Der Verkäufer muss bei der Expertise zwar mit einem vernichtenden Urteil umgehen, zu entgeisterten Reaktionen führt aber auch das fehlende Fußball-Wissen von "Bares für Rares"-Moderator Horst Lichter.
Da ist "Bares für Rares"-Experte Sven Deutschmanek einfach nur baff: In der Freitagsausgabe von "Bares für Rares" offenbarte Horst Lichter eine mehr als überraschende Wissenslücke. Auslöser war ein Fanartikel Die Fußballschuhe mit den Unterschriften großer Fußball-Legenden müssten bei "Bares für Rares" doch mehrere hundert Euro bringen, dachte der Verkäufer.
Doch Fiddy aus Quakenbrück, der von seiner Tochter Maren begleitet wurde, wusste auch, dass die Preisfindung schwierig werden könnte: "Der Wert sind eigentlich die 24 Unterschriften auf der Sohle." Er habe die Schuhe von seinem Schwiegervater bekommen, der mit Jürgen Grabowski verwandt sei, erzählte Fiddy.
Der langjährige Spieler von Eintracht Frankfurt sei "bei der Weltmeisterschaft 1966 in England zum ersten Mal" dabeigewesen. Der Nationalspieler habe damals "diese Schuhe mitgebracht, unterschrieben von der gesamten Mannschaft", die immerhin Vizeweltmeister wurde. "4:2 verloren. Da gab es ja diesen Riesenskandal mit dem Wembley-Tor", erinnerte sich Sven Deutschmanek.
Wembley - ein Wort, bei dem jeder deutsche Fußball-Fan zusammenzuckt. Doch Horst Lichter fragte ahnungslos: "Warum? Was war denn da?" Deutschmanek schaute ihn entgeistert an: "Du weißt nicht, was das Wembley-Tor war?"
"Bares für Rares"-Händler: "Nationalmannschaft gekauft"
Egal, zurück zur Expertise. Die Miniatur-Fußballschuhe von Adidas waren damals WM-Fanartikel und somit nicht gerade selten. Besonders wurden die Schühchen durch die Unterschriften von Legenden wie Franz Beckenbauer, Uwe Seeler und Helmut Schön.
Die Spieler unterschrieben wohl öfter solche Werbeartikel, außerdem bestanden die Schuhe aus schnödem Gummi. Horst Lichter fragte den Verkäufer: "Was willst du denn haben?" Dessen Antwort: "700 Euro." Deutschmanek warnte vor: "Das glaube ich wird hier nicht zu erzielen sein."
Solche Schuhe gab es häufig, auch die persönliche Verbindung zu Jürgen Grabowski hob den Wert nicht: "Das interessiert die Leute halt einfach gar nicht mehr." Er hielt 150 bis 200 Euro für realistisch. "Heidernei, das ist aber weit weg", schluckte Lichter. Fiddy entschied sich trotzdem zum Verkauf.
Fiddy und Maren waren gespannt, wie die Händler auf die Schuhe reagieren: "Allein die Expertise war schon sehr überraschend." Julian Schmitz-Avila bot 100 Euro: "Als Fußball-Fan muss ich ja hier mitbieten." Außer Wolfgang Pauritsch winkten alle anderen ab - kein Interesse. Das weckte dessen Kampfgeist: "Das Spiel Österreich gegen Deutschland werde ich jetzt gewinnen, weil ich biete Ihnen 150 Euro an." Schmitz-Avila gab sich geschlagen: "Da bin ich tatsächlich sprachlos."