Mörder jagen, wo andere Urlaub machen

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Weiss & Morales
Raúl Morales (Miguel Ángel Silvestre) von der spanischen Guardia Civil und die deutsche BKA-Beamtin Nina Weiss (Katia Fellin) wachsen schnell als Team zusammen. Bald auch privat?
ZDF/Jaime Olmedo
Weiss & Morales
Nach dem Fund der Leiche von Bruno Kohl im Hafen von Las Palmas treffen Raúl Morales (Miguel Ángel Silvestre, Mitte) von der spanischen Polizei und Nina Weiss (Katia Fellin) vom BKA auf den Vater des Toten, Thomas Kohl (Frank Feys). Der Unternehmer wirkt tief erschüttert.
ZDF/Jaime Perez
Weiss & Morales
Verdient man bei der spanischen Polizei so gut, dass man in einer luxuriösen Villa leben kann? Kaum. Das viele Geld kommt von Sara (Mariam Hernández, links), der Frau des Polizisten Raúl (Miguel Ángel Silvestre). Seine neue Kollegin Nina (Katia Fellin) kann da nur staunen.
ZDF/Jaime Perez
Weiss & Morales
Eigentlich ist die BKA-Beamtin Nina Weiss (Katia Fellin) nur auf den Kanaren, weil sie von ihrer Hippie-Mutter endlich erfahren will, wer ihr Vater ist. Doch zunächst einmal muss sie der spanischen Polizei bei ihren Mordermittlungen helfen.
ZDF/Fernando Torres
Weiss & Morales
Margarethe (Margarita Broich, links) lebt seit vielen Jahren auf Gran Canaria ein freigeistiges Leben. Sie ist überrascht über den plötzlichen Besuch ihrer Tochter, der BKA-Beamtin Nina (Katia Fellin). Als die ihr sagt, dass sie endlich wissen möchte, wer ihr Vater ist, gibt es ein kleines Problem - Margarethe weiß es selbst nicht so genau.
ZDF/Fernando Torres
Weiss & Morales
Der deutsche Konsul Markus (Thomas Heinze) und Ninas Mutter Margarethe (Margarita Broich) verstehen sich ziemlich gut. Wie lange sie sich wohl schon kennen? Käme er als Ninas Vater infrage?
ZDF/Fernando Torres
Weiss & Morales
Ein Ermittler-Team mit Zukunft? Eigentlich wollte die deutsche BKA-Beamtin Nina Weiss (Katia Fellin) nur kurz auf Gran Canaria bleiben. Doch nach der ersten Zusammenarbeit mit Raúl Morales (Miguel Ángel Silvestre) beschließt sie, ihren Aufenthalt zu verlängern.
ZDF/Jaime Perez
Weiss & Morales
Nina (Katia Fellin, links) und ihre Mutter Margarethe (Margarita Broich) haben einiges zu klären.
ZDF/Fernando Torres

Noch eine Krimireihe, die dort spielt, wo andere Urlaub machen. Noch ein Ermittlerteam, in dem zwei Kulturen aufeinandertreffen. Braucht es das? Das entscheidet wie immer das Publikum. Und das werden BKA-Beamtin Nina Weiss und Ermittler Raúl Morales sicher finden. Auch dank der Schönheit der Kanaren.

Was macht man so, als Ermittlerin vom BKA, wenn man die auf Gran Canaria lebende Mutter (Margarita Broich) besucht? Man mischt sich mal eben in die Mordermittlungen der spanischen Guardia Civil ein. Nein, natürlich nicht einfach so. Da es sich bei dem Opfer um einen deutschen Staatsbürger handelt, zieht der deutsche Konsul Markus (Thomas Heinze) Nina Weiss (Katia Fellin) hinzu, um den spanischen Kommissar Raúl Morales (Miguel Ángel Silvestre) bei den Ermittlungen zu "beobachten". Doch die spanisch-deutsche Krimiserie hieße kaum "Weiss & Morales", bliebe die Deutsche tatsächlich brav im Hintergrund. Die vier Folgen sind sonntags am späteren Abend im ZDF zu sehen sowie vorab in der Mediathek abrufbar.

Der aus dem Hafenbecken von Las Palmas gezogene Bruno Kohl arbeitete als Ingenieur im Unternehmen seines Vaters (Frank Freys), das auf die Reparatur von Bohrplattformen spezialisiert ist. Bruno wollte die Plattformen mit einem Projekt zu grünem Wasserstoff neu beleben. Bei einer Veranstaltung am Vorabend sollte Bruno das Projekt vorstellen. Er sei aber erst spät aufgetaucht, sichtlich aufgewühlt. Klar ist, dass Bruno von einer Plattform in die Tiefe gestürzt ist. Suizid, Unfall, Mord? Man tippt auf Letzteres.

Die Befragungen ergeben, dass Bruno bei der Veranstaltung mit Antonia (Elisa Cano) einen Streit hatte. Mit ihrem Team forschte er an der Uni an dem Projekt, ließ ihre Namen aber aus den Patenten streichen. Das Motiv? Mit dem Gewerkschaftsleiter Pablo wiederum sei Bruno ständig im Clinch gelegen, bis hin zu Handgreiflichkeiten. Sicher ist für die Ermittler nur eines: Verdächtig sind alle, die am Abend von Brunos Tod ebenfalls auf der Veranstaltung waren.

Langsames Tempo und schöne Szenerien

Noch eine Krimireihe, die dort spielt, wo andere Urlaub machen. Noch ein Ermittlerteam, in dem zwei Kulturen aufeinandertreffen - ähnlich wie etwa beim Portugal-Krimi im Ersten. Ein Team, das neben seinen Fällen private Dinge zu klären hat: Nina die Identität ihres Vaters, Raúl den Zustand seiner Ehe. Braucht's das?

In Spanien gingen die Meinungen der Zuschauer online auseinander. Manche kritisierten die ruhige Erzählweise als langatmig und "wirksames Schlafmittel", andere lobten gerade das Zusammenspiel von ruhigem Tempo und schöner Szenerie.

Frank Seyberth, Redaktionsleiter "Filme und Serien - Koproduktion" beim ZDF, fasst "Weiss & Morales" so zusammen: "Die Geschichten kreisen um Kriminalfälle, die tief in die deutsch-spanische Lebensrealität auf den Kanaren eingebettet sind - von gegensätzlichen wirtschaftlichen Interessen über deutsche Auswanderer, die schon seit Jahrzehnten auf den Kanaren leben, bis hin zu den Gefahren durch Mikroplastik im Atlantischen Ozean." Besonders hervorzuheben sei "die visuelle Kraft der Serie: Die beeindruckenden Landschaftsaufnahmen der Kanaren, kombiniert mit einem wendungsreichen Drehbuch und einer hochkarätigen Besetzung, verleihen der Serie cineastische Qualität."

Das ist zwar mehr als nur leicht übertrieben, dennoch werden sicher auch "Weiss & Morales" ihr Publikum finden.

Weiss & Morales - So. 19.10. - ZDF: 22.15 Uhr