In Podcast klagt Markus Söder: "Die Grünen bashen mich seit Jahren"

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Markus Söder
Laut Markus Söder seien es "wirklich böseste Sachen, die man seit Jahren bei den Grünen" über ihn erzähle.
2025 Getty Images/Sean Gallup

Dass er ein "Grünen-Basher" sei, will Markus Söder so nicht stehen lassen. Im Podcast "Hotel Matze" behauptet der Parteivorsitzende der CSU nun, dass die Feindseligkeit nicht von seiner Seite ausgehe. Daneben schildert er, wie zum Vertrauens-Bruch mit Robert Habeck kam.

"Einen Baum zu umarmen, heißt nicht, dass man Grüne mag", stellt Markus Söder im Podcast "Hotel Matze" klar. Matze Hielschers Beobachtung, dass er sich "vom Bäume-Umamer zum Grünen-Basher" gewandelt habe, will der bayerische Ministerpräsident so nicht stehen lassen: "Es gibt doch kein Copyright der Grünen auf einen Baum!"

Der im Jahr 2019 entstandene "Schnappschuss", auf dem Söder im Garten vor der Staatskanzlei neben einem Baum posiert, stehe in keinem Widerspruch zu seiner Politik. Ganz im Gegenteil: Die "Bewahrung der Schöpfung" sei eine seiner Grundüberzeugungen, betont der CSU-Chef: "Deswegen investieren wir das meiste Geld aller Bundesländer in Klimaschutz." Den Einwurf des Podcasters, dass dies auch im Verhältnis zur Größe Bayerns stehe, tut Söder ab: "Aber trotzdem!"

Habeck und Söder im "Stuhlkreis der enttäuschten Kanzlerkandidaten"

Seine Abneigung gegen die Grünen scheint indessen eher persönliche Gründe zu haben. "Die Grünen haben mich total enttäuscht", erklärt Söder. So sei sein Eindruck von Annalena Baerbock und Robert Habeck im Wahlkampf noch positiv gewesen. "Ich hatte auch das Gefühl gehabt, die sind sehr unideologisch", sagt Söder und erzählt gar von "ein, zwei Treffen" mit Habeck: "Das war so der Stuhlkreis der enttäuschten Kanzlerkandidaten."

Weil der spätere Wirtschaftsminister "am Matriarchat der Grünen" gescheitert sei und Söder selbst "an der Dominanz der CDU", sei es zu "guten Gesprächen" zwischen den beiden Männern gekommen. Hoch angerechnet habe Söder dem Grünen-Politiker auch, dass dieser ihm "kurz bevor sie verkündet haben, dass sie die Ampel machen, eine SMS geschickt" habe. "War zwar überflüssig - aber das hat die FDP nicht gemacht."

Nach der Regierungsbildung habe sich das Verhältnis jedoch verschlechtert. Söder erinnert sich an ein "sehr hierarchisch geführtes" Gespräch: "Im Sinne: Herr Bundesminister und der kleine Ministerpräsident." Besonders negativ habe Söder ein Telefonat mit Habeck in Erinnerung: "Da hat er als Idee vorgeschlagen, dass in Deutschland alle Gasspeicher verstaatlicht werden. Nur der für Bayern zuständige nicht, das sollen wir doch selber machen." Damals sei es Söder zufolge zu "einem gewissen Bruch" gekommen.

Söder: Grüne erzählen "wirklich böseste Sachen" über ihn

Dass er seither vehement die Grünen "bashe", wie Hielscher ihm vorwirft, will der Unionspolitiker jedoch nicht stehen lasse. "Sorry - haben Sie mal gesehen, wie die Grünen mich seit Jahren bashen?", fragt er. Es seien "wirklich böseste Sachen, die man seit Jahren bei den Grünen über mich erzählt", moniert Söder. Mit den angeblichen Attacken könne er jedoch gut umgehen, behauptet er: "Da bin ich christlich. Ich vergesse es zwar nicht - aber ich vergebe." Sein Gegenüber kann er damit nicht überzeugen: "Das glaube ich nicht so ganz", gesteht der Podcaster.

Generell könne Söder der Politik der Grünen wenig abgewinnen. "Mit diesem extremen: 'Wir wissen es besser und belehren alle und wir sagen allen, wie sie sich zu benehmen haben' - das widerstrebt meiner Lebensphilosophie", sagt er. Er selbst habe "in den meisten Dingen mein Leben lang eine extrem klare Position gehabt", betont der 58-Jährige auch an anderer Stelle. "Ich bin halt konservativer. Und ich werde auch nicht mehr links werden."

Er habe beispielsweise "überhaupt nichts dagegen, wenn jemand sagt, Fleisch findet er eklig". Es sei "die extreme Überheblichkeit einiger Leute", die Söder missfalle: "Wenn man mir quasi einen Blick zuwirft, dass ich ein schlechter Mensch sei oder mein Verhalten ändern müsste, weil ich mal von Blutwurst bis zu Kuchen was esse, was mir schmeckt - das stört micht."

Quelle: teleschau – der mediendienst