Räuberpistole, die sensible Erzählung "Am Tag der wandernden Seelen" über die Vietnam-Community Berlins stark, der atemlose Politthriller "Vier Leben" spannend, aber überfrachtet. Und "Erika Mustermann"? Zündet trotz guter Grundideen irgendwie nicht so richtig.
Mit der nächsten Folge "Gefahrengebiet", geplant fürs Frühjahr 2026, will Corinna Harfouch schon wieder ihren Abschied nehmen. Man kann der großen deutschen Schauspielerin nur wünschen, dass es ein Abgang mit einem starken Script wird.